Roman über die Buchela erscheint neu

„Die sehende Sitiza“

„Die sehende Sitiza“

„Die sehende Sitiza“.Quelle: Monika Littau

„Die sehende Sitiza“

Autorin Monika Littau.Foto: Arne Houben

Remagen. An Margarethe Goussanthier, genannt Buchela, erinnern sich in Remagen und auch an anderen Orten Deutschlands noch viele Menschen. Monika Littau, die Verfasserin eines Romans über die bekannte Sintiza berichtet, dass es ihr bei Lesungen regelmäßig so ergehe, dass jemand auf sie zukomme und etwas geheimnisvoll sage, auch er sei einmal bei der Seherin gewesen. Eigentlich habe er gar nicht dahin gewollt, sondern hätte nur einen Freund oder eine Freundin begleitet oder habe als Übersetzer am Gespräch mitgewirkt. Aber dann sei diese Begegnung sehr eindrucksvoll gewesen.

Als 2012 Monika Littaus Buchela-Roman erschien, war er eines der ersten deutschsprachigen literarischen Werke, die das Schicksal einer Sintiza (d.h. einer „Zigeunerin“) zum Gegenstand hatte. Die Presse attestierte der Remagener Autorin, dass sie einen einfühlsamen und sorgfältig recherchierten Biografieroman verfasst habe. Sie hob zudem hervor, dass das Werk ein interessantes und spannendes Kaleidoskop deutscher Vor- und Nachkriegsgeschichte darstelle, einschließlich der Verfolgung und Ermordung der Sinti und Roma während des Nationalsozialismus – ein Kapitel deutscher Geschichte, das lange nicht thematisiert wurde. Der Roman erlebte nach der ersten noch eine zweite Auflage, dann aber schloss der Verleger des Buches aus Altersgründen die Pforten seines Hauses und das Buch war nicht mehr lieferbar.

Da erinnerte sich die Autorin, dass der Rhein-Mosel-Verlag bereits früher Interesse an dem Buchela-Stoff gezeigt hatte. Sie nahm auf der Frankfurter Buchmesse Kontakt zu Verleger Arne Houben auf und bald war man sich einig und ein Vertrag unterzeichnet. „Die sehende Sintiza“ von Monika Littau fügt sich nun ein in eine Reihe historischer Romane, die im Rhein-Mosel-Verlag erscheinen. Das Buch steht u. a. neben Ute Bales: „Bitten der Vögel im Winter“, ein Werk, das die Verfolgung der Sinti und Roma in Deutschland aus der Täterperspektive (Eva Justin) beschreibt.

„Ich freue mich sehr, dass das Buch nun wieder erhältlich ist“, sagt die Autorin. „In Remagen gibt es außer dem Grabstein der Buchela, der mittlerweile auf dem alten Friedhof aufgestellt wurde, nichts mehr, was an die Sintiza erinnert. Dabei war sie nicht nur eine bekannte Größe im In- und Ausland, sondern eine herzensgute Unterstützerin von Menschen und Tieren in ihrer Stadt Remagen.“

Das Buch „Die sehende Sintiza“ ist in allen Buchhandlungen, beim Verlag und auch im Netz erhältlich.

Nähere Informationen unter: https://r-m-v.de/pressetexte/879-pressetext-die-sehende-sintiza

oder unter https://r-m-v.de/zeitgeschichte/884-die-sehende-sintiza.