Solarverein Goldene Meile e.V.

Zwei Kandidaten für den Kreistag

Zwei Kandidaten für den Kreistag

(v.li.) Klaus Karpstein (Vorsitzender des SGM), Rainer Doemen (FBL Remagen), Hans-Werner Adams (CDU Sinzig). Foto: privat

Kreis Ahrweiler. Der Solarverein Goldene Meile e.V. freut sich darüber, dass zwei seiner Mitglieder für die Kreistagswahl 2019 kandidieren: Hans-Werner Adams von der Sinziger CDU und Rainer Doemen von der Remagener FBL für die Kreis-FWG. Der Vorsitzende des Solarvereins, Klaus Karpstein, möchte wissen, welche Ideen sie aus dem Verein heraus in den Kreistag tragen wollen. Er hat sie dazu interviewt.

Karpstein: Unter welchen Umständen sind Sie in den Solarverein eingetreten?

Adams: In meiner Zeit als Elternvertreter am Rheingymnasium Sinzig bin ich als Gründungsmitglied bereits in den 90er Jahren in den Solarverein Rheingymnasium Sinzig, später Solarverein Goldene Meile, eingetreten. Die Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Eine-Welt-Arbeit waren damals schon im Bildungsprofil der Schule fest verankert. Das Engagement der Lehrerschaft war dabei vorbildlich, und das hat mich begeistert und mitgerissen.

Doemen: In der schwierigen Phase, in der der Solarverein des Rhein-Gymnasiums durch eine hausinterne Schüler-Eltern-Lehrer-Beteiligungsgesellschaft eine Photovoltaikanlage auf seinem Dach installieren wollte, bat ich die Mandatsträger der Kreis-FWG, sich selbst von der Situation ein Bild zu machen, denn für die Überlassung der Dachfläche wurde eine hohe Miete gefordert. Das Modell rechnete sich daraufhin nicht mehr. Dieses Projekt zeigte mir Tragweite und Konflikte regional und bürgernah gestalteter Energie-Modelle auf. Dabei beschäftigte ich mich näher mit den Zielen des Solarvereins und schloss mich dem Verein gerne an. Mir ist es wichtig, Wege aufzuzeigen und mit unseren Bürgerinnen und Bürgern darüber zu reden, wie wir schnellstmöglich eine vollständige Versorgung mit erneuerbaren Energien vorantreiben können.

Karpstein: Welches ist die wichtigste Triebfeder für Ihr politisches Handeln?

Adams: Die Triebfeder aller meiner Aktivitäten besteht in meinem Bestreben, unseren Kindern und Enkeln eine möglichst gesunde Welt zu übergeben. Starkregenereignisse sowie Trockenheit, andere Vegetationsformen und Insektenarten, auf die sich Land- und Forstwirtschaft und die Winzer im Ahrtal schon jetzt einstellen müssen, sind bereits spürbar. Weder eine Weltuntergangsstimmung noch ein „Weiter so“ sind eine Alternative. Als Lohn winkt das gute Gefühl, mit Vernunft dafür gesorgt zu haben, dass das Leben auf diesem Planeten lebenswert bleibt.

Doemen: Seit Mitte der 90er Jahre interessiere ich mich für die energetische, saubere Nutzung der Sonnenenergie und die entsprechenden klimaschützenden Maßnahmen. Ich bin davon überzeugt, dass die Umstellung der Energieversorgung von zentral auf dezentral mit erneuerbaren Energieträgern zwingend und schnellstmöglich erfolgen muss. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche und kulturelle Aufgabe. Deshalb möchte ich vorrangig die regional verfügbaren „Instrumente“ (kommunal)politisch intensiv mitgestalten. Ich messe dabei der Flächennutzungsplanung, dem Bauplanungsrecht und den Bau- und Gestaltungssatzungen eine hohe Bedeutung bei. Insgesamt betrachtet, möchte ich engagiert dabei helfen, den durch den Menschen gemachten Anteil am weltweiten, verheerend wirkenden Klimawandel durch rechtzeitig wirkende Maßnahmen abzumildern. Bezogen auf unseren Kreis, sollten die Ergebnisse des wissenschaftlichen Bundesforschungsprojektes EnAHRgie nach fünfjähriger intensiver Arbeit in die Tat umgesetzt werden.

Karpstein: Welches sind die Vorhaben, die Sie in der kommenden Legislaturperiode im Kreistag (mit)gestalten wollen?

Adams: Ich möchte die Potentiale der Photovoltaik im Kreis Ahrweiler schrittweise erschließen, die E-Mobilität ausbauen und die Ahrtalbahn elektrifizieren. Jegliche Elektrifizierung soll aber im Einklang mit sauber hergestelltem Strom stehen. Über die kreisweite Förderinitiative „Artenreiche Wiese“ möchte ich die Artenvielfalt erhalten und neuen Lebensraum für Biene, Schmetterlinge und Co. schaffen. Auf kommunaler Ebene bin ich Vertreter im Abwasserzweckverband untere Ahr. Bei der anstehenden bedeutenden Erweiterung und Modernisierung der Kläranlage ist es wichtig, auch den Klimaschutz mit zu berücksichtigen. Um den anfallende Klärschlamm verwerten zu können, setze ich mich im Zuge dieser Maßnahmen beispielsweise für eine Phosphor-Rückgewinnungsanlage ein.

Doemen: Ich werde dafür eintreten, dass ein oder auch mehrere „Runde Energie-Tische“ eingerichtet werden, die in einer festen Organisations- und Beschlussstruktur klar formulierte, zielbezogene Aufgaben aus den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität erledigen und zukunftsfähige Lösungen erarbeiten. Zu weiteren Aufgaben gehört, die Potentiale für Photovoltaik-Freiflächenanlagen zu ermitteln, Konzepte für industrielle Abwärmenutzung und saubere Energieerzeugung / -zufuhr zu entwickeln, Konzepte für saubere Mobilität - besonders im Hinblick auf den ländlichen ÖPNV - zu erarbeiten, die Kraft-Wärme-Kopplung unter (späterer) Verwendung von synthetisch hergestelltem Gas aus überschüssigem Regenerativstrom weiterzuentwickeln und das Bauen zukunftsfähig zu machen.

Karpstein: Danke für Ihre Darlegungen. Wir brauchen Ihren Einsatz und Ihren Erfolg zum Wohle unserer Region und der nachfolgenden Generationen.

Pressemitteilung

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