Weißenthurmer Bürgerinitiative schaut auf zweieinhalb Jahre intensiver Vereinsarbeit zurück

Auch in Corona-Zeiten engagiert und erfolgreich

Auch in Corona-Zeiten
engagiert und erfolgreich

Die Bürgerinitiative „WIR gegen Bahnlärm in der VG Weißenthurm e.V.“. Foto: privat

08.07.2022 - 10:07

Weißenthurm. Die Arbeit und das Vereinsleben der Bürgerinitiative „WIR gegen Bahnlärm in der VG Weißenthurm e.V.“, die zugleich anerkannte Umweltvereinigung in Rheinland-Pfalz ist, wurde in den beiden vergangenen Jahren durch die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie erschwert. So mussten die Mitgliederversammlungen für die Jahre 2020 und 2021 ausgesetzt werden, da für den Vorstand der Schutz der Gesundheit seiner Mitglieder bei allen Aktivitäten immer an erster Stelle steht. Kürzlich war es dann endlich soweit: Nach über zwei Jahren konnten die ausgesetzten Mitgliederversammlungen 2020 und 2021 in Weißenthurm im Katholischen Vereinshaus nachgeholt werden.

Pünktlich um 15 Uhr stellte der Vorsitzende Rolf Papen bei der Begrüßung erfreut fest, dass trotz des verlängerten Wochenendes und wichtiger Veranstaltungen in der Region, mehr als dreißig Mitglieder die fast unerträglich hohen Außentemperaturen nicht gescheut hatten, um an der Mitgliederversammlung teilnehmen zu können. Für den Zusammenhalt und das gute Klima in der Bürgerinitiative spricht sicher auch, dass trotz der Belastungen durch die Corona-Pandemie, die Zahl der Vereinsmitglieder auf nunmehr 163 Personen und zusätzlich neun Kommunen mit zusammen über 121.000 Einwohnern, weiter angewachsen ist.

Neben dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Weißenthurm, Thomas Przybylla, und dem Bürgermeister der Stadt Weißenthurm, Gerd Heim, die auch in der Vergangenheit bei keiner Mitgliederversammlung fehlten, waren erstmals die Mehrzahl der neun Kommunen vertreten, die der Bürgerinitiative zwischenzeitlich beigetreten sind.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werteten neben der Anwesenheit der Bürgermeister Thomas Przybylla und Gerd Heim, die Teilnahme des Zweiten Beigeordneten der Stadt Andernach, Franz-Josef Wagner, in Vertretung von Oberbürgermeister Achim Hütten, des Beigeordneten der Stadt Sinzig, Hans-Werner Adams, in Vertretung von Stadtbürgermeister Andreas Geron und des Ersten Beigeordneten der Stadt Remagen, Volker Thehos, in Vertretung von Stadtbürgermeister Björn Ingendahl als ein erfreuliches und starkes Zeichen der Unterstützungsbereitschaft und Solidarität.

Verständlicherweise entschuldigt hatten sich Peter Moskopp, als Mitglied des Landtages von Rheinland-Pfalz, der als Bürgermeister der Ortsgemeinde Kettig wegen des dortigen „Hof und Scheunenfestes“ seine Teilnahme absagen musste, der Stadtbürgermeister der Stadt Mülheim-Kärlich, Gerd Harner, wegen des Festes „25. Jahre Stadtrechte Mülheim-Kärlich“ und ganz kurzfristig der Verbands- und Stadtbürgermeister von Bad Breisig, Marcel Caspers, krankheitsbeding.

Wie bei jeder Mitgliederversammlung der Bürgerinitiative gedachten die Anwesenden zu Beginn mit einer Schweigeminute der verstorbenen Vereinsmitglieder. In dieses Gedenken bezog der Vorsitzende den leider viel zu früh verstorbenen ehemaligen Bürgermeister der Verbandsgemeinde und Stadt Bad Breisig, Bernd Weidenbach mit ein, indem er betonte: „Bernd Weidenbach war ein großartiger Mensch, beispielhafter Bürgermeister und von Anfang an ein Freund und Förderer unserer Bürgerinitiative. Unter seiner Leitung trat die Verbandsgemeinde Bad Breisig als zweite Kommune nach der VG Weißenthurm, bereits am 8. Januar 2015 unserer Bürgerinitiative bei. Bernd Weidenbach wird uns ebenso fehlen, wie alle unsere verstorbenen Mitglieder, denen wir ein ehrendes Andenken bewahren.“

