Mühlentag in Villip
„Volle (Wasser-)Kraft voraus“
Elisabeth und Alexander Bedorf hatten sich Verstärkung bei Akteuren geholt
Villip. Zum 20. Deutschen Mühlentag der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung öffnete auch die älteste, vollkommen intakte Wassermühle im Umkreis, die Broich-Mühle der Familie Bedorf in Villip, ihre Tore.
Elisabeth Bedorf und ihr Sohn Alexander hatten sich dazu Unterstützung von einheimischen Akteuren geholt. Schließlich betreibt die Familie Bedorf die Broich-Mühle mittlerweile schon seit über 300 Jahren. Vor 16 Jahren übernahm Elisabeth Bedorf gemeinsam mit ihrem Sohn Alexander, im Hauptberuf Software-Entwickler, den Betrieb in der elften Generation, auch dank der tatkräftigen Unterstützung von Freunden und Nachbarn. Im eigenen kleinen Mühlenladen werden unter anderem selbst hergestellte Backmischungen für Brot und Brötchen, Vollkornmehle und Schrot, Weizen, Roggen und Dinkel angeboten.
Auch Bäckereien aus der gesamten Region zählen zu den Kunden der Broicher Mühle, die großen Wert auf die Qualität ihres Vollkornmehls legt. „Für uns Mühlenbetreiber ist das regnerische Wetter gut, denn die ganze Mühle läuft nur mit Wasserkraft“, schmunzelte Alexander Bedorf angesichts des nasskalten Aprilwetters mitten im Mai, das den Aufbau von mehreren Schutzzelten im Innenhof erforderlich machte. Darunter sorgte die Jazzcombo „Night Train“ für musikalische Unterhaltung, Imker Jürgen Hansen vom Verein zum Schutz von Wald- und Honigbienen gab Einblicke in das Leben der Bienen, und der Streuobstwiesenverein informierte über den Wert der nachhaltigen Bewirtschaftung. Josef Kemp demonstrierte derweil im Innern der Mühle seine Drechselkunst und ließ auch Kinder und Jugendliche einmal selbst die Sache ausprobieren. Schließlich seien früher auch die Lager der Mühlsteine aus Holz gedrechselt worden, stellte er den Bezug zur Mühle her. Waffeln und Kuchen aus Broichmühlen-Mehl schmeckten den zahlreichen Besuchern hervorragend. Und alle kletterten bei der informativen Mühlenführung mit Veit Hennemann erwartungsvoll die engen Stufen empor, um genau zu erfahren, wie das Mehl aus Getreide hergestellt wird.
