Neujahrsempfang von Bündnis 90 / Die Grünen Mayen-Koblenz

Viele deutliche Worte für den Klimaschutz und gegen rechte Gewalt

27.01.2020 - 09:59

Mayen. Am vergangenen Sonntag hatte der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen zu seinem diesjährigen Neujahrsempfang nach Mayen geladen. Vorstandssprecherin Sabine Granzow und Vorstandssprecher Martin Schmitt hatten dazu den Gästen als Gesprächspartnerinnen MdB Corinna Rüffer und MdL Pia Schellhammer angekündigt. Aber auch weitere hochrangige Vertreter der Partei wie der Landesvorsitzende Josef Winkler, die Landesschatzmeisterin Birgit Meyreis oder MdB Tabea Rößner und MdL Jutta Blatzheim-Roegler hatten den Weg nach Mayen gefunden und standen zu Gesprächen mit den Gästen gerne zur Verfügung. Nicht alle weiteren Parteigliederungen des Kreisverbandes veranstalten eigene Neujahrsempfänge und so wurde der des Kreisverbandes von Mitgliedern aus dem gesamten Kreisgebiet besucht. Aber auch Gäste anderer Parteien und ebenfalls aus dem gesamten Kreisgebiet nutzten die Gelegenheit, mit den Grünen ins Gespräch zu kommen. Es war dabei einigermaßen selbstverständlich, dass die nähere Umgebung Mayens besonders stark vertreten war. Nicht ganz so selbstverständlich hatte sich auch der komplette Stadtvorstand von Mayen eingefunden, wobei Wolfgang Treis als immer noch einziger rheinland-pfälzischer Oberbürgermeister der Grünen natürlich schon erwartet worden war. Vorstandssprecher Martin Schmitt zog sich bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste geschickt aus der Affäre, indem er alle diejenigen zu einem persönlichen Glas Sekt einlud, die von ihm erwähnt werden wollten und die er aber nicht namentlich genannt hatte. Die beiden Vorstandssprecher nutzten die Begrüßung nur zu ganz kurzen eigenen politischen Betrachtungen, um neben den Parlamentarierinnen Pia Schellhammer und Corinna Rüffer auch Wolfgang Treis als erstem grünen Oberbürgermeister von Rheinland-Pfalz ausreichend Redezeit zu bieten, der sein Amt bei der Wahl am 26. April verteidigen will.

Wolfgang Treis blickte zunächst in seiner Rede zurück auf die ähnlichen persönlichen Entscheidungsprozesse vor gut sieben Jahren und zum Ende des vergangenen Jahres. Sollte er die Wahl erneut gewinnen, wäre in diesem Fall aber die persönliche Lebensplanung, nämlich Vorruhestand mit 63 Jahren hinfällig. Wolfgang Treis wird im Laufe des Jahres sein 60. Lebensjahr vollenden. Letztlich sei die Entscheidung Anfang Dezember gefallen, sich erneut zur Wahl zu stellen. Dabei hat er den Satz geprägt, dass er mehr Lust auf das Amt des Oberbürgermeister habe als ihn die Begleitumstände ärgern. Der Begriff Lust sei bewusst gewählt, weil gerade der Mayener Lust auf etwas haben muss, um es gut zu machen. Natürlich ist auch Ärger mit einem solchen Job verbunden und dabei ist unnötiger Ärger derjenige, der ihn am meisten ärgert.

Der Rückblick auf das in seiner bisherigen Amtszeit Erreichte umfasste einen erheblichen Teil der Redezeit und reichte von angenehmen Aufgaben wie die Verleihung von Ehrungen über die Organisation der Verwaltung hin zu Straßensanierungen, der Sanierung der nordöstlichen Innenstadt, der Feuerwehr, dem Ostbahnhof und vielem anderen mehr.

Die Herausforderungen der Zukunft liegen aus Sicht des Amtsinhabers insbesondere im Bereich der Digitalisierung sowie des Klimaschutzes. Wichtig ist ihm auch, dass durch seine Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden im rheinland-pfälzischen Städtetag und der Planungsgemeinschaft Westerwald-Mittelrhein eine weitere Vernetzung verbunden ist, die er zum Wohle seiner Heimatstadt Mayen nutzen möchte. Dies gilt nicht nur für die Vernetzung in Rheinland-Pfalz, sondern auch auf Bundesebene, weil mit dem stellvertretenden Vorsitz im rheinland-pfälzischen Städtetag auch ein Mandat im Hauptausschuss des Deutschen Städtetages verbunden ist. „Ich möchte Oberbürgermeister meiner Heimatstadt bleiben und bewerbe mich deshalb um die Stimmen meiner Mitbürgerinnen und Mitbürger“, so Wolfgang Treis abschließend.

Frühere Begebenheiten und inzwischen erhaltene Posten prädestinierten den Landesvorsitzenden Josef Winkler, die am Vortag gekrönte Mayener Karnevalsprinzessin Tina I. unter stehendem Applaus der Gäste zu begrüßen. Nach vielen dreifachen Mayohs erhielt der Landesvorsitzende dafür den Prinzessinnenorden und verabschiedete die Tollität samt ihrem Gefolge mit einem Weinpräsent.

Begeistert zeigte sich die Innenpolitikerin Pia Schellhammer darüber, erstmals direkt nach einer Prinzessin sprechen zu dürfen. Sie ging in ihren Worten besonders auf das für Mayen wichtige Wahljahr 2020 ein, bei dem der Wolfgang wiedergewählt werden müsse, mit dem sie schon seit vielen Jahren angenehm und erfolgreich im Vorstand der kommunalpolitischen Vereinigung der „Grünen und Alternativen in den Räten von Rheinland-Pfalz“ zusammen arbeitet. Die Fridays-ForFuture-Bewegung zeige überdeutlich, dass die heutige Jugend keineswegs unpolitisch sei und deshalb müsse, möglichst schon zu den Landtags- und Bundestagswahlen 2021, das Wahlalter auf 16 Jahre herabgesetzt werden.

Die Bundestagsabgeordnete Corinna Rüffer wirkte sehr glaubhaft und überzeugend in ihrem engagiert vorgetragenen Redebeitrag gegen die AfD und die von ihr betriebene Spaltung der Gesellschaft. Die Sprecherin ihrer Fraktion für Behindertenpolitik verwies auch auf den am 27. Januar zu begehenden Internationalen Holocaust-Gedenktag, den die Vereinten Nationen eingeführt hatten. Viele Behinderte wurden in den Konzentrationslagern von ideologisch verblendeten Nazis gequält und getötet.

Mit den Reden endete auch der offizielle Teil des Empfangs und die Gäste reflektierten gerne bei angebotenen Snacks und Öko-Sekt vom „parteieigenen“ Moselwinzer die vielen gehörten Wortbeiträge und Neuigkeiten des Empfangs.

WE

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03.02.2020 13:39 Uhr
Wally Karl

"Die Bundestagsabgeordnete Corinna Rüffer wirkte sehr glaubhaft und überzeugend in ihrem engagiert vorgetragenen Redebeitrag gegen die AfD und die von ihr betriebene Spaltung der Gesellschaft."
Spalten nicht gerade die Grünen die Bürger in Besitzer von E-Mobile und Fahrzeuge mit anderen Antrieben? Kann es sein das man in dieser Gesellschaft abends als Konservativer einschläft und morgens als Rechtsradikaler aufwacht, nur weil es die Grünen so wollen?



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