SPD Landtagsfraktion

Besuch bei SOLWODI in Koblenz

Besuch bei SOLWODI in Koblenz

Von links nach rechts: Manuel Liguori, Roger Lewentz, Dr. M. Decker, D. Sieger, Susanne Müller, Lana Horstmann, Lothar Rommelfanger, Dr. Anna Köbberling, Hendrik Hering. Copyright: SOLWODI

Koblenz. Aus Anlass des Weltfrauentages besuchte eine Delegation der SPD Landtagsfraktion als Teil der Reihe „Fraktion vor Ort“ unter Leitung von Susanne Müller als Vorsitzende des Arbeitskreises Frauen und Gleichstellung und mit unter anderem Landtagspräsident Hendrik Hering am 8. März die Frauenrechtsorganisation SOLWODI in Koblenz. Dort informierten Dr. Maria Decker, Bundesvorsitzende von SOLWODI, und Deborah Sieger, Leiterin von SOLWODI Koblenz, die Abgeordneten über die Arbeit von SOLWODI in Rheinland-Pfalz und insbesondere in Koblenz.

SOLWODI ist in Rheinland-Pfalz in vier Städten, in Koblenz, Ludwigshafen, Mainz und Boppard, mit Fachberatungsstellen, Schutzeinrichtungen oder Wohnprojekten vertreten. Dort erhalten Frauen mit Migrations- und Fluchthintergrund, die Not und Gewalt erfahren haben, Unterstützung durch erfahrene Sozialarbeiterinnen. Im vergangenen Jahr meldeten sich 380 Frauen bei SOLWODI in Rheinland-Pfalz. „Die meisten Frauen hier kommen aus dem Nahen und Mittleren Osten“, erläuterte Dr. Decker den Abgeordneten, „sie leiden unter Gewalt in der Partnerschaft, sind von Zwangsheirat oder sogenannter Ehrgewalt betroffen.“ Daneben unterstützt SOLWODI auch Betroffene von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung und Frauen in der Prostitution. Die Landtagsabgeordneten und SOLWODI tauschten sich diesbezüglich insbesondere zur anstehenden Evaluierung des Prostituiertenschutzgesetzes und dem Nordischen Modell aus. SOLWODI befürwortet diesen Ansatz, um die Nachfrage einzudämmen und insbesondere die Gewalt und organisierte Kriminalität im Prostitutionsbereich zu bekämpfen. „Eine Gesellschaft, in der man Frauen kaufen kann, macht diese zum Objekt und nimmt ihnen ihre Würde“, stellte Dr. Decker fest.

Deborah Sieger berichtete über die Arbeit mit minderjährigen Mädchen in Koblenz, die von Zwangsheirat bedroht oder Betroffene von Menschenhandel sind. „Oft fällt es den Mädchen sehr schwer, jeglichen Kontakt zur Familie und ihrem früheren sozialen Umfeld aufzugeben, gerade die ersten Wochen sind die allerschwersten,“ erzählt sie. Im Koblenzer Schutzhaus stehen vier Plätze für die stationäre Aufnahme junger Mädchen zur Verfügung. Hier können sie zur Ruhe kommen, Gewalterfahrungen verarbeiten und neue Perspektiven für ihr Leben entwickeln.

Die Mitglieder der SPD-Landtagsfraktion zeigten sich sehr beeindruckt von diesem Einblick in die praktische Arbeit bei SOLWODI und sagten gerne ihre weitere Unterstützung zu. Um Frauen und ihre Kinder nachhaltig unterstützen zu können, ist SOLWODI auch auf Spenden angewiesen: IBAN DE02 5605 1790 0001 1270 00.