Allgemeine Berichte | 16.12.2014

„Werthhovener Choralblasen“ fand bereits zum achten Mal statt

Vorweihnachtliche Stimmung vor der festlich angestrahlten Jakobuskapelle

Vorweihnachtliche Stimmung vor der festlich angestrahlten Jakobuskapelle

Werthhoven. Nach dem enormen Erfolg in den vergangenen Jahren veranstaltete der Bürgerverein Werthhoven nun bereits zum achten Mal das „Werthhovener Choralblasen“ auf der Wiese vor der malerischen Kulisse der festlich angestrahlten Jakobuskapelle. Dort erfreute einmal mehr die Bläsergruppe des Wachtberger Jugendorchesters unter der Leitung von Hans-Werner Meurer das Publikum mit weihnachtlichen Weisen bei langsam einsetzender Dunkelheit. Bei den fast 200 Gästen stellte sich dabei angesichts der stimmungsvollen Atmosphäre neben der beleuchteten Kapelle und mit kräftig lodernden Feuerkörben ein echtes „Gänsehautgefühl“ ein. Dazu trug auch der weit über die Grenzen Wachtbergs bekannte Chor „Donum Dei“ mit Chorälen und Weihnachtsliedern bei. Der Chor der Pfarrei St. Marien Wachtberg wurde von Anja Ziegelmeier geleitet.

Die Jakobuskapelle ist das wohl älteste Gebäude der Gemeinde Wachtberg, seine Ursprünge gehen bis in das achte Jahrhundert zurück. Heute fällt der vollständig mit Schiefer eingedeckte Turm besonders auf, in dem nicht weniger als drei Glocken hängen. Zwei davon gehören zu den ältesten des Drachenfelser Ländchens überhaupt. Die kleinere, die aufgrund ihrer Formen ins 15. Jahrhundert datiert werden könne, trägt die Inschrift „Got grois Dich Maria vol der Genaden der Herr eis mit dir“. Sie ist rund drei viertel Zentner schwer, ihr Schlagton ist das cis. Etwa anderthalb Zentner wiegt die größere Jakobus-Glocke, die laut Inschrift im Jahr 1578 gegossen wurde: „Sante Jacob heißen ich. Anno domni 1578“. Ihr Schlagton ist das h‘.

Trotz ihres hohen Alters mussten beide Glocken im Zweiten Weltkrieg abgeliefert werden. Als Ersatz erhielt die Kapelle im November 1943 eine Zinkglocke. Die beiden abgelieferten Glocken konnten jedoch 1947 in der zentralen Glockensammelstelle in Hamburg identifiziert werden. Mit dem Schiff kamen sie zurück bis nach Düsseldorf, von dort mit einem Lastwagen am 1. Oktober 1947 wieder nach Werthhoven. Seit Ostern 1948 erklingt zur Freude der Einwohner wieder das altgewohnte Geläut, ergänzt um die Notglocke aus dem Zweiten Weltkrieg. Mit Glühwein für die Großen und Kinderpunsch für die Kleinen hatte der Bürgerverein um seinen Vorsitzenden Hans-Joachim Duch ebenso für das leibliche Wohl gesorgt wie mit weihnachtlichem Gebäck und einigen selbst gebackenen Kuchen, die von Werthhovenerinnen gestiftet wurden. Viele Mitglieder des Bürgervereins hatten schon bei den Vorbereitungen und erst recht während der gut besuchten Veranstaltung alle Hände voll zu tun.

Reinerlös geht in diesem Jahr an das Projekt AGROMED

Der Reinerlös dieser einst von Norbert Forst initiierten Veranstaltung soll erneut ohne Abzug zweckgebunden für einen karitativen Zweck zur Verfügung gestellt werden. Diesmal wird das Projekt AGROMED des Wachtberger Arztes Dr. Clemens Wagner unterstützt. 2001 aus einer Projektidee entstanden, verfolgte AGROMED im westafrikanischen Staat Benin zunächst mit weiteren Partnern das Ziel, den Aufbau eines landwirtschaftlichen Musterbetriebes in Kombination mit der Sicherung einer gesundheitlichen Versorgung für die beteiligten Bauern und deren Familien zu erreichen. Seit Jahresbeginn 2013 konzentriert sich AGROMED ausschließlich auf die Verbesserung und den Ausbau der Krankenstation in Adjadji. Gleich vor Ort konnten die Gäste einen weiteren guten Zweck unterstützen, denn das Jakobus-Haus hatte einen kleinen Weihnachtsbasar aufgebaut, dessen Erlös der karitativen Einrichtung zugutekommen soll. Das Jakobus-Haus gibt Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, ein weitgehend selbstständiges Leben zu führen, weil die sozialen Bindungen zu Verwandten und Freunden nicht aufgegeben werden müssen und die Beziehungen zum Umfeld bestehen bleiben können. Die 16 Bewohner werden von sieben qualifizierten Fachkräften betreut. Wochentags gehen die Bewohner regelmäßig ihrer Arbeit in Werkstätten für behinderte Menschen oder auf dem freien Arbeitsmarkt nach. Die Männer und Frauen sind zwischen 19 und 66 Jahre alt und können auch nach Eintritt ins Rentenalter weiter hier wohnen bleiben. Seit 2004 hat das Jakobus-Haus auch ambulantes Betreutes Wohnen im Angebot, damit werden weitere 16 Menschen mit Behinderung unterstützt. Träger ist der Verein zur Förderung Behinderter in Wachtberg. So bot auch das achte „Werthhovener Choralblasen“ wieder eine schöne Gelegenheit, sich in ruhiger und besinnlicher Atmosphäre bei Glühwein, Printen und Gesprächen mit Nachbarn, Freunden und Gästen auf das bevorstehende Weihnachtsfest einzustimmen und ein wenig inne zu halten.

Lodernde Feuerkörbe und besinnliche Musik sorgten für vorweihnachtliche Stimmung beim achten Choralblasen in Werthhoven. Fotos: JOST
Vorweihnachtliche Stimmung vor der festlich angestrahlten Jakobuskapelle
Die Bläsergruppe des Wachtberger Jugendorchesters unter der Leitung von Hans-Werner Meurer für weihnachtliche Stimmung.
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