Viele Gratulanten kamen zum Jubiläum ins Klosterforum

150 Jahre Seehotel Maria Laach

Maria Laach. „Am Laacher See schmeckt es doch vorzüglich.“ Dies wusste schon Joseph Steinbach 1880 in seinem „Führer zum Laacher See“ zu berichten: „Flaschen, die das Gefühl guter Jahrgänge in ihrer gläsernen Brust tragen, wecken den Unternehmungsgeist und bald kündet das ‚Kling klang‘ der Gläser, dass der Frohsinn seinen Umzug hält. Ist auch diesem gebührend Rechnung getragen, so setzen wir uns auf die Terrasse und lauschen bei einer Havanna und einer Tasse Mokka den lieblichen Klängen, die eine schöne Hand dem Klavier und schmelzende Korallenlippen einer sangesfrohen, sagendurchwehten Brust entlocken.“

135 Jahre sind seit diesem kulinarischen Ausflug Joseph Steinbachs aus Sinzig vergangen und 150 Jahre seit der Gründung des Seehotels Maria Laach. Aber die sprichwörtliche Gastfreundlichkeit ist geblieben. Mit ein Grund für die zahlreichen Gäste aus Politik, von Verbänden und Stiftungen, dem Kloster zu diesem runden 150. Jubiläum zu gratulieren, unter den Gratulanten auch die Geschäftspartner und Lieferanten des Unternehmens, ein mit über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wichtiger Wirtschaftsfaktor der Benediktinerabtei.

Für den festlichen Rahmen der Jubiläumsfeier sorgte am Freitagnachmittag die Cappella Lacensis unter der Leitung von Pater Philipp Meyer OSB mit zur Eröffnung drei eher herbstlichen Liebesliedern. Hoteldirektor Steffen Melzow, der professionell durch das Programm führte, nannte es ein Privileg, als Direktor das 150. Jubiläum des Hauses erleben zu dürfen. Dankenswerterweise seien viele der Bitte gefolgt, statt eines Geschenks eine Spende der Aktion „Bunter Kreis“ zu stiften, so Steffen Melzow. Zudem freute sich der Hoteldirektor, dass erst vor zwei Wochen eine DEHOGA-Prüfungskommission dem Seehotel und seinen Mitarbeitern die vier Sterne für das Hotel für weitere drei Jahre bestätigt hat. Ebenfalls in diesem Jahr hatte das Seehotel das DEHOGA-Umweltzertifikat erhalten. Kreisbeigeordneter Horst Gies MdL überbrachte die Glückwünsche von Landrat Dr. Jürgen Pföhler und betonte: „Ich bin gerne heute zu dem Jubiläumsempfang gekommen. Schließlich ist das Seehotel Maria Laach ein Vorzeigeunternehmen und hat sich durch gastfreundliche Innovationen sowohl in unserem Landkreis, als auch über die Grenzen unseres Kreises einen ausgezeichneten Ruf erworben. Eingebettet in eine traumhafte Landschaft zwischen Laacher See und dem Benediktinerkloster Maria Laach haben Sie für den Gast mit Ihrer herausragenden Gastfreundlichkeit ein absolutes ‚Wohlfühlpaket‘ geschnürt.“ Als Geschenk hatte Gies die Ehrenurkunde des Kreises Ahrweiler mitgebracht, die er Prior-Administrator P. Dr. Albert Sieger OSB und Hoteldirektor Steffen Melzow überreichte. Verbandsbürgermeister Johannes Bell, Brohltal, sprach auch im Namen von Jörg Lempertz, Mendig, und Klaus Bell, Pellenz, bilden die drei Verbandsgemeinden doch gemeinsam die Ferienregion Laacher See. Und anerkennend bemerkte Johannes Bell: „Um über eine so lange Zeit erfolgreich zu sein, muss man mit der Zeit gehen und innovativ sein. Das Hotel war immer seiner Zeit voraus“, etwa als gefragter Ausbildungsbetrieb, als barrierefreies Haus oder im Bereich Ökologie. Als Geschenk hatte Johannes Bell eine Luftaufnahme von Kloster und Hotel mitgebracht. Im Anschluss erinnerte Prior-Administrator P. Dr. Albert Sieger OSB an die Gründung des Hotels im Jahr 1865, „also 27 Jahre vor der Wiederbesiedlung des Klosters durch die Benediktiner, die 1892 stattfand.“ Beide Orte zeichnen sich durch ihre sprichwörtliche benediktinische Gastfreundschaft aus, so Prior-Administrator Albert Sieger: „Wir, die Abtei und das Seehotel, gehören zusammen. Beide ergänzen sich und erschließen auf ihre Weise den Ort Maria Laach.“ Beim gemütlichen Teil gab noch einmal Musikalisches von der Cappella Lacensis sowie Kulinarisches aus der Küche des Seehotels.

Der Tag stand ganz im Zeichen des Jubiläums und gehörte in erster Linie den langjährigen Übernachtungs- und Stammgästen des Seehotels. Nach den Festreden kredenzte die Küche unter der Leitung von Jörg Münsterberg ein musikalisch umrahmtes 5-Gänge-Menü im Stil der 1865er Jahre, das mit einem feinen Feuerwerk seinen festlichen Abschluss fand.