- Anzeige - Nach dem Corona Lockdown informierten sich 2000 Jugendliche auf Ausbildungsmesse

Die stärkste Vocatium in Koblenz

Jeder der 58 Aussteller hatte im Schnitt 90 Gesprächstermine mit Interessenten

19.09.2022 - 09:14

Koblenz. Ausgebremst im Corona Lockdown wurden Jugendliche, die zur Berufsfindung ein Praktikum absolvieren wollten. Das ist jetzt anders, denn auf der Koblenzer Fachmesse für Ausbildung und Studium konnten Praktika oder sogar Ausbildungsverträge abgeschlossen werden. Vocatium (lateinisch: Berufung) heißt diese Messe in der Rhein-Mosel-Halle, an der sich 58 Austeller und über 2000 Schüler und Studierende beteiligten.

„Das ist die stärkste Vocatium in Koblenz seit Beginn, denn es wurden fast 5000 Termine vereinbart und 32 Schulen nahmen teil“, erklärte Projektleiterin Tina Wahlen gegenüber dem Medienpartner Blick aktuell. So hatte statistisch gesehen jeder Aussteller an den zwei Messetagen etwa 90 Gesprächstermine. Wie wichtig gerade diese Vocatium ist, wurde in einer Pressekonferenz von Oberbürgermeister David Langner, Carsten Delkurt, Koordinator der Fachoberschule Untermosel, Dirk Wehner, Koordinator der Fachoberschule Mendig, Thomas Wecker, Leitung Schule für Physiotherapie-Schule Katholisches Klinikum Koblenz, Dirk Jung, Leiter Ausbildungswerkstatt Novelis Koblenz GmbH, Thomas Molitor, Stabstelle Kommunikation Hauptzollamt Koblenz sowie Susanne Arenz, Beraterin Pflegeausbildung Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben dargelegt. Digital werden die jungen Leute überschüttet mit Infos. „Da kann man nicht rausfinden, was man machen möchte, es sind zu viele unkanalisierte Infos“, meinte Thomas Wecker.

„Digital funktioniert nicht. Man muss konkrete Wege und die Karriere aufzeichnen und beantworten, ob ich nach der Lehre im Betrieb bleiben kann“, war der Tenor der Gesprächsteilnehmer. Bei der Vocatium standen die Berufswünsche bei Polizei und Zoll sowie als medizinische Fachangestellte weit oben.

Warum geben Unternehmen und Institutionen Geld aus für einen Stand auf der Vocatium, nur um Mitarbeiter zu gewinnen, wo doch eine schlimme Wirtschaftskrise droht? Grund sind die sogenannten Babyboomer die zwischen den 1950er und 1960er Jahren geboren wurden ab nächstes Jahr in Massen in Rente oder Ruhestand gehen. „Wir habe jetzt weniger Leute als vor Corona, müssen aber auf dem bisherigen Level bleiben, auch angesichts der Babyboomer. Das geht nur mit eigenen Leuten, sonst kommen wir nicht weiter“, erklärte Dirk Jung von Novelis, dem Koblenzer Aluminiumwerk mit 2350 Mitarbeitern.

„Es sind viel zu wenig junge Menschen da und das wird nicht besser“, meinte Oberbürgermeister David Langner und fügte hinzu: „Junge Leute machen sich selbst unheimlichen Druck, warum machen die sich so einen Kopf? Man muss nicht unbedingt Abitur machen und dann auch studieren.“ Jedoch waren auf der Koblenzer Vocatium 14 Hochschulen mit 5 Universitäten vertreten und es wurde über die Lieblingsstudiengänge Psychologie, Medizin und Architektur informiert.

35 Unternehmen und Institutionen boten Praktika und Ausbildungen an. Beratend waren die Agentur für Arbeit, Bistum Trier, DEHOGA Rheinland-Pfalz und das Team Pflegeausbildung vor Ort.

Dann gab es noch Vorträge über verschiedene Berufe und Ausbildungen u.a. von Debeka, Vinzenz Pallotti University, Fielmann, Bildungscampus Koblenz Katholisches Klinikum, Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, Hochschule Koblenz und Bundeswehr.  

Sehr zufrieden mit der Koblenzer Vocatium ist auch Miriram Schöler, Geschäftsführerin des Instituts für Talententwicklung West GmbH, das weitere neun Messen in der Rhein-Mosel-Halle auf der Agenda hat. HEP

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