Besuch bei den Vereinten Nationen in Bonn
„70 Jahre Vereinte Nationen“

Rheinbach. 70 Jahre Vereinte Nationen! Im Rahmen der „Themenreihe „Erinnern für die Zukunft“ besuchte die Volkshochschule Meckenheim Rheinbach Swisttal mit Wachtberg die Vereinten Nationen in Bonn. „Wir wollen in dieser Reihe Themen behandeln, die das Verständnis für die Notwendigkeit eines friedvollen und demokratischen Miteinanders im internationalen Kontext stärken“ so der VHS-Direktor Adrian Grüter. Der Besuch bei der UN sollte daher nicht nur dazu beitragen, Einblick in 70 Jahre UN Arbeit zu erhalten, sondern auch bestehende und anstehende Herausforderungen der Staatengemeinschaft beleuchten. Nachdem der Völkerbund an seinem Ziel gescheitert war, den Frieden auf der Welt zu sichern, starteten einige Staaten - während der Zweite Weltkrieg tobte - einen neuen Versuch, eine internationale Plattform zu gründen, die zum Frieden in der Welt beitragen sollte. Im Jahre 1945 war es dann so weit und die UN Charta trat in Kraft. Harald Ganns, Senior Adviser der UN, führte die Teilnehmenden in den Aufbau der 193 Mitgliedsstaaten zählenden Organisation ein und schilderte eindrucksvoll, welche Aufgabenfelder diese heutzutage wahrnimmt. Durch die beispielhafte Vorstellung von einigen Unterorganisationen, die in den letzten sieben Dekaden entstanden sind, verdeutlichte er, dass die UN von der Staatengemeinschaft international anerkannt und auch genutzt wird. Zu den bekanntesten Unterorganisationen zählen der Internationale Währungsfonds (IWF), das Kinderhilfswerk UNICEF und das Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Die operativen Herausforderungen bei der Aufgabenerfüllung wurden anhand des Friedenseinsatzes der UN-Blauhelme geschildert. Die finanziellen Ressourcen werden überwiegend von den Industriestaaten zur Verfügung gestellt; die personellen Ressourcen überwiegend von Entwicklungs- und Schwellenländern. Eine inhaltliche Herausforderung der jüngsten Zeit ist der UN-Charta innewohnende Gründungsgedanke: Die UN wurde dazu gegründet, dass Staaten sich verpflichten, nicht mehr gegeneinander zu kämpfen, sondern die jeweiligen Hoheitsgebiete anerkennen. Die jüngeren Konflikte sind aber oft solches die zwischen Bevölkerungsgruppen innerhalb eines Staates ausgetragen werden. Zugleich reicht für ein Eingreifen der UN ein entsprechender Beschluss der UN Vollversammlung nicht aus, da nur der UN Sicherheitsrat eine entsprechende Resolution verbindlich beschließen darf - dies ist jedoch nur möglich, wenn kein Veto von einem ständigen Mitglied des Sicherheitsrates eingelegt wird. Neben der Friedensarbeit wird die weltweite humanitäre Hilfe mit der UN identifiziert. Im Kampf gegen Hunger durch Mangel an Nahrungsmitteln, die Todesursache Nr. 1 auf der Welt, organisiert die UN mit ihren Unterorganisationen Hilfen für die Ernährung von 110 Mio. Menschen. Die UN organisiert aber nicht nur akute Einsätze zur Bewältigung derzeitiger globaler Krisen. Zugleich ist es ihr erklärtes und verfassungsmäßiges Ziel, die Lösung globaler Probleme anzugehen und daher gegen die Ursachen der Krisen vorzugehen.
Fazit vom VHS Direktor
Am Ende des informativen Nachmittages fasste der VHS-Direktor die gewonnenen Eindrücke zusammen: „Nur durch gemeinsame Anstrengungen, gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung von Natur und aller Lebewesen können die globalen Herausforderungen angegangen werden, um eine Zukunft zu schaffen, die Zukunft für alle ermöglicht. Unsere Welt kann nur durch internationale Zusammenarbeit und gegenseitige Akzeptanz besser werden. Dies galt 1945 als Staaten im Krieg gegeneinander standen und Visionäre ein Ziel hatten und verwirklichten - heute gilt dies umso mehr, da es nicht weniger als um unsere Mitmenschen und den Planeten geht, auf dem wir Leben.“