Allgemeine Berichte | 26.03.2021

BSV war Gastgeber eines Gedankenaustauschs zu den besonderen Problemen im Behindertensport

Abstimmung auf höchster Ebene

Roger Lewentz (re.), derzeit Vorsitzender der Sportministerkonferenz, traf sich im Gebäude des Sportbunds Rheinland in Koblenz mit DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher und BSV-Präsident Karl Peter Bruch (links) zum Gedankenaustausch über die besonderen Probleme der Para-Sportler. Reiterin Hanne Brenner, vielfache Weltmeisterin und Paralympics-Siegerin, steuerte die Athletensicht bei.Quelle: BSV

Koblenz. Für den rheinland-pfälzischen Sportminister Roger Lewentz war es im doppelten Sinne ein Heimspiel: Zum einen fand das Gipfeltreffen mit dem Präsidenten des Deutschen Behindertensport-Verbands (DBS), Friedhelm Julius Beucher, in Koblenz und damit im eigenen Bundesland statt; zum anderen ist der derzeitige Vorsitzende der Sportministerkonferenz ohnehin immer in einer guten Position, wenn es um die Belange der Sportler mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen geht. Seit Jahrzehnten hat Rheinland-Pfalz eine bundesweite Vorbildfunktion bei der gleichberechtigten Förderung der Para-Sportler mit Athleten ohne Behinderung.

Die günstigen rheinland-pfälzischen Rahmenbedingungen ändern aber nichts daran, dass die Corona-Pandemie Spitzen- und Breitensportler mit Handicap besonders hart trifft – im Bund wie im Land. Das wurde bei dem Gedankenaustausch überdeutlich, an dem auch Karl Peter Bruch, Präsident des Behinderten- und Rehabilitationssport-Verbands Rheinland-Pfalz (BSV), und Top-Dressurreiterin Hanne Brenner teilnahmen. Die Probleme sind vielschichtig und zum Teil äußerst diffizil. Da hilft es sehr, eine gemeinsame Linie in den wichtigsten Fragen zu haben.

Im Mittelpunkt des Treffens standen die Probleme der Menschen und ein spezielles Dilemma: Für viele Frauen, Männer und Jugendliche mit Behinderung ist körperliche Ertüchtigung aus gesundheitlichen Gründen besonders wichtig, gleichzeitig aber auch in besonderem Maße erschwert. Für sie wäre eine baldige Impfung oft sogar lebensrettend, da sie oft zu Hochrisikogruppen gehören, aber sie stehen in der derzeitigen Impf-Priorität relativ weit hinten.

Für die speziellen Einschränkungen, unter denen der Behindertensport zu leiden hat, gibt es viele Gründe. Als Beispiel nur einer davon: Es gibt kaum geimpfte Übungsleiter. Allein das macht die Ausübung vieler Sportarten unmöglich. Und das hat zur Folge, dass im Bund wie im Land die Zahl der Behindertensportler und der entsprechenden Vereine oder Vereins-Abteilungen drastisch gesunken ist. Im DBS wie im BSV macht man sich keine Illusionen für die Nach-Corona-Zeit: Viele Vereine werden nicht wiederbelebt werden können und viele Behindertensportler werden nicht zurückkehren.

Im Spitzensport sieht es nicht besser aus. Die Reiterinnen haben zusätzlich zu den Corona-Problemen derzeit auch noch mit der Herpes-Erkrankung vieler Pferde zu tun. Aber das ist nicht das einzige Hindernis auf dem Weg zu den Paralympics, wie Hanne Brenner eindrücklich veranschaulichte. Es finden seit Monaten kaum Kadertrainings und keine Qualifikationswettkämpfe statt. Die Zeit für eine intensive Vorbereitung auf die Paralympics in Tokio wird immer kürzer.

Bei den Forderungen, die der Behindertensport an die Politik stellt, setzen die Funktionäre auf Augenmaß. Einerseits ist ihnen wichtig, dass in der Impf-Priorisierung nicht noch weitere gesellschaftliche Gruppen an den Parasportlern vorbeiziehen. Andererseits sehen sie sich selbst in der Pflicht, ein möglichst gerechtes System für den Behindertensport zu finden. Denn es gibt zwar keine Alternative dazu, dass die Paralympics-Teilnehmer möglichst frühzeitig vor ihrer Reise nach Japan geimpft werden. Anderseits muss aber streng darauf geachtet werden, dass keinesfalls der Eindruck entstehen kann, dies geschehe auf Kosten der Breitensportler mit Handicap. Ein schmaler Grat, auf dem DBS und BSV balancieren müssen.

Pressemitteilung des BSV

Roger Lewentz (re.), derzeit Vorsitzender der Sportministerkonferenz, traf sich im Gebäude des Sportbunds Rheinland in Koblenz mit DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher und BSV-Präsident Karl Peter Bruch (links) zum Gedankenaustausch über die besonderen Probleme der Para-Sportler. Reiterin Hanne Brenner, vielfache Weltmeisterin und Paralympics-Siegerin, steuerte die Athletensicht bei.Quelle: BSV

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