IHK Koblenz

Bittere Folgen derCorona-Krise für das Hotelgewerbe

Bittere Folgen der
Corona-Krise für das Hotelgewerbe

Leonard Pinger, Oliver Piel und Kerstin Wegen (v.l.n.r.) schildern eindrücklich ihre Sorgen und formulieren ihre Forderungen an die Politik.

Bittere Folgen der
Corona-Krise für das Hotelgewerbe

Dr. Bernd Greulich, Dagmar Lorenz und Christian Dübner (v.l.n.r.) informieren über aktuelle Lage der Hotelbranche. Fotos: RU

Walporzheim. Die IHK Koblenz hatte am Freitag vergangener Woche zu einem Pressegespräch in das Landhotel St. Peter in Walporzheim eingeladen, bei dem mit Vertretern des Hotelgewerbes die aktuelle Lage der Beherbergungsbetriebe im zweiten Lockdown, die Forderungen an die Politik und die längerfristigen Perspektiven der Branche besprochen werden sollten. Nach der Begrüßung durch den IHK-Regionalgeschäftsführer Dr. Bernd Greulich skizzierte Christian Dübner, Tourismusreferent der IHK die gegenwärtige Situation, die sich für die betroffenen Unternehmen alles andere als erfreulich darstellt. Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr ging es mit dem Tourismusgeschäft wieder deutlich aufwärts, nicht zuletzt weil viele Menschen auf eine Auslandsreise verzichteten und Urlaub in Deutschland wieder angesagt war. Leonard Pinger von den Pinger Hotels in Remagen, Oliver Piel, Betriebsleiter der Ahrtal-Jugendherberge, Kerstin Wegen von den WegenKunstReisen in Remgagen und Dagmar Lorenz, Inhaberin der St.Peter-Hotels bestätigten diese Analyse.

Dann kam der zweite Lockdown, der für die betroffenen Unternehmen massive Einbußen brachte. Trotz der enormen Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen und der Erstellung ausgefeilter Hygienekonzepte mussten die Betriebe schließen, und das ohne Perspektiven, wie es weitergehen kann. Dass ausgerechnet die Hotellerie als Wellenbrecher herhalten muss, stößt bei den Vertretern der Branche auf wenig Verständnis. So sieht etwa Oliver Piel einen Widerspruch darin, dass Schüler in den Klassenräumen dicht an dicht sitzen, gemeinsame Aufenthalte in der Jugendherberge aber nicht möglich sind. Das Advents- und Weihnachtsgeschäft kann man nach Einschätzung der Branchenvertreter wohl getrost abschreiben.

Vonseiten der Politik wurden Hilfsmaßnahmen angekündigt, die aber bis heute noch nicht angekommen sind. Gerade an den Bestimmungen für diese Maßnahmen entzündet sich viel Kritik. Die Regelungen seien häufig unklar und in sich widersprüchlich. Viele Unternehmen müssen nun von den Rücklagen leben, die natürlich nicht ewig reichen werden. Bedenkt man, dass rund die Hälfte der Inhaber über 60 Jahre alt sind, kann davon ausgegangen werden, dass viele Betriebe nach Ende der Krise nicht weitergeführt werden.

Eine Planung für das kommende Jahr ist derzeit kaum möglich, weil niemand weiß, wann und wie es weitergehen wird. Die Zukunft der gesamten Branche steht auf dem Spiel, wenn die Beschränkungen länger aufrechterhalten werden.