Figurentheater für Rheinbacher Kinder
„Der kleine Weihnachtsmann“ als Auftakt für neues Theaterprojekt
Rheinbach. Auf ein Einladung von Rheinbach liest e.V. spielte das Bonner Figurentheater Papperlapupp in der Aula der GGS Sürster Weg sechs Vorstellungen für insgesamt rund 600 Kinder von „Der kleine Weihnachtsmann“ nach dem Bilderbuch von Anu Stohner.
Der Kulturverein, der im kommenden Jahr sein 15-jähriges Jubiläum feiert, hat sich im Rahmen eines neuen Projekts vorgenommen, regelmäßig gutes Figurentheater für Kinder in und um Rheinbach anzubieten. „Es ist eine spannende Form der Vermittlung von Literatur und Sprache und regt zum Nachahmen an“, erklärt Gerd Engel vom Projektteam. „Zugleich leistet hochwertiges Figurentheater immer auch einen Beitrag zur ästhetischen und ethischen Erziehung.“
Den Anfang machte in der Adventszeit ein Gastspiel des Bonner Figurentheaters „Papperlapupp“. Die ausgebildete Sängerin und Schauspielerin Esther Ribéra hat ihre Leidenschaft für das Figurenspiel zum Beruf gemacht und adaptiert Märchen und Buchvorlagen für ihre Stücke, die meist rund 50 Minuten dauern. „Der kleine Weihnachtsmann“ ist ein moderner Bilderbuchklassiker. Er erzählt die Geschichte, wie der von den großen Weihnachtsmännern wegen seiner Größe unterschätzte kleine Kollege, den Tieren im Wald Geschenke bringt. Spielort war ein großer Tisch, auf dem Ribéra eine ganze Landschaft aufgebaut hatte. Durch den Einsatz von Licht, Schatten, Stimme, Bewegung und Musik wurden die Figuren mitsamt der Geschichte lebendig.
Den Kindern der 1. und 2. Schuljahre aller fünf Rheinbacher Grundschulen sowie den Vorschulkindern aus vier umliegenden Kitas gefiel diese analoge und ruhige Art des Erzählens. Alle Einrichtungen bekamen zudem zur Vor- und Nachbereitung Bücher vom kleinen Weihnachtsmann geschenkt. Gastgeberin GGS-Schulleiterin Ute Jansen und ihre Kolleginnen und Kollegen befanden stellvertretend: „Die Puppenbühne hat unsere beiden Stufen begeistert und durch den Rückgriff auf das Bilderbuch eine wunderbare Verbindung zur Leseförderung geschaffen. Die Schauspielerin überzeugte mit einer kindgerechten und lebendigen Darstellung, die die Geschichte für alle greifbar machte.“
Die Rheinbach-liest-Aktiven Elke Dietrich-Rein und Bernadette Spreer, die die insgesamt sechs Vormittagsaufführungen betreuten, dankten der Rheinbacher Bürgerstiftung und weiteren Spendengebern (u.a. auch Fördervereine der Schulen), die das Vereinsbudget für dieses Projekt unterstützten. Engel erinnerte daran, dass der erste Impuls von einer Spendensammlung im Anschluss eines Konzerts seines Volkslied-Ensembles „Feinsliebchen“ in den Gnadenkirche im Herbst 2024 ausgegangen war: „Das hat unsere Fantasie beflügelt.“
Auch im kommenden Jahr soll es weitergehen. Die Projektgruppe sichtet weitere Figurentheater im Umland im Hinblick auf inspirierende Gastspiele in Rheinbach. Die zentral gelegene Aula der GGS mit bis zu 110 Plätzen bietet gute Voraussetzungen und spielt bei den weiteren Planungen eine entscheidende Rolle. Bei einem ersten Kreativ-Workshop im November unter Leitung von Kunstlehrerin Renate Neffgen waren Masken und Figuren gebaut worden. „Wir wollen hier vor Ort in allen Generationen Kompetenz für das Figurenspiel aufbauen – in Rezeption und Produktion“, so die Projektgruppe. Fernziel ist die Entwicklung einer eigenen Figurentheaterkultur in der Glasstadt. Weitere Informationen zum Figurentheaterprojekt und zu der Kultur- und Leseförderung im Allgemeinen findet sich auf rheinbach-liest.de.
