Der siegreiche Manthey Porsche lieferte im Rennverlauf immer wieder einen spannenden Zweikampf mit dem später ausgeschiedenen Mercedes-AMG GT3 vom Haupt Racing. Fotos: BURG
Erst um 11:40 Uhr hatte sich am Sonntag die Witterungsbedingungen soweit verbessert, dass die Rennleitung die Fahrzeuge auf die Einführungsrunde zum Neustart schickte.
Noch vor Ablauf der ersten Rennstunde stellte heftiger Regen das Fahrgefühl der Piloten auf die Probe. Hier Nico Menzel (Kelberg) mit dem Porsche von Huber Motorsport.
Bereits kurz nach dem Start konnten die Zuschauer auf dem Monitor verfolgen wie sich ein Porsche, wegen eines Brandes aus dem Rennen verabschieden musste.
Nürburg. Die diesjährige Auflage des ADAC TOTAL 24h-Rennen wird mit einer Streckendistanz von 59 Runden und 1.497 gefahrenen Kilometern als die kürzeste in die Geschichte des 24 Stunden Klassikers eingehen. Bereits kurz nach dem Start sorgte heftiger Regen für ein turbulentes Renngeschehen, bevor in den späten Abendstunden Nebel aufzog. Wegen der schlechten Sichtverhältnisse stellte die Rennleitung zunächst einige Streckenabschnitte unter ein Geschwindigkeitslimit von 60 km/h (Code 60), bevor sie das Rennen dann gegen 21:29 Uhr mit der roten Flagge unterbrach. Erst um 12:00 Uhr hatte sich am Sonntag die Witterungsbedingungen soweit verbessert, dass sich die Räder wieder im Renntempo drehen konnten.
Auch wenn das Rennen somit nur eine reine Fahrzeit von 9:31 Stunden verbuchte, bekamen die im Rahmen eines Modellprojekts auf den Tribünen zugelassen 10.000 Zuschauern packenden Motorsport geboten.
Am Ende war es das Team von Manthey, das sein 25-jähriges Firmenjubiläum mit einem Sieg krönte. Matteo Cairoli (Italien), Michael Christensen (Dänemark), Kevin Estre (Frankreich) sowie Lars Kern aus Wiernsheim pilotierten dabei den gelbgrünen Porsche GT3 fast fehlerfrei durch die Grüne Hölle. Lediglich eine leichte Berührung der Streckenbegrenzung am Samstagabend, die jedoch ohne Folgen blieb, sorgte für eine Schrecksekunde im Team. Für das Team aus Meuspath war dieses bereits der siebte Gesamterfolg beim legendären Langstrecken-Klassiker in der Eifel. Entsprechend gefühlsmäßig äußerte sich nach dem Sieg auch Teamgründer Olaf Manthey: „2006 war der emotionalste Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, denn es war unser Erster. Aber der hier, zu unserem 25-jährigen Jubiläum. Ich kann nur sagen: Ich liebe die komplette Manthey-Mannschaft und ich werde nie aufhören, sie zu lieben!“
Auf Rang zwei überquerte mit einem Rückstand von nur 8,817 Sekunden der BMW M6 GT3 von Titelverteidiger Rowe-Racing die Ziellinie. Pilotiert wurde der Rowe Bolide von den ehemaligen DTM-Champions Martin Tomczyk (Kolbermoor) und Marco Wittmann (Fürth) sowie Connor de Phillippi (USA) und Sheldon van der Linde (Südafrika). Während an der Spitze nach dem finalen Stopp die Positionen bezogen wahren balgten sich gleich fünf Autos um den letzten freien Podiumsplatz. Am Ende komplettierte die Besatzung des Mercedes-AMG GT3 von dem ebenfalls in Meuspath beheimateten GetSpeed Team das Podium.
Mit einem Husarenritt war Raffaele Marciello (Italien) im Streckenabschnitt Schwedenkreuz auf der außen Spur unter dem Jubel seiner Fahrerkollegen Maximilian Götz (Uffenheim), Daniel Juncadella (Spanien) und Fabian Schiller (Troisdorf) an dem Falken-Porsche von Sven Müller vorbeigezogen. In einem Zeitfenster von nur sechs Sekunden überflogen nach dem GetSpeed Mercedes der Falken-Porsche (Start-Nr. 44) gefolgt vom Car Collection-Audi (Start-Nr. 2) und dem Schubert-BMW (Start-Nr. 20) sowie dem zweiten GetSpeed-Mercedes (Start-Nr. 8) die Ziellinie.
Nach Herstellern aufgeschlüsselt hatte Porsche auch in den Top-10 mit vier Fahrzeugen die Nase vorne gefolgt von drei Mercedes-AMG GT3, zwei BMW M6 GT3 sowie einem Audi R8 LMS GT3. Wobei alle Hersteller beim Rennen mit Problemen und Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Die beiden als mit Favoriten gehandelten Frikadelli-Porsche schieden nach Kollisionen aus. Auch Maro Engel, der mit dem Mercedes-AMG GT3 vom Haupt Racing Team (Meuspath) im zweiten Rennabschnitt zeitweise das Feld anführte, schlug heftig in die Reifenstapel ein. Ebenso mussten auch Audi und BMW die Ausfälle von einigen ihrer Top-Fahrzeuge hinnehmen.
Die Jubiläumsausgabe zum 50. ADAC TOTAL 24h-Rennens findet vom 26. bis 29. Mai 2022 statt. Hoffentlich dann wieder über die komplette Distanz und vor vollen Zuschauerrängen an der gesamten Strecke.