Wirtschaft | 30.07.2013

- Anzeige - Branchenpreis „Kultur- und Kreativpiloten Deutschland“ geht an die Ahr

Marc Ulrich, ein „Kreativunternehmer“

Preis umfasst Expertenbegleitung für ein Jahr - weihnachtsplaner.de gefiel Jury

Stolz präsentiert der Preisträger Marc Ulrich die ihm überreichte Urkunde. -FIX-

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Marketingunternehmer Marc Ulrich hat am vergangenen Mittwoch in Berlin den zum vierten Mal verliehenen Branchenpreis „Kultur- und Kreativpiloten Deutschland“ erhalten. Mit dieser Auszeichnung im Rahmen der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung werden außergewöhnliche Geschäftsideen und besonderer Unternehmergeist prämiert. Der Gründer und Geschäftsführer der Marketingagentur „marc ulrich | Die Marketingflotte“ mit Sitz in Ahrweiler wurde vor allem für seine Website weihnachtsplaner.de geehrt. Über sie können Unternehmen und Verbände seit 2005 ihr gesamtes Weihnachtsgeschäft organisieren - von individuellen Grußkarten über ausgefallene Kundenpräsente bis hin zur außergewöhnlichen Feier.

Zustande gekommen war die Bewerbung für den Wettbewerb auf Initiative von Tino Hackenbruch, seit einem Jahr Abteilungsleiter für Wirtschaftsförderung in der Kreisverwaltung Ahrweiler. Er hatte im März verschiedene Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft angesprochen, worauf Ulrich sein Konzept einreichte. „Marc Ulrich ist für mich einer der führenden Kreativmotoren in der Region“, zeigte sich Hackenbruch zuversichtlich hinsichtlich der Aussichten im Wettbewerb.

Angesprochen waren nicht nur Start-Ups, sondern auch bereits länger bestehende Unternehmen wie die 2000 von Marc Ulrich gegründete Agentur. Aus dem Kreis der 594 Anwärter wurden schließlich 96 Unternehmer zu einem Auswahlgespräch nach Hamburg, Berlin, Nürnberg oder wie im Fall Marc Ulrichs nach Köln eingeladen - den „Recall“, wie er es scherzhaft nannte. Die 68-köpfige Jury bestand aus Branchenfachleuten des u-instituts für unternehmerisches Denken und Handeln an der Hochschule Bremen sowie des Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes, Vertretern des Bundeswirtschaftsministeriums, des Kulturstaatsministers und der Bundesländer sowie Unternehmern aus der Kultur- und Kreativwirtschaft.

Gespräch mit Minister Rösler

32 Preisträger aller Couleur wurden schließlich gefunden. Darunter waren Möbeldesigner, die eine App für Ikea-Produkte entwickelt hatten, ebenso wie Entwickler von Waschmaschinen für Menschen, 3D-LED-Kugeln oder Zeitgeschichte-Mobil-Apps für historische Orte bis hin zu „Wimmelforschern“ - kurzum spannende Unternehmensideen mit Potenzial für die Zukunft. Welche Bedeutung auch die Bundesregierung dem Preis und den ausgezeichneten Unternehmen beimisst, zeigte sie darin, dass sich Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler rund anderthalb Stunden Zeit nahm für ein Werkstattgespräch mit den Preisträgern.

Dabei kamen auch Themen wie Wachstumsfinanzierung zur Sprache. Denn es gibt, wie auch Ulrich bemängelt, in Deutschland zwar viele Unterstützungsprogramme für Firmengründer, aber kaum vergleichbare für „den zweiten Schub“, wie Ulrich es nennt, der diese Erfahrung am eigenen Leib gemacht hat, bevor er sein Unternehmen etablieren konnte.

Die Prämierung fand im „Axica“ am Brandenburger Tor in Berlin statt, einem futuristisch-spektakulären, von Stararchitekt Frank O. Gehry entworfenen Gebäude - ein Kreativort, der damit gut zum Inhalt des Wettbewerbs passte. Wie auch die anderen Preisträger erhielt Marc Ulrich die Urkunde aus den Händen des Parlamentarischen Staatssekretärs Hans-Joachim Otto. „Die Auszeichnung als Kultur- und Kreativpilot ist für mich eine große Anerkennung für die Leistungen der letzten Jahre“, freute sich Marc Ulrich über die Entscheidung der Jury.

Mit dem Titel erhält er kein Preisgeld, sondern ein ideell wertvolles Durchstarterprogramm und die Expertenbegleitung durch das Bremer u-institut. Im Fokus sind dabei der persönliche Austausch in Gesprächen mit den Branchenkennern und Workshops - und natürlich die Entwicklung von Geschäftsideen. Zudem bekommt er auch Zugang zum Netzwerk des Instituts sowie des Kooperationspartners Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes.

In jeweils drei Workshops und Expertenscreenings kann Ulrich nun sein Unternehmen analysieren lassen, aktuelle Projekte bewerten lassen, Probleme in den verschiedenen Arbeitsfeldern ausmachen.

