2. Bundesliga: Gastgeber können Aufstieg perfekt machen
Vulkan-Ladies gastieren beim designierten Meister Neckarsulm
Ein Duell, zwei Teams, völlig neue Vorzeichen: Als sich die Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern und die Neckarsulmer Sportunion Ende November in der Koblenzer Conlog Arena gegenüberstanden, da waren die Gäste Spitzenreiter und die Gastgeberinnen einer der ärgsten Verfolger im Rennen um die Meisterschaft in der 2. Bundesliga. Etwas mehr als vier Monate später befinden sich beide Teams auf Abschiedstour in Liga zwei: Für die Vulkan-Ladies ist am Saisonende Schluss, Neckarsulm kann mit einem Sieg am Samstag um 18 Uhr in der Ballei-Sporthalle in Neckarsulm den Aufstieg frühzeitig perfekt machen.
„Die Sache mit Euch macht mich als Sportler natürlich traurig“, sagt Emir Hadzimuhamedovic. Der Trainer der Neckarsulmer Sportunion hat aus der Distanz natürlich beobachtet, was beim einstigen Konkurrenten passiert ist. „Ich kenne den Verein noch aus Weibern, war damals als Trainer mit Metzingen und später mit Göppingen oft dort. Das waren immer heiße und spannende Spiele. Ich hatte gedacht, mit dem Umzug nach Koblenz sei ein großer Schritt gemacht worden. Das war alles so, wie es sein sollte im Leistungssport. Am Ende hat vielleicht auch der fehlende sportliche Erfolg zu dieser Entwicklung beigetragen.“
Der Weg der Sportunion kennt derweil nur eine Richtung - nach oben. Als ungeschlagener Spitzenreiter kam man Ende November nach Koblenz, als ungeschlagener Spitzenreiter (30:25) fuhr man abends auch wieder nach Hause. In bisher 24 Saisonspielen leistete sich Neckarsulm nur zwei Niederlagen und zwei Remis bei nunmehr 20 Siegen. Ausgerechnet die Vulkan-Ladies sind nun die letzte Hürde auf dem vorzeitigen Weg zum Aufstieg, den die Sportunion bei dann mehr als 10 Punkten Vorsprung auf den aktuellen Tabellendritten Rödertal in der Tasche hätte.
Neckarsulm hatte den Abstieg der Vulkan-Ladies nicht erwartet
„Die Vulkan-Ladies sind noch immer eines der am stärksten besetzten Teams der Liga“, sagt Hadzimuhamedovic. „Wir sind gewarnt vor der individuellen Klasse der Spielerinnen. Einige möchten sich in den kommenden Spielen sicherlich auch für andere Aufgaben empfehlen.“ Die Kulisse wird dafür in jedem Fall groß sein. „Ich bin ja von Beruf Optimist, aber was sich hier in den vergangenen Monaten entwickelt hat, hätte ich so nie erwartet. Wir haben das gesamte Umfeld angesteckt.“ 1100 Zuschauer kamen zum jüngsten Heimspiel. „Und gegen Euch wird die Halle aus allen Nähten platzen. Toll, was sich hier entwickelt hat. Wir haben offensiv den Aufstieg ausgegeben und die Mannschaft hat das auf ihrem Weg nur zusätzlich bestärkt.“
Die Vulkan-Ladies spielen jetzt befreiter
Vulkan-Ladies-Trainer Caslav Dincic hat derweil die Hoffnung, „dass die Mannschaft jetzt ein wenig befreiter aufspielt. An der Situation können wir nichts mehr ändern, also versuchen wir, das Beste daraus zu machen.“ Beim Heimspiel in der Vorwoche gegen Bensheim Auerbach (20:30) wirkten die Köpfe noch blockiert, waren die Gedanken nicht frei. Vielleicht sieht das am Samstag schon wieder anders aus, kann man dem hohen Favoriten zumindest versuchen, ein Bein zu stellen. „Wir sollten ab sofort für uns spielen. Die Spielerinnen wollen kämpfen und sich empfehlen. Natürlich ist es für uns eine besondere Konstellation, dass Neckarsulm am Samstag den Aufstieg klarmachen kann. Ich hätte gerne mit ihnen um den Aufstieg gespielt, aber das ist uns nicht gelungen. Man muss jedoch auch sagen, dass Neckarsulm klar die beste Mannschaft der Liga ist und zurecht ganz oben steht.“
