Allgemeine Berichte | 01.10.2020

Zwischen Traum und Job: BLICK aktuell stellt berufliche Erfahrungen (außer)gewöhnlicher Menschen vor

Die Promotions-Patin der Uni Koblenz

Interview mit Dr. Kathrin Ruhl, die sich der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses widmet

Beraten, netzwerken und wenn‘s gut läuft gratulieren:Dr. Kathrin Ruhl steht Promovierenden zur Seite. Foto: Privat

Koblenz. In der Reihe „Zwischen Traum und Job: Mein Beruf“ stellt BLICK aktuell die ganz persönlichen beruflichen Erfahrungen einzelner Menschen vor. Diese Woche beantwortet Dr. Kathrin Ruhl den Fragebogen zu ihrem Beruf. Die große Frage: Eher Traum oder eher Job?

BLICK aktuell: Welchen Beruf üben Sie aus?

Dr. Kathrin Ruhl: Ich bin Geschäftsführerin des Interdisziplinären Promotionszentrums an der Universität Koblenz-Landau, kurz IPZ.

BLICK aktuell: Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Dr. Kathrin Ruhl: Während meiner eigenen Doktorarbeit habe ich bereits als Mitarbeiterin an einer anderen Universität in einer vergleichbaren Einrichtung gearbeitet und festgestellt, dass mir sowohl die Arbeit mit den Nachwuchswissenschaftler*innen als auch die damit verbundenen organisatorischen Aufgaben viel Spaß machen.

BLICK aktuell: Was überrascht die Menschen an Ihrem Beruf, wenn Sie davon erzählen?

Dr. Kathrin Ruhl: Die wenigsten können sich etwas darunter vorstellen und sind dann über die Vielfältigkeit des Aufgabenspektrums erstaunt: Mein Arbeitsalltag umfasst Beratungen und die Durchführung von Workshops, aber auch Aspekte wie die Konzeption von neuen Angeboten, Öffentlichkeitsarbeit, das Organisieren von Veranstaltungen und Fördermaßnahmen sowie der Austausch mit den Kolleg*innen in den Fachbereichen und an anderen Universitäten. Dabei muss ich auch einen Blick für das Finanzielle haben und bin als Vorgesetzte eines mehrköpfigen Teams gefordert.

BLICK aktuell: Gibt es bestimmte Momente, in denen Sie immer wieder aufs Neue davon überzeugt werden, dass genau dies der richtige Beruf für Sie ist?

Dr. Kathrin Ruhl: Es gibt verschiedene Momente, die mich in meiner Wahl bestätigen: Beispielsweise wenn ich Promovierende unterstützen kann, eine Krise erfolgreich zu meistern oder sie ihre Doktorarbeit abschließen.

BLICK aktuell: Gibt es etwas an Ihrem Beruf, das Sie überrascht hat? Wurde Ihre Vorstellung, wie es sein würde, diesen Beruf auszuüben, bestätigt, oder sieht der Alltag doch teilweise anders aus, als Sie es erwartet hatten?

Dr. Kathrin Ruhl: Mich hat positiv überrascht, dass der Beruf so wandlungsfähig ist und immer wieder neue Facetten hinzukommen. So bauen wir derzeit das Promotionszentrum in ein Promotions- und Postdoczentrum um und können so junge Wissenschaftler*innen auch nachdem sie ihren Doktortitel erworben haben, begleiten. Darüber freue ich mich sehr.

BLICK aktuell: Was würden Sie gerne ändern: Womit verbringen Sie im Beruf mehr Zeit, als Sie es sich wünschen, und wofür haben Sie zu wenig Zeit?

Dr. Kathrin Ruhl: Ich schätze den direkten Austausch mit den Nachwuchswissenschaftler*innen sehr. Sei es in Workshops oder in Beratungen. Hierbei lerne ich immer wieder Neues und entwickle mich auch selbst weiter. Wie ich vorangehend schon gesagt habe, ist es immer ein ganz besonderes Erlebnis, wenn ich einen Doktoranden oder eine Doktorandin von Beginn bis zu Abgabe der Doktorarbeit begleiten kann. Manchmal könnten die Zeitfenster mit den Nachwuchswissenschaftler*innen größer und die am Schreibtisch kleiner sein – und gerade in der Corona-Phase fehlt der direkte Kontakt, weil alles über digitale Formate und Telefon läuft.

BLICK aktuell: Hat sich Ihr Beruf im Laufe der Jahre stark verändert?

Dr. Kathrin Ruhl: Die Vernetzung hat zugenommen, sodass mittlerweile über die Grenzen von Rheinland-Pfalz hinaus ein Austausch über die Themen der Nachwuchsförderung stattfindet, um von den Erfahrungen wechselseitig zu profitieren. Außerdem hat sich der Blick geweitet. Als ich in dem Bereich anfing, ging es um die Förderung von Promovierenden. Jetzt wird auch auf die Zeit unmittelbar davor und danach geschaut, d.h. auch der Übergang vom Studium in die Promotion und von der Promotion in die Postdocphase – die Phase nach der Promotion, in der junge Wissenschaftler*innen eigenständig forschen – und verschiedene Karrierewege finden mehr Beachtung.

BLICK aktuell: Würden Sie heute einem Berufseinsteiger, der Sie um Rat bittet, dazu raten, eine Karriere in diesem Bereich anzustreben?

Dr. Kathrin Ruhl: Unbedingt. Wissenschaftliche Nachwuchsförderung ist sehr spannend, aber auch ein kleines Feld, das in den größeren Kontext des Wissenschaftsmanagements gehört – und in diesem gibt es viele Möglichkeiten.

BLICK aktuell: Welchen Rat geben Sie diesem jungen Menschen mit auf den Weg?

