Der Schwanenteich bekommt 30.000 Euro

Haushaltsmittel der Stadt lösen nicht nur Freude aus

Verein ist dennoch auf Hilfe angewiesen

02.01.2015 - 17:34

Sinzig. Im Haushalt der Stadt Sinzig sind 30.000 Euro für den Schwanenteich eingestellt. Doch die sehr gute Nachricht löste bei den Verantwortlichen der Tier- und Naturfreunde als Träger des Tiergeheges nicht nur eitel Freude aus. Denn sobald sich die Nachricht in den Medien verbreitet hatte, gab es Verwirrung im Umfeld, das den Verein stützt. „Bei einem Teil unserer Unterstützer führte dies zu Verwirrung und sie fragten sich, ob der Verein Tier- und Naturfreunde Schwanenteich e.V. überhaupt noch auf kleinere Spenden angewiesen sei“, so Martina Weiland vom Führungstrio des Schwäneteichs zu dem seit dem Frühjahr auch Christina Bliss und Yvonne Schöneseiffen gehören. Denn zurzeit könnte der Eindruck entstehen, der Verein schwimme sozusagen in der Kohle. Doch in der Realität stellt sich die Situation vollkommen anders dar. Es geht um Begrifflichkeiten. Und da ist die Bezeichnung Schwanenteich vieldeutig. Zum einen geht es um das Tiergehege, das vor allem für Kinder und Familien eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region ist. Zum Zweiten um den Verein Tier- und Naturfreunde Schwanenteich, der das Ganze unterhält. Und zum Dritten dann um das große Vereinsgewässer als Keimzelle der Schwanenteichgeschichte selbst. Und genau für Pflege und Unterhaltungsmaßnahmen an diesem Vereinsgewässer sind jene 30.000 Euro gedacht. Denn der Teich ist verschlammt, das Gewässer droht an heißen Sommertag umzukippen. Erste Gutachten zeigen, das ein Ausbaggern nun möglich scheint. Zwar ist der Schlamm belastet, aber es handelt sich um eine natürliche Belastung durch das Vulkangestein in der Eifel. Der Schlamm könnte also auf die Felder der Region ausgebracht werden.

Diese Grundsituation war den Verantwortlichen beim Schwanenteich bewusst. Martina Weiland berichtet: „Als Bürgermeister Wolfgang Kroeger beim Informationsabend über Fördermaßnahmen des Landkreises bei seiner Ansprache erwähnte, für den Schwanenteich seien 30.000 Euro in den Hausanhalt 2015 eingestellt, waren auch wir vom Vorstand der Tier- und Naturfreunde Schwanenteichs e.V. überrascht und wir überlegten, für welchen Zweck dieses Geld wohl verwendet werden sollte.

In einem persönlichen Gespräch erläuterte uns der Bürgermeister dann, dass die erwähnten 30.000 Euro zur Sanierung des Gewässers gedacht seien. Falls die Sanierung des Gewässers jedoch günstiger als gedacht werde, würde die Restsumme für dringende Instandhaltungsarbeiten auf dem Vereinsgelände verwendet.“

Zum Hintergrund: So sehr das Tiergehege Schwanenteich die Besucher lockt, so sehr ist der Verein finanziell klamm. Es gibt bereits seit den Gründertagen eine eingebaute Strukturschwäche. Der Schwanenteich hat eigentlich zu wenige Mitglieder, um die selbst gewählte Mammutaufgabe zu bewältigen. Das weitläufige Gelände muss unterhalten werden, die Tiere brauchen Futter, trockene Unterkunft und auch tierärztliche Betreuung. Das geht ins Geld. Ein verregnetes Sommerfest, das ganz zentral als Einnahmequelle dient, oder ein sinkendes Spendenaufkommen und schon schrammt der Verein im Wortsinne an der Pleite vorbei.

Dass bei treuen Freunden und Unterstützern des Vereins, der Eindruck entstehen könnte, dem Verein ginge es nun gut, treibt die Verantwortlichen genau aus diesem Grund mit Sorge um.

272 Mitglieder sind und bleiben für den im Jahr 1975 gegründeten Verein zu wenig. „Es gibt ein enormes Arbeitspensum, das nur grenzwertig zu schaffen ist“, so Martina Weiland.

Der Schwanenteich beschreibt die akutelle Lage wie folgt: „Durch einen jahrelangen Sanierungsstau der Gebäude und auch des Vereinsgeländes, sind nun viele Reparaturen teilweise mehr als notwendig. So sind alle Dächer, bis auf das Vereinshausdach, undicht und schon mehrfach notdürftig repariert. Noch vor Weihnachten beginnen die „Rüstigen Rentner“ mit dem Austausch der nicht mehr reparablen Dächer. Für Material hat die Stadt Sinzig einen Zuschuss von 6.000 Euro zugesagt, die wohl aus den vorhandenen Haushaltsmitteln abgezweigt werden.

Aber damit ist nur ein kleiner Teil der kostenaufwendigen Instandhaltungsmaßnahmen abgedeckt. Neben den Dächern muss die komplette Zaunanlage repariert werden. Auch hier haben die „Rüstigen Rentner“ schon viel Arbeit investiert und dank vieler kleiner und größerer Spenden konnten die Materialkosten bislang aus dem Vereinsvermögen finanziert werden. Durch das nasse Wetter muss nun dringend der Pferdepaddock trockengelegt werden und auch die Ziegen- und Schafwiese benötigt mehr Pflege, damit sie im Frühling wieder als Weidefläche genutzt werden kann.

„Dies sind nur die dringendsten Arbeiten. Für die nächsten Jahre stehen noch viele Punkte auf der Agenda“, heißt es vom Verein. Der ist aber auch personell noch nicht so gut aufgestellt, dass dies in gewünschtem Maße geschieht. Und ganz wichtig: „Wir freuen uns über jede Spende und sei es nur ein freundliches Lächeln oder ein nettes Wort. Es muss keine große Spende sein, aber ohne finanzielle Spenden hat das Tiergehege am Schwanenteich leider keine Überlebenschance und da sind 50 Cent genauso willkommen wie 50 Euro“, so das Führungstrio.

Neben facebook sind die Tier- und Naturfreunde Schwanenteich telefonisch unter 02642 / 6321, postalisch unter c/o Martina Weiland, Talendweg 14, 53489 Sinzig, per E-Mail unter webschwanenteich@gmx.de und über die Homepage www.schwanenteich.com zu erreichen. -BL-

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Ja, Kontrolle ist gut...aber Hilfeleistung wäre besser!! Wenn Menschen einen Gnadenhof leiten, dann sind das Tierfreunde! Ihnen Geldgier zu unterstellen, ist gemein!! Ich zahle gerne meine Hundesteuer, hoffe das dieses Geld gerade Gnadenhoefen zugute kommt!!! ...
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