Tierheim Andernach

Ausgesetzten Hundewelpen aufgenommen

Ausgesetzten Hundewelpen aufgenommen

Der kleine Feivel wurde wohl ausgesetzt.Foto: privat

Andernach.Gut, dass es aufmerksame Spaziergänger gibt. Auf seinem Weg durch den Plaidter Nettepark bemerkte ein junger Mann einen kleinen Hund, fest angebunden an einer Bank. Auf den ersten Blick war von seinem Besitzer weit und breit keine Spur zu entdecken. Aber wer weiß – vielleicht kam er gleich wieder, war nur noch einmal kurz zum Auto zurückgekehrt?

Der Tierfreund warte lieber bei dem zurückgelassenen Welpen, anstatt ihn allein seinem Schicksal zu überlassen. Als es sich jedoch abzeichnete, dass alles Hoffen wohl zwecklos ist, brachte er den Kleinen zur Obhut ins Tierheim nach Andernach. Als sich dort bis zum Abend niemand meldete und auch auf die Hinweise auf Facebook keiner reagierte, konnte davon ausgegangen werden, dass das Hundekind gewusst ausgesetzt wurde.

Warum wurde nicht Kontakt zum Tierheim aufgenommen und das Kerlchen dort abgegeben? Nach einer umfassenden tierärztlichen Untersuchung durfte der kleine Mann, nun mehr Feivel genannt, zur intensiven Betreuung in eine Pflegestelle einziehen. Der erste Befund liegt auch vor. Der Welpe ist voller Würmer, gegen die er natürlich sofort behandelt wurde. Feivel wird es also bald wieder gut gehen und darf sich zu gegebener Zeit auf ein neues schönes Zuhause freuen.

Wenn eine Vermittlung ansteht, wird es auf Facebook und auf der Homepage veröffentlich, so dass zum heutigen Zeitpunkt Vermittlungsanfragen entfallen. Was den Tierschutzverein Andernach u.U.e.V. jedoch umtreibt, sind zwei ungeklärte, aber sehr belastende Fragestellungen: Was ist nur los mit der Mama von Feivel? Sie und auch gegebenenfalls Feivels Geschwister müssen voller Parasiten sein. Der massive Wurmbefall spricht Bände über die bisherige Versorgung. Wird die Mutter irgendwo als reine Gebärmaschine gehalten? Wer Hinweise zur Herkunft von Feivel geben kann, meldet sich bitte bei uns im Tierheim. Gerne auch anonym, damit das Veterinäramt eingeschaltet werden kann.

Was wird aus den vielen Hundewelpen, denen man zurzeit häufig begegnet. Die Tierheimleiterin Catrin Nohner ist bedrückt: „Wir schauen mit sehr großer Sorge in die Zukunft. Ist es wirklich ein Bund für ein Hundeleben, der geschlossen wurde oder doch nur ein Zeitvertreib in der Pandemie? Die Nachfrage nach Hunden ist so groß wie nie und auch der illegale Welpenhandel boomt. Das Tierheim Andernach befürchtet, dass sie in Zukunft mehr Tiere denn je aufnehmen müssen, sobald der Lockdown vorbei ist und die Menschen wieder arbeiten gehen oder in Urlaub fahren wollen.“

Info: www.tierheim-andernach.de, Spenden: KSK Mayen IBAN DE97 5765 0010 0020 0054 43.

Pressemitteilung des

Tierheims Andernach