Deutsche Vulkanologische Gesellschaft

Das OberpfälzerVulkangebiet

Mendig. Prof. Dr. Volker Lorenz hielt vor kurzem den nachfolgenden Vortrag vor der Deutschen Vulkanologischen Gesellschaft im Dr. F.X. Michels-Institut in Mendig über das Thema „Das Oberpfälzer Vulkangebiet“.

Deutschland und das benachbarte Böhmen sind reich an im Tertiär und Quartär tätigen, also geologisch jungen Vulkanfeldern. Der Vortrag behandelt das 30 bis 15 Millionen Jahre alte Oberpfälzer Vulkanfeld in Nordostbayern und das erst vor mehreren hunderttausend Jahren neu gebildete kleine Vulkanfeld Westböhmens, das auch in die Oberpfalz hinein reicht.

Im Oberpfälzer Vulkanfeld sind 150 kleine Vulkane gebildet worden: Schlackenkegel und Maare mit dem sie häufig unterlagerndem Diatremen. Es bildeten sich auch Laven und Lava-Seen, wie wir das auch aus der Eifel kennen. Da die Vulkane in der Oberpfalz schon über zehn Millionen Jahre alt sind, hat die Erosion ihren vulkanischen Oberbau meistens abgetragen, sodass neben wenigen Laven meistens die Förderschlote, die Diatreme, mit ihren Tuff- und Basaltfüllungen oft kegelbildend erhalten sind und dadurch interessante Einblicke in die Bildung der Vulkane gestatten.

Das zweite, viel jüngere junge Vulkanfeld besteht aus inzwischen vier bekannten Vulkanen, zwei schon Goethe bekannten Schlackenkegeln und zwei Maar-Vulkanen, wobei man die beiden Maare erst ab 2004 entdeckte. Es werden weitere, bisher noch unbekannte Maare in diesem Grenzraum von Böhmen und der Oberpfalz erwartet. Interessant ist außerdem, dass die neuen Untersuchungen an CO2- und Helium-freisetzenden Quellen sowie der schon seit dem Mittelalter in Sachsen und Böhmen bekannten, oft wochenlang anhaltenden Schwarm-Erdbeben vermuten lassen, dass dort in Zukunft neue Vulkanausbrüche stattfinden könnten.