Gesangskunst auf hohem Niveau zugunsten der Initiative „Ukraine Hilfe – Koblenz“

Dona Nobis Pacem – Gib uns Frieden

Dona Nobis Pacem – Gib uns Frieden

Das Vokalensemble „Pentecostés“. Foto: privat

Güls. Dona Nobis Pacem – Gib uns Frieden - dieser meist gehegte Wunsch unserer Tage war Motto des Benefizkonzertes, welches das gemischte Vokalensemble „Pentecostés“ in Kompositionen vom 16. bis 21. Jahrhundert in der St. Servatiuskirche in Güls darbot. Nach Corona bedingter Pause war es für die Sängerinnen und Sänger Almut Nieratschker (Sopran), Cordula Kaiser (Alt), Roland Klein (Tenor) und Willi Nieratschker (Bass) der erste Live-Auftritt seit zwei Jahren. Die Freude darüber brachte das Ensemble in einer beeindruckenden gesanglichen Leistung zum Ausdruck, die die Zuhörenden an diesem Mittwochnachmittag in den Bann zu ziehen vermochte. Ob es sich um die rhythmische Exaktheit im polyphonen Stimmengeflecht bei William Byrds Messe aus dem 16. Jahrhundert handelte, die in ihrer Architektur ein filigranes Klanggebäude zum Teil voluminösen Ausmaßes errichtete oder um die Feinabstimmung der Intonisation bei den manchmal ungewohnten Zusammenklängen in den moderneren Werken von Zoltan Kodaly, Collin Mawby und Francis Poulenc oder ob es um den Ausdruck einer eher volksliedhaft anmutenden, verhaltenen Stimmung bei Heinz Martin Lonquich , um das sehr innige „Vater unser“ von Maurice Duruflé oder um die teils kraftvoll vorgetragene Grußformel des „Ave Maria“ von Tomas Luis de Victoria und Gabriel Rheinberger ging, das Vokalensemble präsentierte alle Register seiner Gesangskunst souverän und auf hohem Niveau in einer homogen ausgewogenen Klangstruktur aller vier gleichberechtigten Stimmen. So wurde die Zuhörerschaft in einen wohlig-akustischen Mantel eingehüllt, der gemäß dem Motto des Konzertes „Dona Nobis Pacem“ der Seele für einen Moment inneren Frieden schenkte. Diesen Frieden wünschen wir allen, besonders unseren Mitmenschen in der Ukraine und allen, die unter dem schrecklichen Krieg leiden. So war es ein großes Anliegen des Vokalensembles „Pentecostés“, den Spendenerlös diese Konzertes in Höhe von 528,50 Euro der Initiative „Ukraine Hilfe-Koblenz“ zukommen zu lassen. Eine Abordnung der Initiative, die dem Konzert beiwohnte, berichtete über ihre Arbeit und ließ auch eine junge Ukrainerin zu Wort kommen, der die Flucht aus dem Kriegsgebiet gelungen war. Ihren Ausführungen zufolge konnte man nur erahnen, welche persönliche Not, Angst und Pein sie in schlaflosen Tagen und Nächten ohne ausreichend Wasser und Nahrung erlitten haben musste, bis sie in Deutschland Schutz und Hilfe fand. Die von dem ukrainischen Ballett-Tänzer Slava Sorokin gegründete Inititative organisiert den Transport von Hilfsgütern in die Ukraine sowie Rücktransporte von ukrainischen Geflüchteten nach Deutschland. Spenden wie Kleidung, Lebensmittel, Medikamente, Kindernahrung und vieles mehr wurden an Kinderheime, Krankenhäuser und an die Zivilbevölkerung ausgeliefert. Es gelang der Initiative, bislang ca. 300 geflüchtete Personen in Haushalten von Koblenz und Umgebung unterzubringen. Es gab bereits große Unterstützung von Privatpersonen und regionalen Unternehmen. Für alle, die in irgendeiner Weise helfen möchten, gibt es in der Initiative Ansprechpartner für die verschiedenen Themen: Spenden, Unterbringung, Jugendhilfe und Bildung, Behörden und Formulare, Dolmetscher, Jobcoaching und den Bereich Ukrainer für Ukraine. Der letztgenannte Bereich besteht aus ca. 300 geflüchteten UkrainerInnen, die die Initiative u.a. beim Sortieren, Verpacken und Verladen der gespendeten Güter unterstützen.

Wenn auch Sie, liebe Leserin, lieber Leser, in individueller Weise die Initiative „Ukraine Hilfe – Koblenz“ unterstützen wollen, wenden Sie sich bitte an Herrn Austin Harrington unter: Aharringtonemail@googlemail.com oder Tel. (01 72) 9 42 77 61.

Zum Abschluss des Benefizkonzertes und entsprechend seinem Motto wurde zusammen mit dem Vokalensemble und den zuhörenden Gästen der dreistimmige Kanon „Dona Nobis Pacem“ von Wolfgang Amadeus Mozart intoniert und somit noch einmal klangstark der Wunsch nach Frieden zum Ausdruck gebracht.