BLICK aktuell hakte nach
Deutsche Bahn: Aufregung und Kritik auf der Grafschaft
Grafschaft. Wie bereits berichtet, laufen die Arbeiten an den verschiedenen Baustellen zum Wiederaufbau der Ahrtalbahn auf Hochtouren. Während überall die Bahndämme der zerstörten Gleistrasse novelliert werden, erfolgt gleichzeitig der Abriss der Pfeiler im Gewässerbereich. Die neuen Brücken, sowohl für die Ahrtalbahn als teilweise auch den Fahrradweg mit einer Breite von drei Metern, sind ohne Mittelpfeiler geplant. Hierdurch sollen insbesondere Anstauungen in diesem Bereichen verhindert werden. Die Pfeiler sollen von speziellen Abrissbaggern möglichst noch vor Ort in kleinere Stücke zerkleinert und recycelt werden. Anschließend wird das aufgearbeitete Material beim Aufbau der Bahntrasse wiederverwendet. Für diese Maßnahmen könnte eine Fläche zwischen Grafschaft-Vettelhoven und Grafschaft-Gelsdorf in Frage kommen. Die DB plant in diesem Bereich eine sogenannte „Baustelleneinrichtungsfläche.“ Die Anwohner, und auch einige Mandatsträger dort, fühlen sich von diesem Projekt „überfahren.“
Antwort der Deutschen Bahn
Auf Anfrage von BLICK aktuell teilte die Pressestelle der Deutschen Bahn (DB) hierzu jetzt folgendes mit:
„Die Deutsche Bahn arbeitet mit Hochdruck am Wiederaufbau der von der Flut im Jahr 2021 zerstörten Ahrtalstrecke. Dafür benötigt die DB zeitweise sogenannte „Baustelleneinrichtungsflächen“ außerhalb des Überschwemmungsgebietes oberhalb der Ahr. Auch in der Grafschaft bei Gelsdorf ist eine derartige Baustelleneinrichtungsfläche für etwa ein Jahr vorgesehen. Dafür hat die DB einen Nutzungsvertrag mit dem Grundstückseigentümer abgeschlossen. Ein dauerhaftes Recyclingwerk größeren Ausmaßes mit entsprechenden Auswirkungen auf die Anwohnenden ist nicht geplant. Die DB hat Baurecht für die Herstellung der Baustelleneinrichtungsfläche. Daher hatten erste Arbeiten der beauftragten Firma bereits begonnen. Eine Baustelleneinrichtungsfläche wird dabei in vielerlei Hinsicht benötigt, zum Beispiel auch, um Baufahrzeuge abzustellen oder neues Material für die Wiederaufbauarbeiten vorzuhalten. Für die darüber hinaus gehenden Planungen, vor Ort auch Bauschutt zwischenzulagern sowie eine temporäre Recyclinganlage zu errichten, stehen wir mit der Kreisverwaltung und der Grafschaft für die erforderliche Genehmigung und, um die nächsten Schritte zu besprechen, in Kontakt. Dass die Kommunikation mit den betreffenden Stellen in diesem Fall leider nicht mit dem sonst üblichen, zeitlichen Vorlauf stattgefunden hat, bedauern wir. Bis zur Klärung der offenen Punkte sind die Arbeiten vor Ort zunächst eingestellt. Die DB setzt in Abstimmung mit den zuständigen Behörden lediglich noch Maßnahmen zum Schutz des Bachlaufes/Wassergrabens um.“