Neue Ausstellung im städtischen Museum:

„Breisig und die Quellen“

„Breisig und die Quellen“

Mehr als gut besucht waren die beiden Schwimmbecken des Thermal-Freibads mit Café zwischen Bahnhof und Rheinufer wegen der gleichbleibenden Wassertemperatur von 28 Grad bis weit in den Herbst hinein.Fotos: KMI

„Breisig und die Quellen“

Werbung von 1960: Heilende Wasser, Berge und Wald - Bad Niederbreisig am Rhein.

Bad Breisig. Ach, wie war es ehedem - in Breisig doch so schön. Das ist die Botschaft, die die neue Ausstellung dem Besucher im kleinen Museum in der Biergasse vermittelt. Sie zeigt, wie die verschiedenen Quellen Bad Breisig viel Leben einhauchten. 1914 wurde der Geyrsprudel von Max von Geyr und Peter Lang erbohrt. Sie speist heute noch die Römer Thermen. Im gleichen Jahr bohrte Carl Gustav Rommenhöller den Ludgerussprudel. 1925 folgte die Gertrudisquelle (Johann Martin Schuh), 1927 der Mariensprudel (Martin und Willy Schuh), 1957 die Rudolph-Halpaus-Quelle und schließlich 1959 die Michaelisquelle (beide Rudolf Halpaus). Schon mit dem Erbohren des Geyrsprudels, dem Bau eines hölzernen Bäderhauses, dem späteren Bau eines Kurhauses, der Einweihung des ersten Thermalfreischwimmbeckens Deutschlands im Jahr 1928 oder der Eröffnung des ersten Thermal-Hallen-Wellen-Bades Deutschlands im Jahr 1969 ging es in der Entwicklung des Heilquellenorts ständig bergauf. Die Besucher- und Übernachtungszahlen boomten. Die Badegäste wurden in Massen mit Bussen herangekarrt, die Gaststätten waren gut gefüllt. In den zwei Thermalbecken mit Café am Rhein gleich gegenüber dem Bad Breisiger Bahnhof war der Besucherandrang so groß, dass Gäste froh waren, wenn sie einen Liegestuhl am Beckenrand ergattern konnten. Wegen der gleichbleibend angenehmen Wassertemperatur von 28 Grad Celsius wurde das Freibad von März bis tief in den Herbst hinein gut besucht. Nebenbei blühte der Sprudel- und Kohlensäurehandel, wovon LKW-Fuhrparks und Kesselwagen vor dem Breisiger Bahnhof zeugten.

Goldene Zeiten also für die Quellenstadt am Rhein. Das Aus der Bad Breisiger Blütezeit folgte Ende der Siebzigerjahre mit der Schließung der Freibad-Herrlichkeit zwischen Bahnhof und Rheinufer. Das Schuh’sche Bad wurde geschlossen und das Gelände Mitte der 80er Jahre bebaut. Die Stadt Bad Breisig übernahm 1983 den Geyrsprudel samt Hallenbädern. Am 6.11.1985 wurde das Thermal-Wellenbad überraschend mit sofortiger Wirkung geschlossen, wofür neue Badewasserbestimmungen und die Auffindung von Keimen verantwortlich waren. Die neuen, heutigen Römer Thermen eröffnen im Jahr 1991.

Das Museum in der Biergasse 28 hat immer samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Hierzu gibt es eine wichtige Information. Anfang April diesen Jahres ziehen die alle drei Monate wechselnden Ausstellungen in die Biergasse 3 um. Hintergrund ist das Sparpaket, das die Stadt Bad Breisig schnüren muss. Die Miete in den Räumen des historischen Schultheißenhauses, die die Stadt übernommen hatte, fällt den Einsparungen zum Opfer. Die neuen Räumlichkeiten stellt der Heimat- und Museumsverein auf eigene Initiative.