Abschlussgottesdienst in St. Vinzenz in Heimersheim

Das Ende einer überhundertjährigen Geschichte

Das Ende einer über
hundertjährigen Geschichte

Pfarrer Peter Dörrenbächer und Herbert Ritterath zelebrierten den letzten Gottesdienst in der Kapelle des ehemaligen „Klösterchens“ und erinnerte an die Menschen, die der Einrichtung in vielfältiger Weise verbunden waren. FIX

Heimersheim. Mit einem Impuls zum Nachdenken über die Menschen, die im nun ehemaligen Alten- und Pflegeheim St. Vinzenz in Heimersheim involviert waren, begann Pfarrer Peter Dörrenbächer einen Gottesdienst zur Schließung des Heims. Dazu waren ehemalige Pfleger und Bewohner, aber auch einige Ortsansässige, für die das Heim ein wichtiger Teil Heimersheims war, erschienen und füllten die gesamte heimeigene Kapelle und sogar den Gang davor. In das von den Einheimischen liebevoll „Klösterchen“ genannte Haus schien an diesem Tag wie zu einem Abschiedsgruß die Sonne durch die kunstvollen Buntglasfenster.

Geschichte des „Klösterchens“

Schon 1912 wurde der Bau des Gebäudes in Auftrag gegeben durch den Heimersheimer Pfarrer Heinrich Winter, und 1914 konnten die ersten Vinzentinerinnen aus Köln-Nippes dort einziehen. Diese betreuten nicht nur den Kindergarten, sondern boten auch Haushaltskurse an. Ihre größte Aufgabe war dann aber die Pflege der älteren Menschen in Heimersheim. 1977 zog sich der Orden zurück, das Alten- und Pflegeheim aber blieb als wichtiger Bestandteil der örtlichen Gemeinschaft. Zunächst fiel die Trägerschaft an die Gemeinde St. Mauritius, dann an die Caritas-Gesellschaft des Bistums Trier. Besonderer Wert wurde in dem Heim auf die Dorfgemeinschaft gelegt, so blieben die pflegebedürftigen Bewohner ein Teil der lebendigen Ortsgemeinschaft mit der Teilnahme an Pfarrfesten, Weinfestumzügen und weiteren örtlichen Veranstaltungen. Die Kapelle indes wurde bis Januar dieses Jahres jeden Sonntag für einen Wortgottesdienst genutzt, bis sie jetzt durch den Verkauf des Heims aufgegeben werden musste.

Endgültiger Abschied

Der Verkauf und der Abschied sollten aber nicht verschwiegen werden, und tatsächlich fand der allerletzte Gottesdienst in der so geschätzten Kapelle rege Teilnahme. Auch ehrenamtlich tätige Heppinger und Heimersheimer Bürger, die schon eine große Hilfe für das Haus waren, fanden sich unter den Gästen, die danach noch im Pfarrsaal Kaffee und Kuchen einnahmen, um ein letztes Mal der über 100-jährigen Geschichte zu gedenken.