- Anzeige - Inhaber und Geschäftsführer der REWE Jörg Schäfer OHG im Interview

„Bürgerinnen und Bürger sind dankbar für Vollsortimenter im Gemeindegebiet“

„Bürgerinnen und Bürger sind dankbar
für Vollsortimenter im Gemeindegebiet“

Jörg Schäfer.Foto: privat

22.09.2020 - 11:33

Ringen. Wie beurteilen Sie den momentanen Erfolg Ihres Standortes in Grafschaft-Ringen?

Zurzeit bin ich mit dem Standort in Ringen zufrieden, sonst hätte ich ihn nicht im Jahr 2013 besetzt. Ich merke, dass die Bürgerinnen und Bürger der Grafschaft sehr dankbar für einen Vollsortimenter im Gemeindegebiet sind. Die beabsichtigte Ansiedlung von ALDI und damit die Etablierung einer Einzelhandelsagglomeration erfordert es aber, langfristig zu denken, in die Zukunft zu schauen.

Wie schätzen Sie die Frequenz in Ihrem Markt ein: wer kommt zu Fuß, wer mit dem Auto?

Ich höre in der Diskussion der letzten Monate immer wieder, dass der REWE-Standort,, lm Kreuzerfeld“ aufgrund seiner innerörtlichen Lage fußläufig aufgesucht wird. Dies ist leider nur bedingt richtig. Tatsächlich kommt nur ein geringer Prozentsatz meiner Kunden zu Fuß in den Markt. Da ich dies genau wissen wollte, habe ich aktuell konkrete Zahlen erheben lassen: es sind unter 1 Prozent aller Kunden, die meinen Markt zu Fuß aufsuchen. Da also ohnehin das Gros der Kunden die Marktbesuche mit dem PKW absolviert, wäre eine Einzelhandelslage auf der sogenannten grünen Wiese unter Gesundheitsaspekten und klimapolitischen Gesichtspunkten zu begrüßen.

Gibt es am derzeitigen Standort für Sie Erweiterungs- und Modernisierungsmöglichkeiten? Was ist mit Parkflächen, Ihrem Kunden- und Lieferverkehr und insgesamt dem Verkehrsaufkommen in der Ortslage von Ringen?

Eine Erweiterung des REWE-Marktes ist am Standort im Kreuzerfeld Ringen nicht möglich. Dies wäre aber unter Berücksichtigung der steigenden Einwohnerzahl erforderlich.

Zudem muss der Einzelhandel stets dem Zeitgeist entsprechen, d. h. die Märkte bedürfen einer permanenten Anpassung an die Kundenwünsche. Eine bauliche Umgestaltung lässt aber weder der Baukörper noch das Grundstück in größerem Umfange zu. Die Errichtung eines REWE-Marktes der neuen Generation wäre am jetzigen Standort nicht denkbar. Langfristig würde der Markt ohne umfassende Umbaumaßnahmen an Attraktivität verlieren und in der Käufergunst sinken. Weitere Entwicklung bedeutet Sicherung der Existenz und letztlich auch Sicherung des Standortes. Neben den mangelnden Zukunftsperspektiven weist der Standort aber auch heute schon erhebliche Nachteile auf. lch darf hier insbesondere auf das knappe Parkplatzangebot hinweisen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Parkplatz abschüssig ist.

Dies sind Aspekte, die aus Kundensicht nicht zufriedenstellend sind und letztlich die Kundengunst beeinflussen.

Neben den rein betriebswirtschaftlichen Auswirkungen sehe ich aber auch nachteilige Konsequenzen für die jetzigen und auch zukünftigen Nachbarn des heutigen Standorts. Die grundsätzlich zu begrüßende innerörtliche Lage des Standortes,, Im Kreuzerfeld“ bedingt im Umkehrschluss auch eine Zunahme des Verkehrs, sowohl Kunden- als auch Zulieferverkehr. Die ohnehin schon angespannte Verkehrssituation würde sich auf der Rheinbacher Straße verschärfen. Die Nachteile liegen auf der Hand: Erhöhung der CO2-Emission bei Stau, sowie eine stetig zunehmende Lärmbelastung.

