Großes Fest zum 100. Geburtstag des Rheinübergangs von Urmitz nach Engers
„Brücke ist Gedenkort der Mahnung“

Urmitz. Wie vor 100 Jahren fuhren Ehrengäste mit dem Schiff von Koblenz nach Urmitz. Damals, am 15. August 1918, waren es Minister, kommandierender General, Oberpräsident und die Bürgermeister von Neuwied und Koblenz, die mit dem Dampfer „Preußen“ von der Rhein-Moselstadt zur Einweihung der neuen Rheinbrücke fuhren.
Ehrengäste kamen mit dem Schiff
Zum 100. Geburtstag der Kronprinz-Wilhelm-Brücke schipperten die Ehrengäste, darunter ADD-Präsident Thomas Linnertz, Landrat Dr. Alexander Saftig, Ortsbürgermeister Norbert Bahl, Beigeordnete, Ratsmitglieder und Festorganisatoren mit dem Löschboot der Berufsfeuerwehr Koblenz nach Urmitz. Dort hatten in und an der Grillhütte am Rheinufer alle Urmitzer Vereine ein rauschendes Geburtstagsfest vorbereitet. Nachdem der Spielmannszug Urmitz die Ehrengäste vom Schiffsanleger der Gemeinde Urmitz zum Festplatz begleitet hatte, begrüßte Ortsbürgermeister Bahl etwa 200 Gäste. Er lobte Johannes Dott, der als Hauptorganisator des Festes alle Vereine mit ins Boot geholt hatte.
Norbert Bahl betonte, wie wichtig Brücken für den Austausch der Menschen auf beiden Stromseiten sind und legte die 100-jährige Geschichte der Kronprinzen-Brücke dar: „Der Oberpräsident der preußischen Rheinprovinz gab im April 1916, also während das 1. Weltkriegs, bekannt, dass mit dem Bau einer Eisenbahnbrücke über den Rhein zwischen Engers und Urmitz begonnen wird. Aus militärstrategischen Gründen hatte der preußische Generalstab drei Eisenbahnbrücken über den Rhein gefordert: Die Hindenburgbrücke zwischen Bingen und Mainz, die Ludendorff-Brücke zwischen Remagen und Erpel und die Kronprinz-Wilhelm-Brücke, die am 15. August 1918 eingeweiht wurde.“
Nach dem geschichtlichen Vortrag unterstrich der Ortsbürgermeister, wie wichtig die Eisenbahnbrücke für Urmitz heute ist: „Seit 2006 hält die Regionalbahn stündlich in Urmitz und erfreut sich steigender Beliebtheit bei allen, die staufrei nach Koblenz oder Neuwied pendeln oder bei den Touristen, die auf unserem Wohnmobilstellplatz Station machen.“ ADD-Präsident Thomas Linnertz, er überbrachte die Glückwünsche der Landesregierung, sagte: „Eine Brücke hat was Verbindendes und so eine positive Symbolik. Doch dies war damals nicht der Grund, sondern ein militärischer. Heute zählt das Verbindende und diese Brücke ist ein Gedenkort der Mahnung. Daher lohnt es sich, dieses Jubiläum jetzt zu feiern.“
Landrat Dr. Alexander Saftig meinte, dass die Urmitzer Brücke nicht nur die beiden Rheinseiten verbindet, sondern die Menschen der Landkreise Mayen-Koblenz und Neuwied. „Die Eisenbahnbrücke in Urmitz gehört mit ihrer bewegten Vergangenheit ohne Zweifel zu den besonderen Kulturdenkmälern unserer Region und zu den Sehenswürdigkeiten in Urmitz“, führte der Landrat aus.
Ortsbürgermeister Norbert Bahl führte die Ehrengäste dann noch zu dem Gedenkstein, der 2012 aufgestellt wurde und an die vielen deutschen Soldaten erinnert, die bei der deutschen Brückensprengung, dadurch sollten die amerikanischen Truppen aufgehalten werden, am 9. März 1945 ums Leben kamen.
Hauptorganisator Johannes Dott erklärte, dass bei der Geburtstagsfeier 65 Helfer im Schichtdienst im Einsatz sind. „Es gibt hier alles und auch unser Stamm-Weingut aus Sprendlingen ist da, die Pfadfinder machen Kinderbelustigung und haben auch eine Hüpfburg. Im Tennisheim wird Kaffee und Kuchen angeboten. Ich schätze den Besuch mal auf 300 bis 400 Gäste. Nach dem Platzkonzert mit dem Musikverein sorgt ein DJ bis in die Nacht für Discomusik. Die Wohnmobilleute nebenan sind informiert und freuen sich auf unser Fest.“
Und das war wirklich toll, denn der Platz vor der Grillhütte bietet einen Superblick auf Rhein und Brücke. Bei Bier, Wein, Musik und idealem Sommerwetter eine ideale Feier- und Partylocation. HEP