Dr. Kathrin Ruhl: Wer sich für dieses Berufsfeld interessiert, sollte Spaß an konzeptioneller Arbeit, aber auch Organisationstalent und Kommunikationsfähigkeit mitbringen sowie die Bereitschaft, sich immer wieder auf Neues einzulassen.

BLICK aktuell: Und zum Abschluss die ganz persönliche Stimmungsfrage: Ist Ihr Beruf momentan eher Traum oder eher Job?

Dr. Kathrin Ruhl: Ein Traumberuf, das ist ganz klar. -MX-

? Weitere Beiträge der Reihe „Zwischen Traum und Job: Mein Beruf“

Beraten, netzwerken und wenn‘s gut läuft gratulieren:
Dr. Kathrin Ruhl steht Promovierenden zur Seite. Foto: Privat

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Monika Bender : Ein super schönes Fest bei tollem Wetter. Die Spielgeräte und -Ideen waren außergewöhnlich und Klasse! Wo kann man erfahren, ob man bei der Verlosung etwas gewinnen hat ?
  • Oliver L.: Gleiches sollte auch für die mit Abstand tödlichste, leider in DE aber ebenfalls legale Droge Alkohol gelten. Es ist schlimm, Kindern und Jugendlichen auch in der Öffentlichkeit vorzuleben, dass Drogenkonsum...
  • Alex Fuhr: Mit Interesse habe ich gelesen, dass die Stadt Bad Breisig beim diesjährigen Zwiebelsmarkt den Konsum von Cannabis untersagt – mit der nachvollziehbaren Begründung, dass insbesondere Kinder und Jugendliche...
  • Lothar Gast: Wo kann man bei der Musterung seinen Rollator und die Sauerstoffflasche parken?
  • Monika Engler: Naja, es kommt immer auf den Ton an, wie in Deutschland etwas kommuniziert wird. Vielleicht könnte Herr Fratzscher auch Pensionär/innen ins Visier nehmen, auch wenn sie nicht in die Rentenkassen einzahlen mussten.
  • Tünn : Ich finde die Idee erbärmlich. Gerade die Männer der Generation hatten lange Wehrpflicht und sollen jetzt noch so ein Jahr machen. Das geht garnicht. Soll die junge Generation mal ran. Hauptsache ein...
Magazin "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Messezeitung "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Messezeitung "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Rheinbacher Ausbildungsmesse
Werbeplan 2025
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Pellenzer Lehrstellen- und Informationsbörse 2025
Heizölanzeige
Empfohlene Artikel

Koblenz-Metternich. Die Segelabteilung des Post-SV Koblenz e.V. hat ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Rund 200 Mitglieder, Gäste und Freunde kamen bei bestem Sommerwetter auf dem Vereinsgelände am Rohrerhof zusammen, um das Jubiläum zu würdigen.

Weiterlesen

Meckenheim. Meckenheim pflegt intensive und langjährige Verbindungen zum französischen Le Mée-sur-Seine und zu Bernau bei Berlin. Der Beginn der Freundschaft mit Le Mée geht auf das Jahr 1988 zurück. Zwei Jahre später schloss der Rat der Stadt Meckenheim eine Partnerschaft mit dem brandenburgischen Bernau. Während die Freundschaften zu beiden Städten durch einen regelmäßigen Austausch und Besuch gekennzeichnet...

Weiterlesen

Koblenz. Am Mittwoch, 15. Oktober 2025 gehört die Seilbahn Koblenz wieder ganz den Kindern. Beim Aktionstag „Seilbahn der Kinder“ sind alle Kinder bis einschließlich 17 Jahre herzlich eingeladen, die Seilbahn kostenfrei zu nutzen und an einem abwechslungsreichen Programm an der Bergstation der Seilbahn Koblenz teilzunehmen.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Bad Hönningen. Anfang September konnte Bürgermeister Jan Ermtraud sowie die Personalratsvorsitzende der Verbandsgemeindeverwaltung Bad Hönningen Christiane Hardt und die Personalratsvorsitzende des Personalrats des Kindergartenzweckverbandes Lea Girgert wieder zwei neue Gesichter im Bad Hönninger Rathaus sowie drei Dual-Auszubildende und einen Anerkennungspraktikanten des Kindergartenzweckverbandes Rheinbrohl/ Bad Hönningen/Hammerstein begrüßen.

Weiterlesen

Gesprächsrunde mit BAAINBw-Präsidentin Annette Lehnigk-Emden am 1. Oktober

Josef Oster nimmt Sicherheitspolitik in den Fokus

Koblenz. Nach dem großen Interesse am Austausch mit Vizeadmiral Carsten Stawitzki, dem nationalen Rüstungsdirektor, setzt der Bundestagsabgeordnete Josef Oster seine sicherheitspolitische Gesprächsreihe fort: Am Dienstag, 1. Oktober 2025, ist die Präsidentin des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), Annette Lehnigk-Emden, zu Gast. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr in der Rotunde des Bauern- und Winzerverbandes, Karl-Tesche-Straße 3, in Koblenz.

Weiterlesen

Anzeige Holz Loth
rund ums Haus
Messezeitung "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Messezeitung "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Rheinbacher Ausbildungsmesse
Rheinbacher Ausbildungsmesse
Rheinbacher Ausbildungsmesse
Rheinbacher Ausbildungsmesse
Messezeitung "Rheinbacher Ausbildungsmesse"
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Messezeitung zur Rheinbacher Ausbildungsmesse
Pellenzer Lehrstellenbörse
Pellenzer Lehrstellen- und Informationsbörse 2025
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Kirmes Ettringen
Kirmes in Ettringen
CNC-Fräser/CNC-Bediener (m/w/d)