Interview mit dem Trainer des Fußball-Rheinlandligisten VfB Linz

Paul Becker leistet hervorragende Arbeit

Der Vorjahresaufsteiger hat sich Respekt verschafft und will weiter mit Talenten aus der Region den Erfolg suchen

Paul Becker leistet hervorragende Arbeit

20.06.2018 - 08:42

Linz. Seit Trainer Paul Becker in der Saison 2015/2016 zum VfB Linz heimgekehrt ist, hielt auch der Erfolg auf dem Kaiserberg Einzug. Nach einem dritten Tabellenplatz folgte die Meisterschaft in der Fußball-Bezirksliga Ost. In der Rheinlandliga kämpften die Becker-Schützlinge in der Vorrunde zunächst gegen den Abstieg, um dann nach einer starken Rückrunde den elften Tabellenrang zu belegen. Der Erfolg hat verschiedene Väter. Manager Mirko Schopp und Trainer Becker haben hervorragende Arbeit geleistet und genießen höchste Anerkennung. Auf dem fußballerischen Sektor formte Becker aus einer Vielzahl von Talenten aus der Region einen Kader, der sich als Aufsteiger in der Rheinlandliga großen Respekt verschaffte.

Das Ziel Klassenverbleib wurde vorzeitig erreicht. Sind sie damit zufrieden oder hätten sie mehr erwartet?

Becker: Wir sind mehr als zufrieden. Wenn du drei Spieltage vor Saisonschluss als Aufsteiger gerettet bist, solltest du mehr als zufrieden sein.

Was waren für Sie der Knackpunkt, der zum Ligaverbleib geführt hat, und das Highlight der Saison?

Becker: Der Knackpunkt war die Erfolgsserie von fünf gewonnenen Spiele in Folge. Hier konnten wir uns von unten entscheidend absetzen. Die in der Serie enthaltenen Siege gegen Emmelshausen und bei den Sportfreunden Eisbachtal gehörten zweifelsfrei zu den Highlights der Saison.

16 Punkte in der Hinrunde und 30 Punkte in der Rückrunde: Was waren die Gründe für die magere Ausbeute bis zur Winterpause?

Becker: Wir brauchten etwas Zeit, um uns in der Liga zurechtzufinden. Das war besonders an den vielen Gelb-Roten Karten in den ersten Spielen zu merken. Hier haben wir uns teilweise zu naiv und nicht clever genug verhalten. Wir waren und sind immer noch in einem Entwicklungsprozess. Die Mannschaft lernt von Spiel zu Spiel. Dies war dann besonders in der Rückrunde zu sehen. Trotz schwieriger Rückrundenvorbereitung und langzeitverletzten Leistungsträgern wie Kapitän Michael Krupp und Andreas Schuht hat es die Mannschaft geschafft, sich zu steigern. Es war den Spielern anzumerken, dass sie in der Rheinlandliga angekommen sind. Keine Platzverweise mehr, weniger naive Fehler im Spielaufbau und eine deutlich bessere Chancenauswertung waren für den Erfolg ausschlaggebend.

Es wurden lediglich 22 Punkte auf dem Kaiserberg eingefahren, es gab sieben Niederlagen. Auswärts war die Punktausbeute umso besser. 24 Punkte, darunter sieben Siege. Wie erklären Sie sich diese eher seltene Bilanz?

Becker: Das ist schwer zu verstehen. Analysieren kann ich es nicht. Ich denke, wir sind auswärts etwas befreiter aufgetreten als zu Hause. Wobei ich sagen muss, dass die Auswärtsniederlagen deutlich deftiger ausgefallen sind als die verlorenen Spiele auf dem Kaiserberg. Wenn wir auswärts verloren haben, dann meist sehr hoch.

Welches war das beste Spiel der Saison, welches das schlechteste?

Becker: Ich denke, die Spiele zu Hause gegen Emmelshausen und das Spiel in Nentershausen waren schon für unsere Verhältnisse richtig gut. Wir konnten gegen beide Spitzenteams mithalten und haben verdient gewonnen. Bei der Bewertung der schlechten Spiele tue ich mich schwer. Du spielst in Teilen nur so gut, wie der Gegner es erlaubt. Somit würde ich die Leistung des Gegners schmälern. Wenn ich mich festlegen müsste, würde ich unsere Heimniederlagen gegen Badem als schwächstes Spiel bewerten, wobei ich auch hier sagen muss, dass der Gegner gut auf uns vorbereitet war und unsere Fehler konsequent ausgenutzt und somit verdient gewonnen hat.

Wie schätzen Sie das Niveau der Rheinlandliga ein?

Becker: Ich habe ein wenig den Vergleich mit der Landesliga Mittelrhein, die ja unserer Rheinlandliga entspricht. Spielerisch empfinde ich den Mittelrhein stärker. Es wird mehr Fußball von hinten raus gespielt und nach fußballerischen Lösungen gesucht. Dafür finde ich das Tempo in der Rheinlandliga höher. Die Intensität und das körperbetonte Spiel sind meines Erachtens auch intensiver.

Wie zufrieden sind Sie mit der spielerischen und individuellen Entwicklung der Mannschaft? Gibt es Punkte, die sie unbedingt verbessern müssen?

Becker: Wie bereits erwähnt, hat sich jeder einzelne Spieler und somit die Mannschaft deutlich weiterentwickelt. In der Rheinlandliga zu bestehen, ist für den VfB Linz keine Selbstverständlichkeit. Wir stehen an der Schwelle, den VfB Linz in der Rheinlandliga zu etablieren. Dies funktioniert nur, wenn wir uns alle im Verein weiterentwickeln. Verbesserungspotenzial gibt es im ganzen Verein und somit natürlich auch bei mir und in der Mannschaft. Unser Umschaltspiel nach Ballverlust müssen wir verbessern und die leichten Abspielfehler im Spielaufbau verhindern, um deutlich weniger Gegentore zu kassieren. Wir werden hart dran arbeiten, aber die Mannschaft hat ja noch genug Entwicklungsspielraum.

Haben Sie selbst aus der Spielzeit etwas mitnehmen können? Neue Erfahrungen und Erkenntnisse?

Becker: Aus jeder Saison nimmst du etwas mit. Positiv wie negativ. Für mich war die Rheinlandliga Neuland. Ich habe neben unseren eigenen Spielen auch viele andere Partien gesehen. Es war interessant zu beobachten, wie groß der Unterschied zur Bezirksliga ist. Fußballerisch fand ich den Unterschied gar nicht so groß, aber die Cleverness der Gegner, unsere Fehler gnadenlos auszunutzen, sowie das Spieltempo waren deutlich besser. Gerade in den Bereichen mussten wir oft Lehrgeld bezahlen.

Wie lautet das Fazit der vergangenen Saison?

Becker: Das Fazit lautet: Ziel erreicht.

Sie sind jetzt drei Jahre hier und haben hervorragende Arbeit geleistet. Welche Ziele peilen Sie für die kommende Spielzeit an?

Becker: Das vorrangige Ziel heißt, neue Spieler zu integrieren und die Mannschaft weiterzuentwickeln. Das sportliche Ziel ist ganz klar der Klassenverbleib. Etwas anderes wäre vermessen. Wir wissen alle, wo wir herkommen. Aber wir wissen auch ganz genau, wo wir hinwollen. Daran arbeiten wir.

LS

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