Die Woche im Garten
Vorbereitungen auf Herbst und Winter
Wachtberg. Mitte September, halb noch Spätsommer, halb schon Frühherbst, und das Schöne von beiden, noch immer viele Sommerblüher, wie Rosen, Fuchsien, Sonnenhut, aber auch schon die Chrysanthemen in ihren vielen Farben und Formen, und über allem die baumhohen Sonnenblumen. Einiges musste aber schon abgeräumt werden, und das hat nun verschiedene Folgen: Einmal braucht es eine Fläche, auf der abgeblühte Topf- und Kübelpflanzen unauffällig stehen können, bis sie im November in ihr Winterquartier kommen, immer eingekürzt und mit Namensschildchen versehen.
Zum anderen beginnt die Zeit des Samen-Absammelns. Als erstes fallen vielleicht die Wickensamen in ihren braunen Schoten an, dann auch bald die größten Sonnenblumenkerne, bei uns auch die Samen der hohen Tagetes und Zinnien, alles immer gut getrocknet und in beschrifteten, aber nicht luftdichten Behältnissen. So keimen sie im Frühjahr nicht schlechter als die gekauften, die ja heute auch keineswegs alle aufgehen. Kapuzinerkresse, Akelei und Ringelblumen dürfen sich selbst aussähen, sind aber sonst auch ganz einfach abzusammeln. Und drittens muss jetzt Raum geschafft werden für die Unmengen von Kraut und Zweigen, die nun bald auf den Beeten anfallen. Das heißt, der Gärtner muss den reifen Kompost durchsieben und den halb reifen umstechen und an dessen Stelle bringen, zweckmäßigerweise immer mit dünnen Schichten von Kalk und Stickstoff durchsetzt, was die Kompostierung sichtbar beschleunigt. Wer braucht da noch die im Handel angebotenen Regenwürmer? Das alles ist keine angenehme Arbeit, und es muss schon als Fitnesstraining verbuchen werden, nur Vorsicht vor Überlastung der Wirbelsäule.
Gekommen ist auch die Zeit der Stiefmütterchen, und wo gerade reifer Kompost reichlich angefallen ist, kann diesen auch neue Blumenerde in den Blumenkästen gegönnt werden, hier immer gemischt mit einem Drittel Bausand für die Durchlässigkeit. Es hat schon etwas für sich, im Winterhalbjahr Blumenkästen mit Einlegegitter zu nehmen, die die Wurzeln von überflüssigem Regenwasser frei halten, denn das mögen auch Stiefmütterchen gar nicht. Ein kleiner Gartenerfolg ist es, wenn die Primeln in Kästen gut durch den Sommer gebracht werden, sodass vor dem Winter noch Blüten ausschlagen. Flüssigdünger sollte ihnen aber jetzt nicht mehr gegeben werden.
Die Auflösung des etwas unscharfen letzten Gartenrätsels war die sogenannte Pracht-Lobelie, und wie heißt die heute abgebildete Blume?Ulrich Junker
