50. ADAC Barbarossapreis

Doppelsieg für Mercedes

Doppelsieg für Mercedes

Das Podium des dem 50. ADAC Barbarossapreis.BURG

Doppelsieg für Mercedes

148 Fahrzeuge konnte der MSC Sinzig bei seiner Jubiläumsveranstaltung dem 50. ADAC Barbarossapreis begrüßen.

Doppelsieg für Mercedes

Für den veranstaltenden MSC Sinzig vertrat Andreas Ziegler (mitte) die Vereinsfarben. Ziegler pilotierte den BMW M6 GT3 gemeinsam mit Rudi Adams (re.) und David Pittard.

Doppelsieg für Mercedes

Andreas Ziegler mit dem BMW M6 GT3 vom Team Walkenhorst Motorsport auf der Strecke.

Sinzig/Nürburgring. Mit dem achten Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring stand für den veranstaltenden MSC Sinzig ein ganz besonderes Ereignis ins Haus. Erstmals hatte der 1960 gegründete Verein 1968 den Barbarossapreis ausgerichtet. Somit konnte der nur unweit des Nürburgrings beheimatete Verein bei wahrlich kaiserlichem Wetter den zahlreichen Fans in diesem Jahr zum 50. Mal den ADAC Barbarossapreis präsentieren. Um den Fans zum Jubiläum einen besonderen Rahmen zu bieten wurde Dank der Unterstützung des langjährigen Clubmitglieds Olaf Manthey im Fahrerlager ein Zelt errichtet, in dem neben den internen Feierlichkeiten, am Samstag auch legendäre Porsche Rennfahrzeuge ausgestellt wurden. Zudem gab der zweifache Le Mans Gesamtsieger und FIA-Langstrecken-Weltmeister Timo Bernhard eine Autogrammstunde für die Fans.

Am Ende des Rennens konnte dann auch das Team der AutoArena Motorsport in die Feierlaune des Veranstalters nach ihrem ersten VLN-Triumph einstimmen. Für die beiden Piloten des Mercedes-AMG GT3 Patrick Assenheimer (Lehrsteinfeld) und Dominik Baumann (Österreich) war es ebenfalls der erste VLN-Erfolg in ihrer Karriere. Den Doppelsieg für Mercedes machte 3,651 Sekunden nach der Zieldurchfahrt des Siegerfahrzeuges das Team von „SPS automotive-performance“ perfekt. Mit Position zwei mussten sich Edoardo Mortara (Schweiz) und Renger van der Zande (Niederlande) mit einem weiteren Mercedes-AMG GT3 zufriedengeben. Dabei hatten die Piloten über eine lange Zeit das Rennen angeführt, am Ende kostete sie aber eine Stop-and-Go Strafe, wegen der Unterschreitung der Mindestboxenzeit, die entscheidenden Sekunden und damit den Sieg. Den letzten Podiumsplatz beim achten Saisonrennen fuhren Jonathan Hirschi Schweiz), Hunter Abbott (Frankreich) und Jordan Tresson (Großbritannien) mit dem BMW M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport ein.

Hinter den drei erstplatzierten Fahrzeugen stellten bei ihrer Rennpremiere, mit den Positionen vier und fünf, der neue Aston Martin Vantage GT3 und der Audi R8 LMS ihre Leistungsstärke in beeindruckender Weise unter Beweis. Der von den beiden Werksfahrern Maxime Martin (Belgien) und Darren Turner (Großbritannien) pilotierte Aston Martin wurde bereits im Mai vorgestellt und durchlief seitdem eine intensive Test- und Entwicklungsphase. „Aston Martin verfügt über einen großen Erfahrungsschatz auf der Nürburgring Nordschleife“, sagt David King, Präsident von Aston Martin Racing. „Daher ist es der perfekte Ort, den neuen Vantage unter Rennbedingungen zu testen.“

Der neue Audi R8 LMS hingegen wurde erst vier Tage vor seinem ersten Renneinsatz auf dem Autosalon in Paris der Öffentlichkeit präsentiert. Am Steuer des von Car Collection Motorsport betreuten Audis wechselten sich Christopher Haase (Österreich) und DTM-Pilot Jamie Green (Großbritannien) ab. Da beide Fahrzeuge noch nicht über die Homologation für die GT3-Klasse verfügen, mussten sie das Rennen vom Ende der ersten Startgruppe aufnehmen und zudem bei jedem Boxenstopp eine 20 Sekunden längere Mindeststandzeit einhalten.

Für den veranstaltenden MSC Sinzig war es aus motorsportlicher Sicht Andreas Ziegler (Sinzig), der die Vereinsfarben vertrat. Ziegler pilotierte beim Jubiläumsrennen des Vereins gemeinsam mit Rudi Adams (Nohn) und David Pittard (Großbritannien) einen BMW M6 GT3 vom Team Walkenhorst Motorsport. Von der dritten Startposition hatte das Fahrertrio mit dem BMW das Rennen durch die Grüne Hölle in Angriff genommen. Eine Standzeit von rund 10 Minuten in der neunten Runde vereitelte jedoch alle Hoffnungen auf eine Top-Platzierung. Am Ende konnte sich das Fahrertrio in der Premium-Fahrerwertung der Klasse SP9 dennoch über einen zweiten Rang und die 11. Position in der Gesamtwertung freuen.

Gegen Ende der VLN-Saison rücken mit Blick auf die Meisterschaft nicht mehr die Teams, die um den Gesamtsieg kämpfen in den Focus, sondern jene, welche die größten Chancen auf den Meistertitel besitzen. Realistisch betrachtet hätten nach dem Tabellenstand vor dem 8. VLN-Lauf, Christoper Rink (Frankfurt), Danny Brink (Külsheim) und Phillipp Leisen (Irrel) von Adrenalin Motorsport sowie Carsten Knechtges (Mayen) und Marcel Manheller (Döttingen) von Manheller Racing in den letzten beiden Rennen die Meisterschaft unter sich ausfahren können. Dabei hätte mit einem Sieg in der Klasse V4 das Trio von Adrenalin beim 8. Lauf die Meisterschaft schon vorzeitig für sich entscheiden können. Doch auch Manheller und Knechtges wollten sich ihre Titelchance nicht kampflos nehmen lassen und überquerten zunächst nach einem spannenden Rennen als Sieger die Ziellinie. Damit wäre die Meisterschaftsentscheidung aufs letzte Rennen vertagt worden, in diesem hätte dann Knechtges und Manheller schon ein zweiter Platz zur Meisterschaft gereicht. Adrenalin Motorsport legte in dem Wissen, das ein nachträglich zugesprochener Klassensieg den sicheren Meistertitel bedeuten würde, einen Protest gegen das Manheller Fahrzeug ein. Woraufhin auch Manheller Racing mit einem Protest konterte. Während der zeitgleichen Nachuntersuchung stellten die technischen Kommissare tatsächlich Verstöße an den Fahrzeugen fest, sodass beide Teams disqualifiziert wurden. Adrenalin Motorsport wollte sich mit dem Ergebnis aber nicht abfinden und hat Berufung eingelegt. Die VLN versucht nun beim Berufungsgericht des Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) noch eine Entscheidung vor dem 20 Oktober zu erhalten, damit beim Saisonfinale auch ein Meistertitel vergeben werden kann. Sollte die Disqualifikation bestehen bleiben, würde keiner der beiden Kontrahenten die Meisterschaft mehr gewinnen, können, stattdessen dürfte sich ein Dritter freuen.

Der Showdown um die Meisterschaft der VLN-Saison 2018 findet am 20. Oktober beim letzten Rennen seinen Höhepunkt.