Alle anwesenden Mitglieder der Bürgerinitiative freuten sich über ein von MdL Peter Moskopp übermitteltes Grußwort ebenso, wie über die Grußworte von Verbandsbürgermeister Thomas Przybylla und Stadtbürgermeister Gerd Heim, sowie über das Grußwort von Bürgermeister der Stadt Remagen Björn Ingendahl, welches in seiner Vertretung vom Ersten Beigeordneten der Stadt Volker Thehos verlesen wurde.

MdL Moskopp stellte in seinem Grußwort fest, dass in der Vergangenheit in Weißenthurm bereits große Fortschritte bei der Reduzierung des Bahnlärms erreicht werden konnten. Darüber hinaus betonte er, dass neben dem Thema Bahnlärm auch das Thema Bahnsicherheit sehr wichtig ist und eine Reduzierung der Geschwindigkeiten für Güterzüge mit Gefahrgut bei Ortsdurchfahrten von der Bürgerinitiative seit Jahren gefordert wird - und er versicherte: „Ich selbst habe bereits viele wichtige und überzeugende Einblicke in die sehr erfolgreiche Arbeit der Weißenthurmer Bürgerinitiative, in die aktuelle Bahnlärmsituation im Mittelrheintal und nicht zuletzt in die Notwendigkeit einer Verbesserung hinsichtlich eines “Mehr an Bahnsicherheit„ erhalten, die ich gerne als Gewinn für mein politisches Engagement mitnehme. Rolf Papen und die Bürgerinitiative können sich bei ihrer so wichtigen ehrenamtlichen Arbeit für das Gemeinwohl meiner nachhaltigen Unterstützung gewiss sein!

Thomas Przybylla lobte in seinem Grußwort die Bürgerinitiative für ihren unermüdlichen Einsatz im Interesse vieler Menschen in der Verbandsgemeinde Weißenthurmer und in den anderen beigetretenen Kommunen und er fügte an: „Die Pandemie konnte das Engagement des Vorstands und die Unterstützung und den Rückhalt durch die Mitglieder nicht aufhalten. Unser gemeinsamer Dialog mit der Bahn, der Landes- und Bundespolitik wurde fortgesetzt und Pläne für zukünftige Aktivitäten werden derzeit umgesetzt. Die Verwirklichung des von uns angestrebten Gespräches mit Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing hinsichtlich weiterer Lärmschutzmaßnahmen im Unteren Mittelrheintal hat dabei eine herausragende Bedeutung.“ Thomas Przybylla und Gerd Heim versicherten bei ihren Grußworten erneut, dass sich die Bürgerinitiative auch weiterhin bei allen Aktivitäten zum Wohle unserer Region, der vollen Unterstützung der Verbandsgemeinde und Stadt Weißenthurm sicher sein kann.

Rolf Papen dankte für alle so erfreulichen Grußworte mit der Feststellung: „Ohne die beispielhafte, vertrauensvolle und nachhaltige Zusammenarbeit unserer Bürgerinitiative seit ihrer Gründung mit unserer Verbandsgemeinde und Stadt Weißenthurm und ohne die Unterstützung der anderen Kommunen, die unserer Bürgerinitiative inzwischen beigetretenen sind, gäbe es kein Lärmsanierungskonzept für Weißenthurm und kein gemeinsames Engagement für weniger Bahnemissionen und mehr Bahnsicherheit in unserer linksrheinischen Region von Mülheim-Kärlich bis Remagen.“ In diesen Dank schloss er ausdrücklich auch die gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DB Netz AG aus Koblenz und Frankfurt mit ein.

