Mendig. Die SG Eintracht Mendig/Bell und die SG 2000 Mülheim-Kärlich müssen in dieser Saison weiter auf den ersten Sieg in der Fußball-Rheinlandliga warten. Vor 220 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz an der Brauerstraße reichte es beim 1:1 (0:0) für die Gastgeber nach drei Niederlagen zumindest für den ersten Punktgewinn. Die Gäste, die den Ausgleich erst in der dritten Minute der Nachspielzeit kassierten, mussten zum dritten Mal in dieser Spielzeit mit einem Zähler zufrieden sein.

„Das Ergebnis ist irgendwie gerecht, aber für beide Mannschaften weder Fisch noch Fleisch“, brachte es Gästetrainer Michael Maur auf den Punkt. „Meine Spieler sind durch das späte Gegentor jetzt im Moment zwar am Boden zerstört, aber sie machen halt einen Lernprozess durch. Wir sind brutal jung und unerfahren, da kann so etwas durchaus schon mal passieren.“

In den ersten 45 Minuten war beiden Teams die große Verunsicherung nach dem schwachen Saisonstart anzumerken. Es gab Fehlpässe am laufenden Band, viele kleine Fouls auf beiden Seiten störten den Spielfluss, es war nur wenig Spielkultur zu erkennen. „Wir waren zwar zehn Minuten gut drin in der Partie, haben danach aber immer mehr das Vertrauen in unser eigenes Spiel verloren“, räumte Maur in der anschließenden Pressekonferenz ein. „Von den Chancen her lag die Mendiger Mannschaft sicherlich mit 3:1 vorn.“

Das war wohlwollend gemeint: Jan Heinemann musste nach acht Minuten zwar einen Schuss von Daniel Aretz parieren, doch auf der Gegenseite stand auch nur eine Möglichkeit auf dem Zettel. Die hatte es allerdings in sich: Marcel Berg nahm einen Flugball von Florian Schlich auf, scheiterte mit seinem Heber aber an Torhüter Michael Wall, der den Braten gerochen hatte (16.). Berg verletzte sich in dieser Szene und musste vier Minuten später mit einer Zerrung ausgewechselt werden. „Ein Spiegelbild der bisherigen Saison“, ärgerte sich Cornel Hirt, der Trainer der SG Eintracht Mendig/Bell.

Wie aus heiterem Himmel gingen die Gäste acht Minuten nach Wiederanpfiff in Führung, und das ausgerechnet durch Sebastian Mintgen. Der Ex-Mendiger war in der vergangenen Woche mittels Amateurvertrag vom A-Ligisten SG Niederburg nach Mülheim-Kärlich gewechselt, auch das Trikot der SG 2000 hatte er früher einmal getragen. Routinier Mintgen ließ sich im Mendiger Strafraum nicht zweimal bitten und traf mit seinem (etwas schwächeren) rechten Fuß zum 0:1.

Die Gastgeber zeigten sich in der zweiten Halbzeit zwar engagierter, laufstärker und spielerisch verbessert, mehr als zwei Halbchancen durch Malte Wedemeyer (56.) und durch Manuel Oster (72.) sowie unzählige Standardsituationen sprangen dabei aber nicht heraus. Bis weit in die Nachspielzeit. Drei Extra-Minuten hatte der umsichtige Schiedsrichter Christian Fritzen aus Neuwied angezeigt, nach 2:25 Minuten drückte Kapitän Schlich eine flache Hereingabe von Niklas Heinemann aus kurzer Distanz über die Linie.

„Durch den Zeitpunkt des Ausgleichs können und müssen wir mit dem Punkt leben“, gab Hirt zu. „Spielerisch und fußballerisch haben wir nach den drei Niederlagen einen Anfang gemacht, aber wir müssen uns das Glück noch mehr erarbeiten. Leider haben wir auch nicht mehr die Kaderbreite wie noch in der vergangenen Saison. Aber es wird.“

SG Eintracht Mendig/Bell: Jan Heinemann, Milan Rawert, Florian Schlich, Kodai Stalph, Björn Gilles, Manuel Oster, Jeset Akwapay (90. + 1 Mustafa Madanoglu), John Rausch (73. Matthias Strahl), Marcel Berg (20. Lars Bohm), Niklas Heinemann, Malte Wedemeyer.

SG 2000 Mülheim-Kärlich: Michael Wall, Jonas Lauer, Sebastian Mintgen (65. Fadou Ouro-Djeri), Christoph Frisch, Patrick Birkner, Niclas Kuhn, Daniel Aretz, Yannick Schmidt, Waldemar Kling (67. Daniel Dohmen), Majdi Mahmud (79. Patrick Aretz), Jan Henrich.

Schiedsrichter: Christian Fritzen (Neuwied).

Zuschauer: 220.

Torfolge: 0:1 Sebastian Mintgen (53.), 1:1 Florian Schlich (90. + 3).

Nächste Aufgabe für die SG Eintracht Mendig/Bell: am Sonntag, 26. August, um 14.30 Uhr beim TuS Oberwinter.

Nächste Aufgabe für die SG 2000 Mülheim-Kärlich: am Freitag, 24. August, um 20 Uhr gegen den FSV Salmrohr.