Weltfrühgeborenen-Tag 2015 am 17. November

Drillinge sind eine echte Herausforderung

Drillinge sind eine echte Herausforderung

Drillinge sind eine echte Herausforderung

Der Bunte Kreis unterstützt nach kräften die Drillings-Familie Hiberts. Bunter Kreis Rheinland

Region. „Hurra, wir bekommen ein Baby“, so oft die erste Reaktion vieler Paare nach einem Frauenarzttermin. Die werdenden Eltern ahnen, dass sich nun vieles in ihrem Leben verändern wird. Sie sind nicht mehr allein, übernehmen Verantwortung für einen neuen Erdenbürger und finanziell bedeutet ein zusätzliches Familienmitglied auch Einschnitte in die Familienkasse. In der Vorfreude auf das Baby muss dann einiges organisiert werden; das Kinderzimmer wird lange vor der Geburt eingerichtet, der Kinderwagen steht bereits im Hausflur. Bei etwa 9 Prozent aller Schwangerschaften aber kommen die Babys zu früh auf die Welt, vor der 37. Schwangerschaftswoche, die sogenannten „Frühchen“, die bei ihrer Geburt weniger als 2.500 Gramm wiegen. Die im europäischen Vergleich sehr hohe Frühgeborenen-Rate ist in Deutschland in den letzten zehn Jahren stabil geblieben, jedoch nahm die Zahl der extremen Frühgeburten vor der 28. Schwangerschaftswoche um 65 Prozent zu. Darauf möchte der Weltfrühgeborenen-Tag am 17. November aufmerksam machen. Seit Jahren begleitet der Bunte Kreis Rheinland die Eltern frühgeborener Kinder auf den neonatologischen Stationen, unterstützt die Familien beim Übergang aus der Rundumversorgung der Klinik in ihren neuen Familienalltag und steht ihnen mit Rat und Tat in allen medizinischen und sozialrechtlichen Fragen zur Seite. Während sich die Allerkleinsten in ein Leben kämpfen, für das sie körperlich noch nicht gerüstet sind, ist diese Zeit auch für die Eltern nicht selten ein emotionaler Kraftakt. Statt unbeschwerter Stunden des ersten Kennenlernens findet man sich in einem für frischgebackene Eltern albtraumartigen Szenario aus medizinischen Fachausdrücken, Kabelgewirr und Maschinen wieder.

Hilfe durch den

Bunten Kreis Rheinland

Wie groß muss der Schock für viele Eltern sein, wenn sie erfahren, dass sie Zwillinge oder gar Drillinge erwarten. Mehrlingsgeburten sind in der Regel immer auch Frühgeburten. Wie belastend die ersten Monate, vielleicht sogar Jahre mit Drillingen sind, kann man nur erahnen, wenn das oben beschriebene Szenario verdreifacht wird. Jeder Drilling kommt in der Regel mit einem anderen, oft viel zu niedrigem Geburtsgewicht auf die Welt und jedes Baby entwickelt sich danach anders als sein Geschwister. Der elterliche Spagat zwischen Klinik, Arbeitsplatz und zuhause noch wird oft zu einer großen Belastung. Jede Hand ist hier gefragt - ebenso wie jeder zusätzliche Euro. Diese Erfahrungen machte auch Drillings-Familie Hiberts aus dem Westerwald. Im Juli 2014 kamen die eineiigen Zwillinge Adrian und Aron mit rund 750 Gramm auf die Welt, ihre Schwester Mira wog gerade einmal 570 Gramm - eine kleine Sensation für den Kemperhof in Koblenz. Hier lernte Familie Hiberts Schwester Hava kennen. Sie war die betreuende Kinderkrankenschwester und ist gleichzeitig Nachsorgeschwester beim Bunten Kreis Rheinland. Sie kümmert sich gemeinsam mit ihren Kolleginnen um den reibungslosen Übergang für die kleinen Patienten und ihre Familie aus dem Krankenhaus nachhause. Frühgeborene sind in ihrer Entwicklung oft verlangsamt und essen deutlich schlechter als normal geborene Babys. Darum ist die vom Bunten Kreis organisierte Vernetzung zwischen den jeweils nachsorgenden Ambulanzen in der Klinik, dem Kinderarzt, Physiotherapeuten, Logopäden und Frühförderern sehr wichtig für die weitere Entwicklung der zu früh Geborenen. Inzwischen krabbeln und laufen die Drillinge durch das Haus, der Vater geht wieder arbeiten und die Mutter bleibt zuhause, ziemlich entkräftet und genervt. Man kann seine Augen nicht überall haben, und wenn ein Kind auf den Arm genommen werden möchte, weinen die anderen beiden, weil sie genau dieses Bedürfnis gerade ebenfalls verspüren. Das wiederholt sich beim Windelwechseln, beim Schmusen oder Füttern - und kostet viel Kraft und Nerven. Am Abend ist Mama Luba meist mit ihren Kindern eingeschlafen, wenn der Vater nachhause kommt. Mal eben schnell ein Brot kaufen gibt es bei den Hiberts nicht: Bis alle drei gefüttert, die Windeln gewechselt und alles eingepackt ist, können schon ein paar Stunden vergehen. Aber auch ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung ist das Leben mit Drillingen nicht zu meistern. „Vergangenen Monat brauchten unsere Kinder ihre ersten Schuhe. Manchmal weiß ich einfach nicht, wie ich das alles bezahlen soll“, meint Vater Sergej und nimmt seine kleine Mira liebevoll in den noch freien Arm.

Infos

Bunter Kreis Rheinland

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53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler

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