Zwischen Traum und Job: BLICK aktuell stellt berufliche Erfahrungen (außer)gewöhnlicher Menschen vor

Die Promotions-Patin der Uni Koblenz

Interview mit Dr. Kathrin Ruhl, die sich der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses widmet

Die Promotions-Patin der Uni Koblenz

Beraten, netzwerken und wenn‘s gut läuft gratulieren:
Dr. Kathrin Ruhl steht Promovierenden zur Seite. Foto: Privat

01.10.2020 - 14:41

Koblenz. In der Reihe „Zwischen Traum und Job: Mein Beruf“ stellt BLICK aktuell die ganz persönlichen beruflichen Erfahrungen einzelner Menschen vor. Diese Woche beantwortet Dr. Kathrin Ruhl den Fragebogen zu ihrem Beruf. Die große Frage: Eher Traum oder eher Job?

BLICK aktuell: Welchen Beruf üben Sie aus?

Dr. Kathrin Ruhl: Ich bin Geschäftsführerin des Interdisziplinären Promotionszentrums an der Universität Koblenz-Landau, kurz IPZ.

BLICK aktuell: Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Dr. Kathrin Ruhl: Während meiner eigenen Doktorarbeit habe ich bereits als Mitarbeiterin an einer anderen Universität in einer vergleichbaren Einrichtung gearbeitet und festgestellt, dass mir sowohl die Arbeit mit den Nachwuchswissenschaftler*innen als auch die damit verbundenen organisatorischen Aufgaben viel Spaß machen.

BLICK aktuell: Was überrascht die Menschen an Ihrem Beruf, wenn Sie davon erzählen?

Dr. Kathrin Ruhl: Die wenigsten können sich etwas darunter vorstellen und sind dann über die Vielfältigkeit des Aufgabenspektrums erstaunt: Mein Arbeitsalltag umfasst Beratungen und die Durchführung von Workshops, aber auch Aspekte wie die Konzeption von neuen Angeboten, Öffentlichkeitsarbeit, das Organisieren von Veranstaltungen und Fördermaßnahmen sowie der Austausch mit den Kolleg*innen in den Fachbereichen und an anderen Universitäten. Dabei muss ich auch einen Blick für das Finanzielle haben und bin als Vorgesetzte eines mehrköpfigen Teams gefordert.

BLICK aktuell: Gibt es bestimmte Momente, in denen Sie immer wieder aufs Neue davon überzeugt werden, dass genau dies der richtige Beruf für Sie ist?

Dr. Kathrin Ruhl: Es gibt verschiedene Momente, die mich in meiner Wahl bestätigen: Beispielsweise wenn ich Promovierende unterstützen kann, eine Krise erfolgreich zu meistern oder sie ihre Doktorarbeit abschließen.

BLICK aktuell: Gibt es etwas an Ihrem Beruf, das Sie überrascht hat? Wurde Ihre Vorstellung, wie es sein würde, diesen Beruf auszuüben, bestätigt, oder sieht der Alltag doch teilweise anders aus, als Sie es erwartet hatten?

Dr. Kathrin Ruhl: Mich hat positiv überrascht, dass der Beruf so wandlungsfähig ist und immer wieder neue Facetten hinzukommen. So bauen wir derzeit das Promotionszentrum in ein Promotions- und Postdoczentrum um und können so junge Wissenschaftler*innen auch nachdem sie ihren Doktortitel erworben haben, begleiten. Darüber freue ich mich sehr.

BLICK aktuell: Was würden Sie gerne ändern: Womit verbringen Sie im Beruf mehr Zeit, als Sie es sich wünschen, und wofür haben Sie zu wenig Zeit?

Dr. Kathrin Ruhl: Ich schätze den direkten Austausch mit den Nachwuchswissenschaftler*innen sehr. Sei es in Workshops oder in Beratungen. Hierbei lerne ich immer wieder Neues und entwickle mich auch selbst weiter. Wie ich vorangehend schon gesagt habe, ist es immer ein ganz besonderes Erlebnis, wenn ich einen Doktoranden oder eine Doktorandin von Beginn bis zu Abgabe der Doktorarbeit begleiten kann. Manchmal könnten die Zeitfenster mit den Nachwuchswissenschaftler*innen größer und die am Schreibtisch kleiner sein – und gerade in der Corona-Phase fehlt der direkte Kontakt, weil alles über digitale Formate und Telefon läuft.

BLICK aktuell: Hat sich Ihr Beruf im Laufe der Jahre stark verändert?

Dr. Kathrin Ruhl: Die Vernetzung hat zugenommen, sodass mittlerweile über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus ein Austausch über die Themen der Nachwuchsförderung stattfindet, um von den Erfahrungen wechselseitig zu profitieren. Außerdem hat sich der Blick geweitet. Als ich in dem Bereich anfing, ging es um die Förderung von Promovierenden. Jetzt wird auch auf die Zeit unmittelbar davor und danach geschaut, d.h. auch der Übergang vom Studium in die Promotion und von der Promotion in die Postdocphase – die Phase nach der Promotion, in der junge Wissenschaftler*innen eigenständig forschen – und verschiedene Karrierewege finden mehr Beachtung.

BLICK aktuell: Würden Sie heute einem Berufseinsteiger, der Sie um Rat bittet, dazu raten, eine Karriere in diesem Bereich anzustreben?

Dr. Kathrin Ruhl: Unbedingt. Wissenschaftliche Nachwuchsförderung ist sehr spannend, aber auch ein kleines Feld, das in den größeren Kontext des Wissenschaftsmanagements gehört – und in diesem gibt es viele Möglichkeiten.

BLICK aktuell: Welchen Rat geben Sie diesem jungen Menschen mit auf den Weg?

Dr. Kathrin Ruhl: Wer sich für dieses Berufsfeld interessiert, sollte Spaß an konzeptioneller Arbeit, aber auch Organisationstalent und Kommunikationsfähigkeit mitbringen sowie die Bereitschaft, sich immer wieder auf Neues einzulassen.

BLICK aktuell: Und zum Abschluss die ganz persönliche Stimmungsfrage: Ist Ihr Beruf momentan eher Traum oder eher Job?

Dr. Kathrin Ruhl: Ein Traumberuf, das ist ganz klar. -MX-

→ Weitere Beiträge der Reihe „Zwischen Traum und Job: Mein Beruf“

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