Stadtorchester Adenau
Daniel Schleich übernimmt Dirigentenstab von Harrie Boers
            Adenau. Ellen Bratke, 1. Vorsitzende des Stadtorchesters Adenau mit 120-jähriger Tradition, begrüßte die Gäste des Adventskonzertes in der Pfarrkirche St. Johannes d.T. Die Moderation des gut besuchten Konzertes in Adenau übernahm später Marion Schumacher. Herzlicher Dank galt den Gastmusikern, herzlicher Dank an alle, die durch ihr Zutun das Konzert ermöglicht haben.
Es war ein besonderes Konzert: Harrie Boers, seit 20 Jahren Dirigent des Orchesters mit einem gepflegten Repertoire von Arrangements klassischer Musik verabschiedete sich aus persönlichen Gründen. Der niederländische Dirigent, der Akzente gesetzt hat, hat das weit über die Grenzen der Region hinausreichendes Renommée des Orchesters entscheidend mitgeprägt. Harrie Boers, der selbst ein ausgezeichneter Saxophonist ist, verabschiedete sich auf eigenen Wunsch, aus gesundheitlichen Gründen ist ihm der regelmäßige Probenbetrieb nur noch schwer möglich. Mit dem Konzert verabschiedete er sich höchst eindrucksvoll vom Orchester, von den Gästen des Konzertes, von allen Freunden des Orchesters. Er möchte weiter in Kontakt bleiben, entstandene Freundschaften pflegen. Mit Harrie Boers verlässt ein Dirigent die Bühne, der allen als Grandseigneur in Erinnerung bleiben wird. Unerbittlich, wenn es um musikalische Qualität und Ausdruck ging, dabei stets freundlich, verbindlich und höchst stilvoll. „Nicht nur nach Noten spielen, sondern auch hören, was die anderen Register machen, eben gemeinsame Musik machen und erleben“, so lautete sein Credo.
Mit großem Dank und Hochachtung für sein unermüdliches Engagement, für unbändigen Elan und so viel positive Energie verabschiedete sich das Orchester von Harrie Boers, Geschenke wurden überreicht. Stadtbürgermeister Arnold Hoffmann dankte sehr herzlich für die lange und erfolgreiche Dirigentschaft, Adenau sei stolz, dass ein so großartiges Orchester mit einem so großartigen Dirigenten zum guten Ruf der Stadt beiträgt. Harrie Boers seinerseits betonte, dass er gerne mit dem Orchester zusammengearbeitet hat, er sei immer erfreut über die erfolgreiche Gemeinschaft gewesen. Er übergab den Dirigentenstab an seinen Nachfolger Daniel Schleich, der schon lange aktive und sehr engagierte Musiker wird die Nachfolge antreten. Er dankte Harrie Boers für die guten Wünsche.
Vor dem Beginn des Programms wurde drei Musikerinnen und Musikern für ihre langjährige Treue zum Orchester gedankt. Steffi Frings ist seit 30 Jahren aktiv, Walter Beyer ebenso lange, Marco Schumacher ist bereits 40 Jahre aktiv im Orchester tätig, herzlicher Beifall für die Geehrten und Dank.
Im Abschiedskonzert erklangen zunächst Stücke unter dem Dirigat von Harrie Boers, später unter der Leitung von Daniel Schleich.
Feierlich getragen erklang der „Kanon“ von Johann Pachelbel, in einem Arrangement von André Waignein. Träumen und genießen durften die Zuhörer mit dem Stück „The Dream“. Das Werk ist eine eigene Komposition von Harrie Boers, im Jahre 2016 vom Stadtorchester uraufgeführt.
Im Weiteren erklang die so vertraute Melodie von „Greensleeves“, ein englisches Volkslied, gegen Ende des 16. Jahrhunderts entstanden.
Überaus kraftvoll dann „You raise me up“, ein Mut machendes Stück, vielfach gecovert, ein Erfolgswerk, das von der Kraft der Solidarität und der Liebe handelt, die helfen Probleme mit Mut zu überwinden. Daniel Schleich spielte das Solo am Altsaxophon.
„Lord of the Dance“ nimmt die alte irische Legende vom Kampf der guten gegen die bösen Mächte auf, die Musik unterstrich ursprünglich eine Stepdance-Show. Die Komposition erlangte nach der Uraufführung 1996 in Dublin Weltruhm.
Mit „Out of Africa“ übernahm Daniel Schleich die Dirigentschaft, von einzigartigen Naturschauspielen handelt das Werk, das die Weiten und die Einzigartigkeit der Natur des afrikanischen Kontinents eindrucksvoll widerspiegelt.
Daniel Schleich dirigierte im Folgenden „Aus der neuen Welt“, ein Höhepunkt des musikalischen Schaffens von Antonin Dvorak. Seine Sinfonie gilt als ein Meisterwerk neuerer Klassik.
Weltruhm erlangte auch die Interpretation von Bette Middler „The Rose“, für den gleichnamigen Film geschrieben, ist das Werk von hoher Emotionalität geprägt, es geht unter die Haut.
Den Abschluss des Konzertes machte „A Christmas Overture“, eine ausgewogene Zusammenstellung unterschiedlicher Weihnachtsmelodien.
Zugabewünsche: Klarer Fall, gleich zwei Zugaben erklangen nach lang anhaltendem und herzlichem Applaus. Und dann ergriff doch noch einmal Harrie Boers den Taktstock, schwungvoll, begeistert, so wie man ihn kennt, nahezu überbordend dirigierte er die Zugabe. Mit den Worten „Jetzt ist aber wirklich Schluß!“ verließ er die Bühne, er hat Akzente gesetzt, eine Ära ist zu Ende gegangen. Alle guten Wünsche begleiten den großartigen Musiker, der Kontakt zu ihm wird sicher gerne und intensiv auf beiderseitigen Wunsch gepflegt werden.
WD
 
            
            
            