Mehrere Schüler des Gymnasiums Nonnenwerth vertreten Rheinland-Pfalz bei Wettbewerben in der finalen Bundesrunde

Auch unter widrigen Umständen: Nonnenwerther exzellent in Wirtschaft und MINT

12.04.2022 - 09:46

Rolandswerth. Man könnte erwarten, dass eine Schulgemeinschaft zerbricht und in Havarie dem Ende entgegentrudelt, wenn der Schulträger die Schließung zum Schuljahresende ankündigt. Nicht so am Franziskus Gymnasium Nonnenwerth, der Schule auf der Rheininsel mit 170-jähriger Tradition bei Remagen. Hier stemmt sich die Schulgemeinschaft aus Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern, Ehemaligen und vor allem aus der Elternschaft mit aller Kraft gegen die drohende Schließung und setzt sich ein für die realistische Möglichkeit, die Schule zu erhalten. Die jüngsten Entwicklungen wie die Bereitschaft der Stadt Remagen zur Beteiligung an der Trägerschaft sowie das Engagement der Ahrweiler Landrätin Cornelia Weigand zeigen, dass sich dieses große Engagement auszahlen könnte.

Aber auch das Kerngeschäft der Schule, die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten, wird offenbar trotz massiver räumlicher Einschränkungen, trotz verweigerter Einstellungen von Personal und trotz Sorgen und Zukunftsängsten beim Lehrerkollegium wie auch der Schülerschaft weiterhin mit großem Engagement betrieben – und mit großem Erfolg: So erreichten zwei im Rahmen des Differenzierungsfaches Wirtschaft von 9.-Klässlerinnen und -klässlern betriebene Schülerfirmen beim Landeswettbewerb gleich einen Doppelsieg. Während das Team von „Surprandle“, die besondere Kerzen mit Grußbotschaften oder Fotografien, die beim Brennen unter dem flüssig werdenden Wachs sichtbar werden, vertreiben, den zweiten Platz erreichte, dürfen sich die Jungunternehmer von „Jail“ über den ersten Platz freuen. Sie stellen innovative und antibakterielle Smartphone-Hüllen aus Recycling-Material her und vertreiben sie im eigenen Onlineshop. Mit ihrem dezenten, aber markanten Design und ausgefeiltem Marketing haben sie neben vielen Kunden nun auch die Jury des Landeswettbewerbs überzeugt und treten in wenigen Wochen beim Bundeswettbewerb an. „Es war eine spannende Veranstaltung voller Überraschungen und interessanter Beiträge, und natürlich freuen wir uns, dass wir mit unserer Teamleistung die Jury überzeugen konnten! Jetzt sind wir sehr stolz darauf, Rheinland-Pfalz im Bundeswettbewerb vertreten zu dürfen“, so das Statement von Firmenchef Arthur Claus.

Ebenfalls auf ein Bundesfinale freuen darf sich 9.-Klässler Raphael. Sein Fachwissen verhalf ihm zum Gewinn des Wirtschaftswissen-Wettbewerb der „Wirtschaftsjunioren Rhein-Ahr“, womit er sich für die bundesweite Finalrunde qualifizierte.

Auch in den mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen MINT-Fächern zeigen die Nonnenwerther wie eh und je ihr Können: So wurden bereits im März mehrere Projekte von Nonnenwerthern beim „Jugend forscht“-Wettbewerb mit Preisen ausgezeichnet. So erreichten Elisa und David (Jgst. 12) einen zweiten Preis beim Landeswettbewerb. Sie suchten mit ihrem Projekt nach nachhaltigen Möglichkeiten, Wasserstoff, den Energieträger der Zukunft, zu produzieren und wurden bei Cyanobakterien fündig. In ihrer Arbeit fanden sie die optimalen Bedingungen für eine effektive Wasserstoffproduktion der Bakterien heraus. Ebenfalls mit nachhaltiger Energiegewinnung setzten sich Felix und Aaron (Klasse 8) in ihrer Arbeit „Die Grätzelzelle – Kann man aus Wänden Solarzellen machen?“, die in der Forscher-AG entstand, auseinander. Mit 13 Jahren war Aaron der jüngste Teilnehmer beim diesjährigen Landeswettbewerb und erhielt dafür eine zusätzliche Auszeichnung. Die angehende Abiturientin Julia (Jgst. 12) untersuchte in ihrer Arbeit das Infektionsgeschehen der Corona-Pandemie mathematisch und erhielt für ihre Erkenntnisse einen 3. Preis beim Regionalwettbewerb. In komplexen Formeln war sie den Rollen von Reproduktionszahl und Dunkelziffer auf der Fährte.

Auch bei der Mathematik-Olympiade war mit den Schülerinnen und Schülern des Inselgymnasiums ist zu rechnen: Bei diesem Wettbewerb erreichten gleich fünf Nonnenwerther die dritte Runde; 9.-Klässler Simon wurde sogar ins 13-köpfige Aufgebot der Rheinland-Pfalz-Mannschaft aufgenommen, die im Mai bei der Bundesrunde antritt.

Der große Stellenwert der MINT-Angebote am Franziskus Gymnasium wurde vor wenigen Tagen auch noch einmal ganz offiziell betont: In dem Schreiben des nationalen Excellence-Schulnetzwerkes MINT-EC, mit dem dieses die Rezertifizierung des Gymnasiums als MINT-EC-Schule für die nächsten vier Jahre aussprach, heißt es: „Uns ist die schwierige Lage des Franziskus-Gymnasiums aufgrund der Schließungsbestrebungen bewusst. Wir wollen dennoch ein Zeichen setzen und deutlich machen, dass Ihre Schule aus unserer Sicht zu den besten MINT-Schulen in Deutschland gehört. […] Wir wünschen Ihnen, dass es gelingt, die Schule weiterzuführen. Andernfalls wäre es ein großer Verlust für die Landschaft der exzellenten MINT-Schulen.“

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