In seinen Jahresberichten 2020 und 2021 legte der Vorstand eindrucksvoll dar, dass es auch in „Corona-Zeiten“ in der Vorstands- und Vereinsarbeit keinen Stillstand gab. Vor dem Hintergrund vielfältiger administrativer Arbeiten, Pressemitteilungen, Mitgliederinformationen, Teilnahme an Besprechungen (zum Beispiel im „Arbeitskreis Bahnlärm Rhein/Mosel“) und Ortsterminen, sowie Verfassen von Stellungnahmen als „Anerkannte Umweltvereinigung in Rheinland-Pfalz“, waren es mehr als 30 besondere Ereignisse und Aktivitäten, über die der Vorstand eingehend mit einer Power-Point-Präsentation berichtete.

Zum Ende des Jahresberichtes stellte der Vorsitzende zusammenfassend fest: Alle bisherigen Erfolge auch in 2020 und 2021 haben sich eingestellt, weil alle Beteiligten – Bahnanwohner, Bürgerinitiative, Bürgervertreter und Kommunen, sowie Vertreterinnen und Vertreter der DB Netz AG zielorientiert unter dem Motto unserer Bürgerinitiative “Kooperation statt Konfrontation – gemeinsam die Zukunft gestalten!„ bestens zusammengearbeitet haben. In diesem Sinne gehen wir auch die Aufgaben und Herausforderungen der Zukunft an.“

Hermann Winter wies als Kassenwart in seinem Bericht zur Kassenlage gleichermaßen überzeugend nach, dass die Vereinskasse bestens geführt wird und die Vereinsgelder sorgsam und sparsam verwaltet werden. Dementsprechend bescheinigten die Kassenprüfer Roland Jäger und Werner Alt in ihren Berichten zu den Kassenprüfungen 2020 und 2021 der Bürgerinitiative und ihrem Kassenwart Hermann Winter eine einwandfreie Führung der Vereinskasse.

Aufgrund der klaren und umfassenden Darlegungen sowohl im Jahresbericht, als auch bei den Kassen- und Prüfberichten, konnte der erneut einstimmig zum Wahlleiter gewählte Stadtbürgermeister Gerd Heim die Entlastung des Vorstands vorschlagen, welche einstimmig seitens der Wahlberechtigten unter Enthaltung des Vorstands erfolgte. Unter seiner Leitung wurde anschließend der bisherige achtköpfige Vorstand einstimmig wiedergewählt. Ebenso einstimmig im Amt bestätigt wurden die Kassenprüfer Werner Alt und Roland Jäger.

Somit besteht der Vorstand auch weiterhin aus dem Vorsitzenden Rolf Papen, dem Stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Christoph Thilmann, dem Kassenwart Hermann Winter, dem Schriftführer Johannes Juchem sowie den Beisitzern Josef Helf, Georg Hollmann, Thomas Höfer und Heinz Pretz.

Beim Ausblick des Vorsitzenden auf die zukünftigen Aufgaben des Vereins bestand Einigkeit darüber, dass das Engagement der Bürgerinitiative auch weiterhin der tatkräftigen und nachhaltigen Unterstützung der Mitglieder und der beigetretenen Kommunen bedarf, um vorrangig folgende Ziele zu erreichen:

1. Abschluss der bereits fest geplanten und noch ausstehenden Lärmschutzmaßnahmen in Weißenthurm bis Ende 2025, sowie die Errichtung weiterer dringend erforderlicher Lärmschutzwände im Bereich der Bahnhofstraße-Neustraße, in der Langfuhr und der Dammstraße.

2. Verwirklichung der längst überfälligen Gleichbehandlung des Unteren Mittelrheintals von Koblenz bis Bonn, mit dem Oberen Mittelrheintal von Bingen bis Koblenz beim Schutz vor Bahnemissionen wie Lärm, Erschütterungen und Feinstabentwicklung!

3. Gewährleistung von deutlich mehr Bahnsicherheit insbesondere durch Geschwindigkeitsbegrenzungen für Güterzüge mit Gefahrgut! Das enge, kurvenreiche und dicht besiedelte Mittelrheintal ist für den Güter-Transit-Verkehr und für Gefahrguttransporte völlig ungeeignet. Die Bevölkerung darf nicht länger einem hohen und unverantwortlichen Risiko ausgesetzt werden.

Um 16:48 Uhr endete die wie immer informative, konstruktive, sehr erfreuliche und fast schon familiär anmutende Mitgliederversammlung.

Pressemitteilung

BI „WIR gegen Bahnlärm

in der VG Weißenthurm e.V.“

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