Allgemeine Berichte | 12.11.2015

Arbeitskreis Opferschutz Bonn/Rhein-Sieg gibt Impulse für landesweites Verfahren

Anonyme Spurensicherung nach Sexualstraftaten

Herr Dr. Poretschkin (v.li.n.re.), WEISSER RING Bonn; Dr. Maria Mensching, St. Marienhospital Bonn; Frau Dr. Doberentz, Institut für Rechtsmedizin Bonn; Frau Schülke, Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn; Frau Schulte, Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt und Frau Küsters, Opferschutzbeauftragte der Polizei Bonn. privat

Euskirchen. Seit dem Jahr 2005 gibt es im Raum Bonn Rhein-Sieg ein Verfahren zur Anonymen Spurensicherung nach Sexualstraftaten, kurz ASS genannt. Träger und Koordinationsstelle des Angebotes ist der Arbeitskreis Opferschutz Bonn/Rhein-Sieg. Dieses fachübergreifende Netzwerk aus über fünfzig Institutionen und Fachkräften besteht seit 2001 und betreut neben der Organisation der anonymen Spurensicherung vielfältige Aufgaben und Themenbereiche im Kontext von häuslicher und sexualisierter Gewalt, des Kinderschutzes sowie allen Belangen des Opferschutzes.

Das Modell ASS wurde entwickelt um Betroffenen sexualisierter Gewalt auch dann eine gerichtsverwertbare Spurensicherung zu ermöglichen, wenn sie sich nicht sofort für eine Anzeige entscheiden können. „Viele Betroffene brauchen nach einer solchen Erfahrung Zeit zur psychischen Stabilisierung, bevor sie in der Lage sind, erneut mit den Gewalterfahrungen konfrontiert zu werden und eine Aussage dazu zu machen“ verdeutlich Conny Schulte vom Organisationsteam des Arbeitskreises. Durch die anonyme Spurensicherung und -lagerung hätten die Opfer bis zu zehn Jahre Zeit, eine Anzeige zu erstatten und könnten dann trotzdem noch auf die Tatspuren zurückgreifen.

Seit Bestehen des Projekts kam es zu zahlreichen Anfragen aus anderen Städten in NRW und aus benachbarten Bundesländern. Seit 2015 fördert die Landesregierung örtliche Netzwerke für den Aufbau eines Modells. Seit Mitte 2015 wurde eine vorläufige landesweite Koordinationsstelle mit Trägerschaft bei der LAG autonomer Frauen-Notrufe in NRW etabliert. Bis 2017 ist eine flächendeckende Umsetzung der anonymen Spurensicherung im Land Nordrhein-Westfalen geplant.

Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme durch die Universität Bielefeld soll im Laufe des Jahres 2015 dafür die Grundlage liefern. Wesentliche Impulse für die landesweite Umsetzung sind im Raum Bonn/Rhein-Sieg entstanden.

Frau Dr. Mensching hat für den Arbeitskreis Opferschutz mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter und in Kooperation mit dem Institut für Rechtsmedizin der Universität Bonn neue Dokumentationsbögen für die ärztliche Untersuchung und Befunddokumentation entwickelt. Frau Dr. Doberentz vom Institut für Rechtsmedizin hat dazu Musterdokumentationen erstellt, die es den Ärzten und Ärztinnen erleichtern, diese Bögen gerichtsverwertbar auszufüllen. Diese Bögen werden landesweit Ärzten und Ärztinnen, Kliniken und Netzwerken zur Verfügung gestellt und sind auch im Internet abrufbar: www.marien-hospital-bonn.de (Stichtworte: beratung und hilfe/opferhilfe/Hilfe für Opfer von Gewalttaten), www.beratung-bonn.de (Stichworte: Aktuelles/Materialien zur anonymen Spurensicherung)

Pressemitteilung

Arbeitskreis Opferschutz Bonn/Rhein-Sieg

Herr Dr. Poretschkin (v.li.n.re.), WEISSER RING Bonn; Dr. Maria Mensching, St. Marienhospital Bonn; Frau Dr. Doberentz, Institut für Rechtsmedizin Bonn; Frau Schülke, Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn; Frau Schulte, Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt und Frau Küsters, Opferschutzbeauftragte der Polizei Bonn. Foto: privat

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  • Ursula Schmitz : gasthofuschi@gmail.com
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