Allgemeine Berichte | 21.12.2023

Demokratiegeschichte erkundet

Im Wintersemester stand die Auseinandersetzung mit Demokratiegeschichte am Campus Remagen der Hochschule Koblenz auf dem Vorlesungsplan.  Foto: privat

Remagen. Im Verlauf des Wintersemesters am Campus Remagen stand die Auseinandersetzung mit der Demokratiegeschichte auf dem Lehrplan. Im Dezember unternahmen acht Austauschstudierende der Hochschule Koblenz, darunter Teilnehmer vom Campus Remagen und Campus Koblenz, gemeinsam mit ihren „Buddies“ eine Exkursion in die Mainmetropole Frankfurt.

Bereits während der Orientierungswoche hatten sich die Studierenden mit Geschichte und Landeskunde beschäftigt und Hinweise zu regionalen Erinnerungsstätten sowie historisch relevanten Einrichtungen erhalten. Diese Thematik wurde im Rahmen der Lehrveranstaltung „Deutsch als Fremdsprache“ von Annette Holzapfel weiter vertieft. Daraus ergab sich die Idee, eine Exkursion nach Frankfurt durchzuführen und diese durch Kurzreferate zu den Erinnerungsstätten in Frankfurt inhaltlich zu gestalten. Nach der Ankunft der Gruppe am Frankfurter Hauptbahnhof konnten die Teilnehmer auf dem Weg zum historischen Rathaus „Römer“ die Hochhäuser deutscher Großbanken bewundern. Elda Halili aus Albanien hatte Informationen zur Finanzwelt Frankfurts zusammengestellt. Die erste Station des Stadtrundgangs war Goethes Geburtshaus. Rindi Gjikolli, ebenfalls aus Albanien, hielt einen Kurzvortrag über die vielfältigen Facetten des deutschen Dichters und Gelehrten Johann Wolfgang von Goethe, was einige Teilnehmer dazu motivierte, das Goethehaus unmittelbar danach zu besuchen. Am „Römer“ empfing Dr. Kai-Michael Sprenger, Gründungsdirektor der Stiftung der Orte der deutschen Demokratiegeschichte mit Sitz in Frankfurt, die Gruppe. Der Historiker erklärte die Entstehung des deutschen Föderalismus, das mittelalterliche Wahlkönigtum und die Bedeutung der freien Reichsstadt Frankfurt.

Während des Besuchs der Paulskirche berichtete Krishna Kothamasu aus Indien über die Sitzung der 1. Deutschen Nationalversammlung im Jahr 1848. Historiker Sprenger vermittelte den Studierenden spannende Details zur deutschen Demokratie- und Nachkriegsgeschichte. Schließlich erklärte er den Ursprung der deutschen Flagge und die Bedeutung der Worte „Nie wieder! Nie wieder! Immer wieder!“, das Bekenntnis Deutschlands gegen Krieg, Faschismus und Holocaust sowie für den Aufbau der Demokratie.

Besonders beeindruckt waren die Studierenden von der Tatsache, dass die nach dem Zweiten Weltkrieg stark zerstörte Paulskirche aufgrund ihrer Rolle als nationales Symbol für Freiheit und Demokratie kurz nach dem Krieg als eines der ersten wieder aufgebauten Gebäude in Frankfurt galt. Ebenso hinterließ der wichtigste Artikel des deutschen Grundgesetzes, „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, einen bleibenden Eindruck. Die Ausführungen zur Nachkriegsgeschichte ließen vor allem die Geschichte des „Schokoladenbombers“ Gail Halvorsen im Gedächtnis der Studierenden haften. Die Studierenden zeigten auch großes Interesse an der langen Geschichte der Juden in Deutschland, was sie zu einem Besuch des Jüdischen Museums inspirierte.

