Wachtberger Streuobstwiesenwanderungen mit Pflanzen- und Samenbörse
Radeln durch die Obstbaumblüte des Ländchens
Alles, was das Herz von Wanderern, Radlern und Hobbygärtnern höher schlagen ließ
Wachtberg. Die Kälte der letzten Wochen hatte doch etwas Gutes: als der Wachtberger Streuobstwiesenverein zu einer geführten Wanderung anlässlich der Streuobstwiesentour rund um Ließem eingeladen hatte, blühten fast alle Obstbäume gleichzeitig. So konnte Dorothee Hochgürtel, ausgewiesene Kennerin der heimischen Obstsorten, die mehr als 60 Wanderer durch ein wahres Blütenmeer führen.
Schlehe, Kirsche, Pflaume und Apfel strahlten in den unterschiedlichsten Weißtönen um die Wette, Raps und Löwenzahn setzten am Boden gelbe Farbakzente. Mehr als drei Stunden gab Hochgürtel ihr umfangreiches Wissen weiter und begleitete die Wandergruppe u.a. zu der ersten vereinseigenen Streuobstwiese im Naturschutzgebiet Dächelsberg. Dort sind heimische Sorten veredelt worden, um wenigstens einen Teil der einstigen Obstvielfalt des Ländchens zu bewahren.
Seit 19 Jahren kümmert sich der Streuobstwiesenverein in Wachtberg erfolgreich um den Erhalt heimischer Obstsorten. Zahlreiche gepachtete Parzellen werden von den Vereinsmitgliedern gepflegt, neue Obstbäume nachgepflanzt. Aber auch alte und tote Bäume haben ihren Platz im Naturkreislauf als idealer Lebensraum für Vögel, Insekten und Kleintiere, wie Hochgürtel erklärte. Sie unterstrich zudem die Bedeutung der Hecken z.B. für die heimischen Singvögel, die immer weniger artgerechte Areale finden und vielerorts auf dem Rückzug sind. So erlebten die Wanderer bei der Wachtberger Streuobstwiesentour spannenden Biologieunterricht mitten in der Natur und konnten zudem herrliche Ausblicke auf das Rheintal, das Siebengebirge und den Rodderberg genießen.
Radeln durch die Obstbaum- blüte des Ländchens
Knapp 40 Radbegeisterte hatten sich zudem zur geführten Radtour eingefunden. Bei idealem Wetter, trocken und nicht zu heiß, leiteten Andreas Stümer von der Wachtberger Ortsgruppe des ADFC und Michael Behrendt, Vorsitzender des Vereins zur Pflege und Förderung der Streuobstwiesen in Wachtberg, die über insgesamt 22 Kilometer lange und an verschiedenen Streuobstwiesen vorbei führende Runde. Dort gab es dann jeweils Erläuterungen über Obstarten, Pflege und Verarbeitung sowie die ökologische Bedeutung der Streuobstwiesen.
Tomatenpflanzen, Saatgut, Ziegenkäse und vieles mehr im Köllenhof
Leckere Chutneys von Sheperd’s Green, Milchprodukte und Ziegenkäse vom Milchziegenhof Minten, frisch gebackenes Schwarzbrot und Marmelade vom Arzdorfer Bauernhofladen Weißweiler, Apfelsaft sowie Birnenbrand und hochprozentiger Winterrambour des Streuobstwiesenvereins … auch den Nicht-Wanderern und Nicht-Radlern wurde es nicht langweilig im Köllenhof, von wo die Streuobstwanderungen gestartet waren. Für Hobbygärtner und Gourmets hatte die zeitgleich dort stattfindende Pflanzen- und Samenbörse einiges zu bieten. Die Aktionsgemeinschaft für den Schutz der Landschaft in Wachtberg und Umgebung e.V. bot Samen und Jungpflanzen von samenfesten Gemüse-, Gewürz-, Duft- und Blumensorten zum Kaufen und Tauschen an. Dabei lägen ihm alte und nur noch wenig bekannte Sorten besonders am Herzen, so Eberhard Tschentke von der Aktionsgemeinschaft und Mitinitiator der Pflanzenbörse. Auch Liköre hatten die Adendorfer im Programm. Dass Tomate nicht gleich Tomate ist, stellte die Tomatenpflanzenhandlung Schulze mit einer Vielzahl von verschiedenen Tomatensorten unter Beweis.
Zu einer herzhaften Kartoffelsuppe oder zu Kaffee und Kuchen lud Monika Simon ein … übrigens sehr zur Freude der rund drei Stunden später wieder eintreffenden Wanderer und Radler.
Pressemitteilung der
Gemeinde Wachtberg
Im Köllenhof hielt die Pflanzen- und Samenbörse für Hobbygärtner und Gourmets ein reiches Angebot an lokalen Feinheiten vor.