Welche Aufgaben stehen künftig an, was sind die wichtigen Fragen für die Agentur in der Zukunft? Darüber spricht er mit Experten des u-Instituts, mittelständischen Unternehmern und Professoren. Zwei Veranstaltungen haben bereits stattgefunden, die weiteren folgen bis 2014.

35 Arbeitsplätze

Für den Ahrtaler Inhaber der „Marketingflotte“ kommt der Preis genau zur richtigen Zeit. „Wir sind auf Wachstumskurs - ein Pilotenschein kann da zum Durchstarten neue Horizonte öffnen“, unterstreicht Unternehmer Marc Ulrich die Bedeutung des Titels. In den letzten zwölf Jahren hat er im Ahrtal über 35 Vollzeitarbeitsplätze geschaffen, seine Full-Service Marketingflotte gehört zu den größten Agenturen der Region. Gerade in den zurückliegenden zwei bis drei Jahren hat sich der Mitarbeiterstamm mehr als verdoppelt.

Das ist auch eine Folge des Erfolgs von weihnachtsplaner.de. In diesem Jahr steht daher die Expansion der Geschäftsidee in andere Länder an, zunächst ins deutschsprachige Ausland nach Österreich und der Schweiz. „Gerade mit den ungewöhnlichen Firmenveranstaltungen haben wir eine Nische getroffen“, sagt Ulrich.

Im Advent richtet seine Agentur mittlerweile bis zu 150 Weihnachtsfeiern aus, mitunter bis zu 16 oder 17 pro Tag. Diese logistische Herausforderung gilt es zu bewältigen, mit zusätzlichem Personal und Fahrzeugen. Dann stehen schon einmal fast 20 Transporter auf dem Hof am Firmengebäude in der Walporzheimer Straße, um mit Organisationsteam, Dekomaterial und sonstiger Ausrüstung in die ganze Republik gesendet zu werden.

Ob die Weihnachtsspielshow „Kick den Knecht“, „Alleskocher“-Teamkochen, die „Glühweinprobe“ mit „Hütten-Hopping“, „Irish Christmas“ oder die Music-Dinner-Show „The Beatles Tribute“ - die Auswahl ist groß und der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Im zweiten Jahr in Folge hat die Marketingflotte für DHL in den Bonner Rheinauen die Veranstaltung „Tanne to go“ durchgeführt, bei dem sich Mitarbeiter des großen Logistikdienstleisters ihren Weihnachtsbaum aussuchen können. Für den Advent 2013 steht zudem der „Höhner Weihnachtszauber“ im Maritim Köln an.

Neuer Markt

Doch nicht nur in den Wochen vor dem Fest ist Ulrichs Unternehmen in Sachen Firmenfeiern aktiv. Das ganze Jahr über plant und organisiert es Eventveranstaltungen wie Firmengalas, Jubiläen, GPS-Rallyes oder Firmen-Incentive-Reisen nach Mallorca. Zuletzt zeichnete es verantwortlich für das Mitarbeiterfest des Online-Händlers Amazon. „Mit originellen Firmenevents haben wir einen ganz neuen Markt aufgemacht“, berichtet Ulrich stolz.

Wichtig ist ihm ein attraktives Arbeitsumfeld für seine wachsende Belegschaft. Das betrifft nicht nur eine angenehme, harmonische Gestaltung der Büroräumlichkeiten. Im Bereich des Lagers gibt es zudem einen eigenen Küchenbereich, wo bei warmen Temperaturen auch einmal mittags zusammen gegrillt wird.

Ulrich beobachtet seit geraumer Zeit, dass er sein Personal verstärkt in der Region rekrutieren kann. Hier findet er Mitarbeiter für seine Kreativ- und Eventabteilungen, für Programmierung und Webentwicklung. „Es ist das attraktive Umfeld im Kreis Ahrweiler, das die jungen Menschen an ihre Heimat bindet. Anderswo wandern viele in die großen Städte ab, wo sich die meisten Kreativzentren finden“, ist Ulrich überzeugt.

Das kann auch Wirtschaftsförderer Hackenbruch bestätigen. „Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein wachsender Zweig im Kreis.“ In seiner Firmendatenbank seien kreisweit mittlerweile rund 170 Beschäftigte aufgeführt - Tendenz stark steigend. Damit stehe die Region gut da, da die meisten der bundesweit 1 Mio. Beschäftigten in der Branche wie erwähnt eher in den Städten arbeiten. Mehr als 143 Mrd. Jahresumsatz hat diese 2012 generiert. „Design wird heute immer wichtiger, es kommt nicht mehr nur auf die Funktionalität des Produkts an“, sieht auch Preisträger Ulrich sehr positiv in die Zukunft.

Stolz präsentiert der Preisträger Marc Ulrich die ihm überreichte Urkunde. Foto: -FIX-

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