Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg
Rückblick und Ausblick
In der Jahresbilanz erwies sich der Arbeitsmarkt in der Region als robust
Rhein-Sieg-Kreis. „Im Jahr 2014 hat sich der Arbeitsmarkt der Region Bonn/Rhein-Sieg trotz aller Belastungen als robust erwiesen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist weiter gewachsen, die arbeitsmarktliche Dynamik konnte sich im Vergleich zum Vorjahr behaupten“, erläutert Marita Schmickler-Herriger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg, die Jahresbilanz zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Herausragende Kennziffer des Arbeitsmarktes ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Nach den letzten Daten für Juni 2014 mit 305.731 Beschäftigten ist dies der bislang höchste Junistand (Juni 2013: 300.284). Das bedeutet ein Zuwachs von 5.447 Beschäftigten oder 1,8 Prozent. Leider konnten von diesem Beschäftigtenaufbau Arbeitslose nur gering profitieren. Der Beschäftigungsanstieg speist sich landesweit aus Frauen nach der Familienphase, aus Arbeitsuchenden nach Qualifizierung, aus Übergängen aus der geringfügigen Beschäftigung sowie auch aus Zuwanderungen. Die Arbeitslosenquote beträgt, wie im Vorjahr: 6,4 Prozent. Im Rhein-Sieg-Kreis registrierten die Statistiker im Jahresdurchschnitt 18.327 Arbeitslose. Das waren 341 Personen oder 1,9 Prozent mehr als der Durchschnitt des Vorjahres 2013. Die Arbeitslosenquote verblieb, wie in 2013, bei sechs Prozent. In Bonn registrierten die Arbeitsmarktexperten im Jahresdurchschnitt 11.733 Arbeitslose. Das waren 364 oder 3,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Entsprechend stieg die Arbeitslosenquote von 7,1 Prozent in 2013 auf 7,2 Prozent.
Ausblick 2015
Die aktuelle Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sieht für die Region einen leichten Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung um ein Prozent auf 309.400 vor. Für Nordrhein-Westfalen prognostiziert das IAB einen deutlicheren Zuwachs von 1,1 Prozent (jeweils mittlere Prognose). Für das Jahr 2015 geht die Agentur Bonn/Rhein-Sieg nach der IAB-Studie von einem moderat positiven Arbeitsmarkt mit leicht rückläufigen Arbeitslosenzahlen und einem stabilen Ausbildungsstellenmarkt aus. „Wir hoffen, dass auch im Hinblick auf die demografische Entwicklung die Bereitstellung von Ausbildungsplätzen auf dem derzeit hohen Niveau verbleibt und, dass die Wirtschaft auch bereit ist, Jugendlichen, die erst auf den zweiten Blick überzeugen, Chancen zu geben“, so Marita Schmickler-Herriger. Für das neue Jahr markierte Marita Schmickler-Herriger insbesondere folgende arbeitsmarktpolitische Aufgaben und Herausforderungen für die Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg: „Der demografische Wandel und der sich verstärkende Fachkräftebedarf werden mehr denn je unsere Arbeitsmarktkompetenz und unser Engagement fordern. Deshalb möchten wir unter dem Motto ’Gemeinsam mehr Menschen in Arbeit bringen‘ gute Lösungen für unsere Kundinnen und Kunden finden. Im Fokus unseres Tuns stehen dabei unterschiedliche Aspekte: Die Jugendarbeitslosigkeit zu reduzieren, Langzeitarbeitslosigkeit sowie Langzeitbezug zu verringern und zu vermeiden, Lösungen für gering und nicht ausreichend qualifizierte Arbeitslose zu finden und die Inklusionskompetenz weiterzuentwickeln“, so Marita Schmickler-Herriger.
Weitere Projekte
Einrichtung einer Jugendberufsagentur: gemeinsam mit der Stadt Bonn und dem Jobcenter im Jobcenter Bonn mit dem Ziel für arbeitslose Jugendliche einen Integrationsservice an einem Ort zu bieten; Qualifizierungsberatung mit Bezug auf klein- und mittelständische Unternehmen, zum Beispiel mit dem Programm Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter Arbeitnehmer in Unternehmen (WeGebAU) und unter Berücksichtigung der Stillen Reserve.
