ILEK-Projektgruppe „Erneuerbare Energien - Energieeffizienz“
Umbaumaßnahmen, die sich auszahlen
Familie Schäfer aus Wachtberg-Züllighoven ist Klimapate des Jahres 2013, insbesondere für den LED-Einsatz
Straßfeld/Züllighoven. Klimapate des Jahres 2013 ist die Familie Schäfer aus Wachtberg-Züllighoven. Das teilte Professor Dr. Hermann-Josef Schlagheck, Koordinator der ILEK-Projektgruppe „Erneuerbare Energien - Energieeffizienz“ in der Klimaschutz-Region Rhein-Voreifel, beim fünften Klimapaten-Treffen in Straßfeld mit. Auf dem Hof der Familie Jana und Antonius Lantzerath, die im vergangenen Jahr wegen ihres erfolgreich umgesetzten Konzeptes, ein altes denkmalgeschütztes Fachwerkhaus energetisch zu sanieren, mit dem Klimapaten-Preis geehrt worden waren, nahmen die neuen Preisträger ihre Ehrenurkunde und die Siegerstele freudestrahlend entgegen. Frank und Tjorven-Marie Schäfer bezogen 2002 ihr neues Einfamilienhaus, mittlerweile kamen die vier Kinder Ole, Lea, Pia und Ida dazu. Von Anfang an habe Bauherr Frank Schäfer sich intensiv mit energiesparendem Bauen beschäftigt, so Laudator Stephan Herpertz, der zusammen mit Kay Künzel und Dr. Volker Ludwig auch die Jury für den Preis bildete. Von Anfang an habe die Familie Schäfer das Dach komplett mit Sparrendämmung versehen und das Haus so geplant, dass es in Zukunft in mehrfacher Weise nachgerüstet werden könne. Als Beispiel nannte Herpertz das Verlegen eines zweiten Wasserleitungssystems, um zu einem späteren Zeitpunkt eine Zisterne für Regenwasser einzubauen. Außerdem habe Familie Schäfer auch ein Computer-BUS-System installiert, das eine zentrale Steuerung aller elektrisch betriebenen Geräte und Anlagen ermögliche. Ungenutzte Stromleitungen blieben spannungsfrei, und unnötiger Stromverbrauch, etwa beim Verlassen des Hauses, könne durch das zentrale Abschalten aller Lampen vermieden werden. Das Haus sei damit bestens für eine optimale Eigennutzung selbst erzeugten Stroms vorbereitet, die Schäfer in Zukunft durch eine Fotovoltaikanlage erreichen wolle.
„Weniger ist manchmal mehr“
Als besonders auszeichnungswürdig sei allerdings sein vor zwei Jahren durchgeführter Komplettaustausch aller Glühbirnen und Halogen-Leuchtmittel im Haus durch LED-Lampen der Jury aufgefallen. Dabei hätten die alten Lampen erhalten bleiben können, weil lediglich die Leuchtmittel ausgetauscht worden seien. Es sei darum gegangen, einen deutlich geringeren Energieeinsatz zu erreichen, ohne dabei auf das gewohnte Lichtempfinden in Bezug auf Lichtfarbe und Helligkeit zu verzichten. Außerdem sei es der Anspruch gewesen, dass sich die Umstellung innerhalb der Garantiezeit der LED-Lampen amortisieren müsse. „Die Umstellung unter diesen Bedingungen ist gelungen und nachweisbar“, freute sich Herpertz. Die Austauschaktion spart 450 Euro an Stromkosten pro Jahr ein bei einer Gesamtinvestition von 1.429 Euro. Der Jury erscheine diese Umstellung vorbildlich, weil sie zu einer deutlich spürbaren Energieeinsparung geführt habe, die grundsätzlich in jedem Haushalt auch ohne große technische Vorkenntnisse möglich sei: „Alte Leuchtmittel raus - neue rein - fertig!“, so Herpertz. Wenn viele Haushalte mitmachten, könne in erheblichem Maße auf Kraftwerkskapazität verzichtet werden, und das sei volkswirtschaftlich sinnvoll, klimafreundlich und schone auch noch den eigenen Geldbeutel. Da LEDs immer preiswerter und Strom immer teurer werde, befänden sich Nachahmer sogar noch in einer wesentlich besseren Ausgangssituation als die Familie Schäfer vor zwei Jahren. „Wir können nur jedem empfehlen, es der Familie Schäfer gleich zu tun“, appellierte Schlagheck auch an alle anderen Haus- und Wohnungsbesitzer, über diesen Schritt nachzudenken. Weitere Informationen über ILEK und Klimapatenschaften: www.rheinvoreifelregion.de.
