Oberahrtaler Sportfreunde

Slapstick-Showsorgt für Derby-Pleite

Barweiler. In bester Flutlichtatmosphäre stieg bereits am 2. Spieltag das Ahrtal-Derby in Barweiler. Vor 100 Zuschauern nahm sich die Heimmannschaft trotz einer angespannten personellen Lage vor, an die starke Leistung im Vorjahres-Derby anzuknüpfen und erstmals in dieser Saison zu punkten.

Leider begann die Partie dann denkbar schlecht aus Sicht der Gastgeber. Keine drei Minuten waren gespielt, als Leon Rollmann beim Versuch, nach einer Flanke zu klären, den Ball unglücklich ins eigene Tor beförderte. Fast im direkten Gegenzug verhinderte der Pfosten bei einem eigentlich als Flanke gedachten Freistoß von Christian Lückenbach den schnellen Ausgleich. In der Folge war die Partie in erster Linie von hitziger Stimmung und teilweise mehr als überharten Aktionen geprägt, sodass an Spielfluss kaum zu denken war. In dieser Phase verpasste es der Schiedsrichter leider, mit konsequenten Entscheidungen für Ruhe zu sorgen. Aus dem Nichts brachten die Ahrtaler dann das Kunststück fertig, in der 26. Minute mit 2:0 in Führung zu gehen, ohne ein einziges Mal auf das Tor geschossen zu haben, als Leon Wurst mit einer verunglückten Flanke, die sich punktgenau in den Winkel senkte, den Spielverlauf auf den Kopf stellte. Die Hausherren gaben sich jedoch nicht auf und kamen nur Sekunden später durch einen satten Distanzschuss von Trainer Fabian Hideg zum Anschlusstreffer. Nur kurz darauf fehlte nicht viel und die einheimischen Zuschauer hätten den Ausgleich bejubeln können, als Peter Klein auf der linken Seite Max Niggemann in Szene setzte, nach dessen Flanke Fabian Hideg in zentraler Position unter starker Bedrängnis nicht entscheidend zum Abschluss kommen konnte. Eine weitere Chance vergab Leon Rollmann mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze. In dieser Phase schien das 2:2 nur eine Frage der Zeit zu sein, doch dann schadete sich die Heimmannschaft mit einem katastrophalen Missverständnis im eigenen Strafraum selbst, sodass der Ahrtaler Tim Kaltz nach einer guten halben Stunde als lachender Dritter aus der Szene hervorging und locker zum 1:3 einschieben konnte. So wurden dem Gegner innerhalb einer Halbzeit drei Tore geschenkt, ohne dass dieser großartig etwas dafür getan hätte. Nach dem Seitenwechsel blieben die Platzherren engagiert und der Glaube, das Spiel noch drehen zu können, war spürbar, auch wenn die ganz klaren Chancen zunächst ausblieben. Nach Vorlage von Sebastian Sesterheim kam dann Max Niggemann aus 17 Metern zentraler Position zum Abschluss, zielte aber am Tor vorbei. Die Hoffnungen auf eine Aufholjagd erhielten allerdings in der 63. Minute einen herben Dämpfer, als ein kapitaler Ballverlust tief in der eigenen Hälfte es den Ahrtalern ermöglichte, eine Flanke auf Daniel Ohlerth zu schlagen, die der Mittelstürmer der Gäste mit einer sehenswerten Direktabnahme zum 1:4 verwertete. Trotzdem steckten die Spieler der Heimelf nicht auf und kamen nur wenige Minuten später zum 2:4, als David Weber mit einem gefühlvollen Schlenzer aus 25 Metern Gästetorwart Jan Kreitmair überwinden konnte. In der Folge versuchten die Platzherren, weiter nach vorne zu spielen und Chancen zu kreieren, ließen aber die notwendige Durchschlagskraft und mit zunehmender Spieldauer auch die körperliche Frische vermissen, um Ahrtal noch einmal ernsthaft in Bedrängnis bringen zu können. Stattdessen kamen die Gäste noch zu einigen guten Konterchancen, die sie aber nicht nutzen konnten.

Fazit: Wer dem Gegner auf eine solch eklatante Weise hilft, Tore zu erzielen, wie es die SG OASF/Barweiler an diesem Abend tat, darf sich nicht wundern, am Ende mit leeren Händen dazustehen. So wusste zur Pause wohl niemand so recht, wie es Ahrtal geschafft hatte, mit 3:1 in Führung zu legen, denn bis dahin hatten die Gastgeber ein über weite Strecken gutes Spiel abgeliefert und hätten eigentlich nicht zurückliegen dürfen. In der zweiten Halbzeit fehlte es dann an den notwendigen körperlichen Reserven, um noch einmal zurückkommen zu können, sodass die Niederlage im Endeffekt nicht unverdient ist, mit einer konzentrierteren Abwehrleistung aber durchaus vermeidbar gewesen wäre. Nicht unerwähnt bleiben sollte noch, dass zu hoffen ist, dass der Fairplay-Gedanke im nächsten Derby von allen Beteiligten deutlich ernster genommen wird, um unschöne Szenen auf beiden Seiten zu vermeiden.

SG OASF/Barweiler: Marcel Ley – Manuel Emmerichs, Christian Lückenbach (71. Sebastian Ginster), Leon Rollmann (77. David Koll) – Tim Schmidt, Sven Kolbig, David Weber, Max Niggemann – Fabian Hideg, Sebastian Sesterheim, Peter Klein.