Selsela Arya, Betreuerin für Incoming Students am RheinAhrCampus, lobte diese Initiative und dankte insbesondere Herrn Dr. Sprenger von der Stiftung der Orte der deutschen Demokratiegeschichte, der seine Zeit den Studierenden zur Verfügung gestellt und ihnen eine intensive Auseinandersetzung mit zentralen Aspekten der Verfassungskultur ermöglicht hatte. Auch Frau Holzapfel wurde für ihre Vermittlung und Begleitung dieses Kontakts gewürdigt. BA

Im Wintersemester stand die Auseinandersetzung mit Demokratiegeschichte am Campus Remagen der Hochschule Koblenz auf dem Vorlesungsplan. Foto: privat

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • H. Schüller: "klimafreundliche Elektromobilität" ist eine Falschbehauptung, denn der Bahnstrommix enthält reichlich Kohlestrom aus dem vor wenigen Jahren neugebauten Bahnkraftwerk Datteln. Oberleitungsfreie Bahnen...
  • Martin Schaefer : Meiner Meinung nach ist nur eine Brücke für alle (Autobrücke) sinnvoll. Sei es um bei Hochwasser den Rhein queren zu können ohne nach Neuwied oder Bonn fahren zu müssen. Auch sehe ich darin die größte...
  • Claus Schulte: Aufgrund der Kosten sollte keine Brücke zwischen Erpel und Remagen gebaut werden. Die Planungs-, Genehmigungs- und Baukosten für eine Brücke und die benötigten Anschlußbauwerke zwische Erpel und Remagen belaufen sich auf viele Mio.
  • Karsten Fehr: Aus Gründen des Umwelt- und Naturschutzes ist eine Autobrücke an dieser Stelle als unrealistisch anzusehen; es handelt sich hier um das FFH-Gebiet "Rheinhänge zwischen Unkel und Neuwied" (DE 5510-302)....
  • K. Schmidt: Als Rheinland-Pfälzer ist man zunächst mal erstaunt, dass die Funktion des Ortsvorstehers in NRW überhaupt nur Bestandteil eines Auswahlprozesses in den Parteien ist. Hier werden Ortsvorsteher, augenscheinlich...
  • Joachim Steig : Ein schönes PM-Statement der Mehrheitsfraktionen im Stadtrat. Für eine wirksame und bürgernahe Arbeit von Ortsvorsteher oder Ortsvorsteherin ist aber weniger das Auswahlverfahren als die Qualifikation des Kandidaten oder der Kandidatin entscheidend.
Dauerauftrag
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0492#
Anlagenmechaniker
Titelanzeige
Anzeige KW 46
Ganze Seite Ahrweiler
Empfohlene Artikel

Niederbreitbach. Der lebendige Adventskalender in Niederbreitbach findet vom 1. bis 24. Dezember 2025 statt. Täglich um 18 Uhr, für etwa 30 Minuten, öffnen sich im Ort geschmückte Fenster und Türen. Dort treffen sich Besucher zu Liedern und Geschichten rund um den Advent. Eingeladen sind alle – Jung und Alt, Groß und Klein, mit und ohne Kinder.

Weiterlesen

Neuwied. Wie können Kinder, Jugendliche und Erwachsene noch besser für Umweltschutz und nachhaltiges Handeln begeistert werden? Mit dieser und ähnlichen Fragen beschäftigten sich die Teilnehmenden des diesjährigen Stationsleitungstreffens der LernOrte Nachhaltigkeit Rheinland-Pfalz, das am 5. November 2025 in der Zooschule des Zoo Neuwied stattfand. Organisiert wurde das Treffen vom Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz.

Weiterlesen

Weitere Artikel

-Anzeige-Mitmach-Aktion „Deutschland sucht den Lieblingsladen“

Kauf Lokal-Award geht zum dritten Mal in Folge nach Neuwied

Neuwied. Die Mitmach-Aktion „Deutschland sucht den Lieblingsladen“ geht mit einer Rekordbeteiligung zu Ende. Bis zum 20. Oktober konnten Shoppingfans aus ganz Deutschland für ihren Lieblingsladen online abstimmen. Jetzt stehen die Siegerinnen und Sieger ihres jeweiligen Bundeslandes fest, die am 15. November mit dem „Kauf Lokal“-Award zum „Lieblingsladen 2025“ gekürt wurden.

Weiterlesen

Kreishandwerkerschaft
Rund ums Haus
Alles rund ums Haus
Kreishandwerkerschaft
Dauerauftrag Imageanzeige
Imageanzeige
Imageanzeige
Daueranzeige
Pelllets
Sponsoring Genuss Shopping Bad Neuenahr-Ahrweiler
Generalappell
Nachruf Stolzenberger, Friedhelm
Stadt Linz
Angebotsanzeige (November)
Stellenanzeige Bürokaufmann/-frau
Stellenanzeige
Anzeige Nachhilfeunterricht
Shopping-Genuss-Abend in Bad Neuenahr-Ahrweiler am 20.11.25