Team Eurorepar Nett Motorsport in der VLN

Das „1-Runden-Rennen“

Das „1-Runden-Rennen“

Jürgen Nett bei der Einfahrt in die Mercedes-Arena und einsetzendem Schneefall.. Fotos: Andreas Krein Photography

Das „1-Runden-Rennen“

Bradley Philpot im Qualifikationstraining im Bereich der Hohenrain-Schikane

Mayen/Nürburgring. Das Wetterglück des Vorjahres in der VLN Langstreckenmeisterschaft scheint aufgebraucht. Während 2018 alle Läufe im trockenen durchgeführt werden konnten, schlägt das berühmt-berüchtigte Eifelwetter 2019 gnadenlos zu: Dichter Nebel rüttelte den Zeitplan der Auftaktveranstaltung vor drei Wochen kräftig durch, was unter anderem in einer verkürzten Renndistanz endete. Zum zweiten Saisonlauf, dem 44. DMV 4-Stunden-Rennen, mussten die Teams noch einmal die Winterkleidung auspacken.

Die warme Pudelmütze ersetzte vielerorts das sommerliche Sponsorencap. Die Temperaturen um den Gefrierpunkt wirkten sich zunächst jedoch nur auf die Zeiten aus. „Obwohl wir schon mit einer weichen Mischung ausgerückt sind, war es sehr schwierig, die Reifen auf Temperatur zu bringen“, weiß auch Bradley Philpot, Brite im Dienste von Eurorepar Nett Motorsport aus Mayen, zu berichten. On-board-Aufnahmen, die der 33-jährige auf youtube veröffentlichte, zeigen ihn bei einem wilden Drift in der Mercedes-Arena, den er aber gekonnt abfängt. Insgesamt ließ es das Team im morgendlichen Qualifikationstraining ruhig angehen. Wie der Engländer aus Bedford, fuhren auch die Brüder Jürgen (Mayen-Alzheim) und Achim Nett (Mendig) nur jeweils eine gezeitete Runde. Die Pole-Position in der Klasse SP2T sicherte sich das Team mit einer Zeit von 9:39.355 Minuten und war somit fast 20 Sekunden langsamer unterwegs als noch beim Saisonauftakt.

Als die Teams dann um 11:15 Uhr in die Startaufstellung fuhren, rieselten schon die ersten Schneeflocken vom Himmel über der Grünen Hölle, so dass die Rennleitung den Start um zirka eine Viertelstunde nach hinten verlegte, um sich ein abschließendes Bild der 24,358 km langen Strecke machen zu können.

Schließlich wurde das Rennen freigegeben und Startfahrer Jürgen Nett machte sogleich einige Position gut. Als er jedoch gerade die zweite Runde begonnen hatte und sich einen weiteren Gegner in der Mercedes-Arena geschnappt hatte, zeigten die Sportwarte auf Geheiß der Rennleitung die Rote Flagge: Rennunterbrechung, da starker Schneefall die Sicht und damit auch die Sicherheit der Fahrer zu stark beeinträchtigte. Nach einer knappen Stunde Wartezeit in den Boxen, dann die Gewissheit: das Rennen wird nicht wieder gestartet. So wurde aus dem „4-Stunden-Rennen“ ein „1-Runden-Rennen“

Bradley Philpot kehrte somit ohne Rennkilometer nach England zurück, im Gepäck stattdessen einen original VLN-Turnbeutel, den er kurz vor der Abreise am Fanshop im Fahrerlager erstanden hatte, und ein neues Wort in seinem Deutsch-Sprachschatz: „Turnbeutelvergesser“.

Das nächste Rennen soll am 27.04.2019 stattfinden, dann hoffentlich bei bestem Wetter.

Andreas Krein