Der Campus Klein-Altendorf in Rheinbach darf sich ab sofort „Ort des Fortschritts“ nennen
Wissenschaftsministerin Svenja Schulze nahm Auszeichnung vor
Hohe Auszeichnung für den Außenstandort der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn
Rheinbach. Der Campus Klein-Altendorf der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Bonn auf dem Gebiet der Stadt Rheinbach darf sich ab sofort „Ort des Fortschritts“ nennen. Die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) nahm die Auszeichnung persönlich in einem Festakt vor und enthüllte zusammen mit Uni-Rektor Prof. Dr. Jürgen Fohrmann, dem Dekan der Landwirtschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Peter Stehle, und dem Geschäftsführer der Außenlabore, Prof. Dr. Ralf Pude, die Plakette, die nun den Eingangsbereich schmückt. Mit diesem Titel zeichnet das Land Nordrhein-Westfalen Institutionen aus, die mit ihren Innovationen gesellschaftlichen Fortschritt ermöglichen. Die dort vertretenen Forschungsbereiche leisteten mit innovativen Ideen wesentliche Beiträge unter anderem zur Erarbeitung von Anpassungsstrategien in der Pflanzenproduktion, an den Klimawandel und zur nachhaltigen Energieversorgung. „Technologische Innovationen alleine stellen heute keinen Fortschritt mehr dar. Fortschritt entsteht erst dann, wenn diese Innovationen wirklich bei den Menschen ankommen“, sagte Schulze vor etwa 100 Gästen aus Wissenschaft und Politik. Dem Ministerium liege viel daran, den Wert der Forschung für die Gesellschaft sichtbar zu machen und den Fortschritt an konkreten Beispielen darzustellen. Der Campus Klein-Altendorf zeige neue Ansätze für Forschung und Lehre, denn die Grundlagenforschung im Labor werde hier verknüpft mit der Praxis auf dem Acker. „Man muss die Rohstoffe künftig besser nutzen, und dafür braucht man neue Anbaupotenziale“, so die Ministerin und freute sich, dass der Campus intensiv daran forsche, wie Brachflächen künftig landwirtschaftlich nutzbar gemacht werden können, etwa durch den kontrollierten Anbau unter Glas.
Aber auch mit der Energiegewinnung aus dem Obstbau wird sich intensiv beschäftigt.
Brückenfunktion zwischen Theorie und Praxis
Prof. Dr. Jens Léon, Geschäftsführender Direktor der Außenlabore „Agrar, Geodäsie, Ernährung“, unterstrich die Unverzichtbarkeit der Feldforschung für die Landwirtschaft mit Versuchen unter natürlichen Bedingungen. Universität-Rektor Fohrmann bezeichnete den Campus als „Ort einer sehr produktiven und fruchtbaren Zusammenarbeit und Vernetzung in der wissenschaftlichen Region“.
Die Auszeichnung sei daher auch als Frucht der Arbeit der vergangenen Jahre zu sehen.
Dem sei ein nicht immer ganz schmerzfreier Umgestaltungsprozess vorausgegangen, doch die Universität und der Fachbereich hätten diesen Wandel als Chance begriffen, die internen Strukturen zu überdenk en und an die heutigen Anforderungen anzupassen.
Damit würden Forschung und Lehre im internationalen Wettbewerb weiterhin konkurrenzfähig gehalten.
Gesamte Organisation auf den Prüfstand gestellt
Dekan Stehle gab zu, die landwirtschaftliche Fakultät sei vor etwa zehn Jahren durch ein Gutachten des Wissenschaftsrates ziemlich aufgerüttelt worden, das nicht übermäßig gut ausfiel. Daraufhin wurde die gesamte Organisation und das gesamte Personal auf den Prüfstand gestellt und selbst als unabdingbar geltende Forschungsbereiche hinterfragt. Schließlich habe die Agrar-Ernährungsforschung auch einen praktischen Aspekt, denn die Landwirtschaft erhoffe sich hiervon Unterstützung in der täglichen Arbeit und die Konsumenten gesundheitlich unbedenkliche Lebensmittel. Dazu könnten die Landwirtschaftliche Fakultät und der Campus Klein-Altendorf einen Beitrag leisten.
Sie enthüllten die neue Plakette, die den Campus Klein-Altendorf als „Ort des Fortschritts“ kennzeichnet (v.li.): Prof. Dr. Ralf Pude, Prof. Dr. Jürgen Fohrmann, Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, Prof. Dr. Peter Stehle.
