- Anzeige -Pilotprojekt im Hotel- und Kongresszentrum Wanderath umgesetzt

Intelligentes Energiemanagement macht Netzausbau mancherorts überflüssig

Intelligentes Energiemanagement macht Netzausbau mancherorts überflüssig

Bei der Vorstellung des Projekts (v. l.): Judith Lehnigk-Emden, Kreisbeigeordnete des Landkreises Mayen-Koblenz, Axel Münnich, Netzplaner bei der Westnetz GmbH, Andreas Booke, Geschäftsführer und Gründer der gridX GmbH, Dr. Armin Gaul, Leiter des Bereichs Koordination Technische Produktentwicklung, und Thomas Sztrajt, Leiter des Hotel und Kongresszentrums Wanderath. Foto: SOT

Intelligentes Energiemanagement macht Netzausbau mancherorts überflüssig

Effizienz und Nachhaltigkeit: Stolz präsentierte Andreas Brooke das gridX - Konzept. Foto: SOT

Baar. Die Elektromobilität in Deutschland nimmt Fahrt auf: Immer mehr Autofahrer steigen auf klimafreundliche Stromer um. Nach den jüngsten Plänen der Bundesregierung sollen bis 2030 zehn Millionen Fahrzeuge auf deutschen Straßen elektrisch angetrieben sein. Das bedeutet einen grundlegenden Wandel für das Gesamtsystem: für Privatpersonen, Unternehmen, Netzbetreiber und Energieversorger. Gewerbetreibende müssen sich die Frage stellen, wie sie die zunehmende Elektrifizierung des Verkehrs in ihren Betrieb integrieren können – sei es die eigene Fahrzeugflotte oder das Infrastrukturangebot für die Kunden. Wichtiger Bestandteil ist der Aufbau einer Lade-Infrastruktur. Die zunehmende Anzahl an Ladesäulen führt zu einem steigenden Bedarf an elektrischer Leistung im Gebäude. Die verfügbare Anschlussleistung ist dafür aber oft nicht ausreichend. Hinzu kommt die schwankende Einspeisung aus erneuerbaren Energiequellen. Dieses Zusammenspiel macht oft einen teuren Netzausbau notwendig. Im Hotel und Kongresszentrum Wanderath testet das Energieunternehmen „innogy“ gemeinsam mit dem Start-Up „gridX“ seit April eine neue, intelligente Form des Energiemanagements, die diesen Netzausbau überflüssig macht. Wie die Technik funktioniert, stellten Judith Lehnigk-Emden, Kreisbeigeordnete des Landkreises Mayen-Koblenz, Andreas Booke, Geschäftsführer der gridX GmbH, Dr. Armin Gaul, Leiter des Bereichs „Koordination Technische Produktentwicklung“ und Thomas Sztrajt, Leiter des Hotel und Kongresszentrums Wanderath in Baar am vergangenen Mittwoch vor. „Im Jahr 2016 haben wir im Landkreis Mayen-Koblenz ein umfangreiches Klimaschutzkonzept erarbeitet. Dieses beinhaltet unter anderem die Reduzierung der CO²-Emmissionen im Kreis. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Integration erneuerbarer Energien sowie der Elektromobilität unabdingbar. Mit dem heute vorgestellten Projekt können wir dazu gemeinsam einen wesentlichen Beitrag leisten“, freut sich Judith Lehnigk-Emden. Die eingebaute „GridBox“ dient als intelligenter Energiemanager, der die Nutzung von selbsterzeugtem Strom optimiert. Im Rahmen des sogenannten „Smart Charging“ - Projekts überwacht sie vollautomatisiert den Energiefluss im Haus und maximiert den Autarkiegrad. In Zeiten hoher Sonneneinstrahlung kann das Gebäude also einen großen Teil seines Strombedarfs aus der eigenen Solaranlage decken. Die entwickelte Lösung bietet innovative Möglichkeiten zur Integration von E-Autos und Ladesäulen. Die damit verbundenen Algorithmen von gridX schaffen ein dynamisches Energiemanagement und sorgen somit für einen reibungslosen Hotelbetrieb unter Einbeziehung der Ladeeinrichtungen und Erzeugungsanlagen. „Für gridX ist Wanderath ein großartiges Projekt, um zu zeigen, wie dynamisches Lastenmanagement in der Praxis aussehen kann. Die Zusammenarbeit mit innogy, Westnetz und dem Tagungshotel in Wanderath ist dabei sehr wertvoll für uns, da Synergien geschaffen und Kompetenzen erweitert werden. Wir haben es durch „Smart Charging“ in Wanderath geschafft mehr Ladesäulen zu errichten und gleichzeitig das Netz zu entlasten. Diese Kosteneinsparung wollen wir in Zukunft auch anderen Unternehmen ermöglichen“, sagt Andreas Booke, Gründer und Geschäftsführer von gridX.

Dr. Armin Gaul erklärte die Technik der integrierten Systemlösung in Wanderath: „Auf dem Gelände des Hotels und Kongresszentrums Wanderath haben wir eine Vielzahl moderner Komponenten eingesetzt. Das Besondere daran: Gemeinsam mit gridX haben wir alle Technologien miteinander vernetzt. So können wir den Autarkiegrad des Hotels erhöhen und mit neuer Ladeinfrastruktur und klimaneutraler Erzeugung einen Beitrag zur Energiewende in der Region leisten.“ „Ich freue mich, dass wir als Hotel und Kongresszentrum nun eine Vorreiterrolle in Sachen Energieeffizienz einnehmen können.

Wir haben in den vergangenen Monaten einen zunehmenden Bedarf unserer Gäste nach Ladeinfrastruktur festgestellt. Mit insgesamt nun 17 Ladepunkten bieten wir nun ein umfangreiches E-Mobility-Angebot. Und dabei kommt der Strom auch noch aus der Photovoltaikanlage auf dem Hoteldach“, sagt Thomas Sztrajt. Das Hotel und Kongresszentrum Wanderath verfügt nun über ein breites Spektrum an effizienten Technologien. Dazu gehören: Eine Photovoltaikanlage mit 20 KWp Leistung auf dem Dach des Betriebsgebäudes erzeugt Strom aus Sonnenlicht. Solarkollektoren fangen die Energie ein und wandeln sie in Strom um. Wanderath setzt auf Elektromobilität. Deshalb hat das Hotel im Rahmen des Projekts 15 Ladepunkte auf dem Gelände aufgestellt, die unter anderem mit selbstproduziertem Strom betrieben werden. Insgesamt stehen den Besuchern nun 17 Ladepunkte zur Verfügung. Smart Poles sind intelligente Straßenleuchten mit verschiedenen Funktionen. Sie spendet auf dem Gelände des Hotels nicht nur Licht in den Abendstunden, sondern lädt auch E-Autos auf. Gleichzeitig liefert sie W-LAN für die Kunden des Hotels. innogy und gridX haben die Komponenten mithilfe der sogenannten gridBoxvernetzt. Sie ermöglicht ein effizientes und dynamisches Lademanagement. Die gridX-Lösung wurde bei innogy SE unter dem Namen „Smart Connect“ im Produktportfolio aufgenommen und bereits heute profitieren Kunden aus dem Parkhaus und Logistikbereich von ihrer Integration. Gemeinsam mit innogy und gridX können diese so ihre Energieeffizient verbessern und ihren Autarkiegrad maximieren. Energiekosten werden gesenkt und ein teurer Netzausbau wird vermieden.