Warum wäre für Sie ein gemeinsamer Standort mit ALDI und einem Drogeriemarkt von Vorteil? Entsteht da nicht eine Konkurrenzsituation?

Die räumliche Nähe dieser Märkte, dies zeigen alle Erfahrungen an anderen Standorten, lässt zunächst für alle eine erhöhte Käuferfrequenz erwarten, wodurch alle Beteiligten voneinander profitieren könnten. Eine Konzentration mehrerer Einzelhandelseinrichtungen an einem Standortbereich trägt zur Aufwertung eines Standortareals bei, sodass gewisse Umsätze aus Kopplungskäufen generiert werden können. Auch für die Kunden ist der Vorteil greifbar: Einmal anfahren, parken und bei drei Anbietern einkaufen. Alles andere heißt: drei verschiedene Wege machen, ein Mehrfaches an Zeitaufwand, deutlich mehr Kilometer fahren.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Der Unfallverursacher war alkoholisiert auf der A 48 unterwegs

Lkw-Fahrer schwer verletzt in Führerhaus eingeklemmt

Kehig. Ein 37 Jahre alter LKW-Fahrer befuhr am 22.04.2024 gegen 05:00 Uhr die A 8 in Fahrtrichtung Dreieck Vulkaneifel, kommend aus Richtung Koblenz. Zwischen der Anschlussstelle Polch und Mayen kam der Fahrer von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Mittelschutzplanke. Anschließend verließ er die Autobahn an der Raststätte Elztal-Nord, wo er gegen einen am rechten Fahrbahnrand geparkten Sattelzug stieß und diesen auf einen weiteren vor ihm geparkten Sattelzug schob. mehr...

Regional+
 

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Eröffnung des Jugendstützpunktes für Boulesport in Kleinmaischeid

Offenes Training

Kleinmaischeid. Am Freitag, 10. Mai wird der Jugendstützpunkt-Nord des rheinland-pfälzischen Bouleverbands in Kleinmaischeid mit einem offenen Training auf dem Parkplatz am Bürgerhaus eröffnet. Von 15 bis 17 Uhr sind alle interessierten Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 18 Jahren eingeladen, diesen tollen Sport kennenzulernen und sich unter qualifizierter Anleitung im „Legen“ und „Schießen“ der Kugeln zu erproben. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
juergen mueller:
@Amir Samed - Lol. Diese Infos hätten sie auch von mir bekommen können. Aber, danke für Ihre Mühe. Es freut mich immer wieder, dass Sie offenbar zu denen gehören, die zumindest Interesse aufzeigen, was diesen Themenbereich angeht, auch wenn Ihre Meinung hierzu sich in nichts von der unterscheidet, die...
Amir Samed:
Zum Stand der Forschung: Akasofu, Syun Ichi & Tanaka, Hiroshi L. (2021) zeigen in ihrer Arbeit, dass der Temperaturanstieg, der angeblich von Menschen verursacht wurde, tatsächlich auf PDO (Pazifische Dekaden-Oszillation) und AMO (Atlantische Multi-Dekaden Oszillation) zurückzuführen ist. - In diesem...
juergen mueller:
Die KLIMAKRISE ist kein neues Phänomen. Sie gibt es tatsächlich, ist real u. ist ein Begriff für die ökologische, politische u. gesellschaftliche Krise im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung. Seit dem vergangenen Jahrhundert erwärmt sich das Klima. Das globale Mittel der bodennahen Lufttemperatur...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Amir Samed:
Aufgepast ihr Omas, nicht das sich die "stabile Brandmauer" in ein (geistiges) Gefängnis ohne Entkommen verwandelt....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service