Nach Einzug in Schultheißen-Haus eine erste Bilanz

Aufwärts mit frischen Ideen

Aufwärts mit frischen Ideen

Der Heimat- und Museumsverein Bad Breisig findet man im Schultheiß-Haus in der Biergasse. privat

Bad Breisig. Es geht aufwärts mit dem Heimat- und Museumsverein Bad Breisig. Nicht allein seine von der Stadt angemieteten Räume im altehrwürdigen Schultheißen-Haus in der Biergasse, sondern genauso der neue Vorstand haben frische Energien freigesetzt. Der Verein beginnt sich zu konsolidieren. Mit inzwischen drei Ausstellungen und neuen Ideen wurden erste vielversprechende Akzente gesetzt. Bürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch, mitbeteiligt an diesem Aufschwung: „Dass die Stadt dem Verein Räume mit einer solch geschichtsträchtigen Adresse zur Verfügung gestellt hat, war genau die richtige Investition. Ich bin sicher, er wird seinen angestammten Platz finden in der facettenreichen Vereinslandschaft unserer Heimatstadt.“

Der neue Vorstand ist seit April 2016 im Amt. Die Mitgliederzahl: 22, Tendenz steigend. Neuer Vorsitzender – und damit Nachfolger des Mitbegründers Viktor Ziegler – ist Andreas Windscheif. Die Marschroute des Vorstands: Machbares umsetzen. Und: Die Geschichte von Bad Breisig bietet so viele Anhaltspunkte, dass dem Verein die Themen für Ausstellungen, Präsentationen und Diskussionen so schnell nicht ausgehen dürften. Das klassische Heimatmuseum, ausgerüstet mit Gebrauchsgegenständen, historischen Waffen und Schmuck, das alte Kulturtechniken übermittelt und vieles mehr: Von der Realisierung eines solchen Angebots hatte man sich im Vorstand sehr rasch verabschiedet. Von dieser Art Heimatmuseum, wie etwa das in Waldorf, gibt es bereits in der näheren Umgebung etliche, die so gut bestückt sind, dass es nicht noch eines Weiteren dieser Art bedürfe.

Mit Andreas Windscheif steht nun eine Person an der Spitze des Bad Breisiger Museumsvereins, dem dieses Metier doch recht vertraut ist. Mit den Schaufenster-Ausstellungen über Szenen aus dem alten Breisig verdeutlicht er das eine um das andere Mal, wie sehr ihm die Quellenstadt am Herzen liegt.

Das also wird jetzt im größeren Stil im Schultheißen-Haus umgesetzt. Mit Erfolg. Die Themenbereiche der ersten drei Ausstellungen: „Das Kriegsende – und dann?“, „Burg und Tal Rheineck“ und jetzt „Fotografen sehen Breisig“ haben Eindruck hinterlassen. Durchschnittlich wurden jeweils gut 300 Besucher gezählt, für Ereignisse dieser Art ein durchaus respektables Ergebnis, sind die Ausstellungen doch immer nur samstags und sonntags für drei Stunden (von 14 bis 17 Uhr) geöffnet. Ausreichend Personal garantiert die regelmäßigen Besichtigungszeiten.

Künftig sollen aber nicht nur rein auf Breisig abgestellte Ausstellungen angeboten werden. Schließlich ist der Ort Teil des Breisiger Ländchens, das auf eine interessante Geschichte zurückblickt. Er liegt am genauso sagenumwobenen wie wirtschaftlich und international bedeutenden Rhein. Hier haben beispielsweise die Templer residiert und die Fürstäbtissinnen aus Essen lange das Leben der Breisiger bestimmt.

„Es gibt noch vieles zu dokumentieren“, sagt Windscheif. Dabei wird der Ort dann auch in einen größeren geschichtlichen, kulturellen oder aber wirtschaftlichen Zusammenhang gestellt werden.

Die nächsten drei Themenbereiche stehen bereits fest: „Die Geschichte alter Breisiger Häuser“, „Kelten, Römer und Franken“, „Die Rheinschifffahrt“. Glücklich schätzt sich der Verein, das ihm bei der Aufbereitung seiner Ausstellungen zahlreiche Breisiger Bürger hilfreich zur Seite stehen, etwa – um nur einige wenige zu erwähnen - Militärhistoriker Wolfgang Gückelhorn und Waldi Fabritius, unerschöpflicher Quell der Breisiger Geschichte und Geschichten. Genauso tragen Walter Buhr und Kajü Jäger mit ihren trefflichen Fotografien zum Gelingen der Ausstellungen bei. Nicht zu vergessen die große Hinterlassenschaft des Lokalforschers Carl Bertram Hommen, etwa sein Standardwerk „Das Breisiger Ländchen“.

Bürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch zeigt sich angetan von der Arbeit des Heimat- und Museumsvereins. „Jetzt hat er endlich die passenden Räumlichkeiten, noch dazu in einem passenden Ambiente, um die vielfältigen historischen Aspekte und Ereignisse angemessen zu präsentieren. Und der Besucher kann immer etwas mit nach Hause nehmen, das ihm an Bad Breisig zuvor noch unbekannt war.“