SV Rot-Weiß Queckenberg zu Gast beim SV Lannesdorf

RWQ besiegtden Wolle-Fluch

Queckenberg. Fußballer sollen ja zuweilen doch recht abergläubisch sein. Genau aus diesem Grunde reiste der SV Rot-Weiß Queckenberg mit einem leisen Lächeln zum SV Lannesdorf ans Pennenfeld. Die Kunstrasenanlage ist seit Jahren die Queckenberger Trutzburg in Bonn. Schließlich haben die Kerle von der Madbach von hier bis auf eine kleine Ausnahme im Jahre 2016 immer einen Dreier entführt. Aber ach, Schock schwere Not – als ca. 20 Minuten vor dem Anpfiff Wolle am Spielfeldrand auftauchte, da rutschte vielen Queckies das rot-weiße Herz ganz tief in die Fußballunterhose. Denn überall, wo der im Grunde genommen sympathische und liebenswerte Edelfan in dieser Saison seine Aufwartung machte, gab’s für den RWQ stets mächtig saures.

Doch bereits unmittelbar nach Anpfiff des umsichtigen und souverän agierenden Redondo-Perez spielten die Bures-Buben zu einem beeindruckenden Kriegstanz auf, um diesen bösen Fluch für immer in die ewigen Jagdgründe zu verbannen. Nach neun Minuten mussten die Einheimischen erstmals gehörig durchpusten, als Klimaszewski, der sich wohl noch zum Kopfballungeheuer entwickeln will, mit seinem Goldköpfchen hörbar das Gestänge erzittern lies. Nur 60 Sekunden später verwertete der Goalgetter einen Klemm-Einwurf in Mittelstürmermanier zur unhaltbaren Gästeführung. Nach einer Viertelstunde schaltete Bures am schnellsten und bestrafte einen groben Patzer des gegnerischen Schlussmanns, indem er das Runde listig über den vollkommen perplexen Keeper ins Eckige chippte. Trotz der frühen und beruhigenden Führung wurde weiter der rot-weiße Dampfhammer geschwungen. In den nächsten 20 Minuten hätte sich A. Watty uneinholbar an die Spitze der vereinsinternen Torjägerliste ballern können. Doch anscheinend hatte der rote Schlacks Mitleid mit den Lannesdorfern und vergab teilweise tausendprozentige Gelegenheiten. Als ihm aber ein 70-Meter-Traumpass von Klimaszewski quasi auf den rechten Schlappen serviert wurde, belohnte er sich endlich dafür, dass er an diesem Tage stets den richtigen Laufweg genommen hatte, stets zur richtigen Zeit am richtigen Ort auftauchte und versenkte eiskalt zum hoch verdienten 3:0 (33.). Weiterhin gab es kein Erbarmen mit dem immer passiver agierenden Tabellenzehnten. Allerdings versäumten es die Queckies, trotz weiterer Hochkaräter ihr ramponiertes Torverhältnis aufzupolieren.

Auch der zweite Abschnitt wurde ganz klar von den Voreifelern beherrscht. Doch um das Ergebnis den tatsächlichen Spielanteilen etwas mehr anzupassen, bediente man sich nun der Schützenhilfe der Gastgeber. Als von Sturm in der 48. Minute einen tödlichen Pass für den durchstartenden Mücklich auflegte, spitzelte ein Lannesdorfer den Ball noch von der Picke des RWQ-Wühlbüffels, allerdings auch vorbei am eigenen, bedröppelt dreinschauenden Torhüter. Weil danach weitere Einschussmöglichkeiten ungenutzt blieben, legte in der 72. Minute abermals der mittlerweile bemitleidenswerte Lannesdorfer Torwart wortwörtlich Hand an: eine gefährlich flatternde Breuer-Flanke von links wischte sich der Keeper in die eigenen Maschen. Am Ende feierte der RWQ seinen höchsten Auswärtssieg in dieser Spielzeit, und P. Watty vernagelte einmal mehr komplett seinen Kasten um so zum elften Male kein Gegentor hinzunehmen.

Nach dem Abpfiff hob jedoch Käpt’n Declair höchstpersönlich und nicht ganz zu Unrecht den warnenden Zeigefinger. Zu häufig war an jenem Sonntag Bruder Leichtfuß im Spiel der Queckenberger anzutreffen, zu oft ließ man die taktische Disziplin vermissen und warf vor allem in der zweiten Halbzeit die Grundordnung sorglos über Bord. Doch diese Dinge werden in der nächsten Trainingseinheit ausgewertet und abgestellt. Das ist auch unbedingt notwendig. Schließlich erwartet man zum Heimauftakt am 11. März ab 15 Uhr den SV Beuel 06 IV, mit dem man noch ein fettes Hühnchen aus der Hinrunde zu rupfen hat!

Aufstellung:

P. Watty – Declair – Wappenschmidt, von Sturm, Breuer – Klimaszewski, Klemm, Uygur, Bures, Keshikashvili – A. Watty

Verstärkung: Mücklich, Münch, Jentsch

Eiserne Reserve: Erol, Fahrenbruch, Rücker