„Kakteenfreunde Bonn“ geben Tipps zur Pflege der sukkulenten Pflanzen
So blühen Kakteen jedes Jahr

Bonn. Die meisten Kakteen blühen bereits im Alter von wenigen Jahren sehr zuverlässig. Allerdings benötigen sie dafür bestimmte Bedingungen in der Wachstumsphase und vollkommen andere in der Ruhephase.
In der Ruhephase von Oktober bis März möchten Kakteen, wie der Name es schon sagt, in Ruhe gelassen werden. Sie werden dafür an einen kühlen Ort bei fünf bis fünfzehn Grad Celsius geräumt, zum Beispiel in das Treppenhaus, in ein schwach beheiztes Schlafzimmer oder in den Wintergarten. In dieser Zeit sollte nicht gegossen werden. Eine gute Ruhephase fördert den Knospenansatz für das kommende Jahr.
Wenn die Pflanzen nur in beheizten Wohnräumen überwintert werden können, sollten sie einmal pro Monat ein wenig gegossen werden, um den Feuchtigkeitsverlust durch die trockene Luft auszugleichen. Eine warme Überwinterung ist meist der Grund dafür, dass die Kakteen im darauffolgenden Jahr nicht blühen. Häufig kommt es durch das Nichteinhalten der Winterruhe zu einem unnatürlichen Längenwachstum in der lichtarmen Zeit, wodurch die Pflanzen ihr attraktives Aussehen verlieren.
Während der Wachstumsphase von April bis September sind Kakteen für einen sonnigen Standort dankbar. Grundsätzlich gilt: Je mehr Sonne, desto besser. Zu empfehlende Stellplätze sind am Fenster, im Wintergarten, auf dem Balkon, auf der Terrasse oder im Garten. Nachtfröste, die noch zum Teil bis in den Mai hinein auftreten können, werden in der Regel nicht vertragen. Sollten Kakteen in der Ruhephase einen sonnenärmeren Platz als in der Wachstumsphase haben, ist der Umzug an bewölkten Tagen vorzunehmen oder die Pflanze sollte einige Tage durch entsprechendes Material schattiert aufgestellt werden. Wie die menschliche Haut muss sich ein Kaktus erst wieder an die Sonne gewöhnen. In ungünstigen Fällen können auch Kakteen einen Sonnenbrand bekommen, der zum Verlust der Pflanze führen kann.
Bei gutem Wetter kann einmal die Woche durchdringend gegossen werden, wobei das gesamte Substrat durchfeuchtet werden sollte. Verbleibendes Wasser in einem ggf. vorhandenen Übertopf ist zu entfernen. Als Faustregel gilt: Erst wieder gießen, wenn die Erde vollständig abgetrocknet ist. Gedüngt werden können die Pflanzen einmal im Monat mit einem Kakteendünger oder einem normalem Zimmerpflanzendünger, wobei bei letzterem die Dosierung um die Hälfte reduziert werden sollte. Ab Anfang September sollten die Wassergaben, je nach Witterungslage, reduziert und ab Mitte September ganz eingestellt werden. Dieses dient der Umstellung auf die kommende Ruhephase.
Die meisten Kakteen fühlen sich bei den zuvor genannten Bedingungen wohl. Sie wachsen dann sehr gut und erfreuen den Pflanzenfreund jedes Jahr aufs Neue mit ihren Blüten. Besonders gut zur Blüte gelangen Arten aus den Gattungen Echinopsis, Mammillaria, Notocactus oder Rebutia. Auch Säulenkakteen möchten wie beschrieben gepflegt werden, erreichen aber im Vergleich zu den oben genannten Kugelkakteen erst bei entsprechender Größe und damit sehr viel später ihre Blühreife.
Die Artenvielfalt bei Kakteen ist groß, da sie aus verschiedenen Regionen Amerikas stammen. Je nach Herkunft variieren dadurch die Pflegebedingungen. Für die beliebten Weihnachtskakteen treffen die beschriebenen Pflegebedingungen nur bedingt zu.
Infos zu den Treffen der Kakteenfreunde, Gäste willkommen
Den sukkulenten Pflanzen haben sich die „Kakteenfreunde Bonn“ verschrieben. Die zurzeit 30 Mitglieder, darunter Einsteiger mit Fensterbrettsammlungen bis Fachmänner mit Spezialsammlungen, untergebracht in Gewächshäusern, vereint die Faszination für Pflanzen, die unter extremen Klimabedingungen überleben können. Die „Kakteenfreunde Bonn“ treffen sich, um Vorträge über die Pflanzenwelt und exotische Reiseziele zu hören. Gäste sind zu den Treffen immer willkommen. Die nächsten Termine sind der 24. November und 8. Dezember.
Die Treffen finden im Restaurant „Haus am Rhein“ in Bonn-Beuel, Elsa-Brändström-Straße 74 statt. Beginn der Veranstaltungen ist gegen 18.30 Uhr, wobei die Vorträge gegen 20 Uhr starten.
Mandy Grätz
