Das 14. Rheinsteiguferfest in Ehrenbreitstein

Ein großer Erfolg

Ein großer Erfolg

Ob mit oder ohne Schirm - die Freude am gemütlichen Miteinander ließen sich die Gäste nicht nehmen. Fotos: BSB

Ein großer Erfolg

Karlheinz Kienle (li.) und Joachim Kneis gingen mit rund 60 Teilnehmern für die Weinführung durch Ehrenbreitstein an den Start.

Ein großer Erfolg

Am Verkaufsstand von Kerstin Jünger gab es Gesundes auf Kräuterbasis und kompetente Beratung.

Ehrenbreitstein. Das 14. Rheinsteiguferfest der dem Ortsring Ehrenbreitstein angehörenden Werbegemeinschaft „WIR in Ehrenbreitstein e.V.“ war trotz des regnerischen Wetters und der relativ kühlen Temperaturen ein großer Erfolg. Schon am Vormittag strömten die Gäste in die Ehrenbreitsteiner Rheinanlagen.

Weinführung durch Ehrenbreitstein

Los ging es mit Jazzmusik, dargeboten durch das spielfreudige „Thomas-Kranz-Trio“, erweitert um Karlheinz Kienle an der Posaune. Kienle, Mediziner von Beruf, ist mit gleicher Leidenschaft Musiker wie Ehrenbreitsteiner. Als solcher war er nur wenige Stunden später zusammen mit dem ebenfalls in und für Ehrenbreitstein aktiven Dr. Joachim Kneis (Kieferorthopäde) als unterhaltsamer und kompetenter Stadtteilführer im Einsatz.

Bei Verkostungspausen für verschiedene Weine des im Ehrenbreitsteiner Mühlental ansässigen Weingutes Göhlen gab das Duo den rund sechzig Teilnehmern humorvolle Informationen rund um die ehemalig selbstständige Residenzstadt, die der insgesamt 14 Mühlen wegen einstmals Mühlheim im Thal hieß und erst seit Mitte des 17. Jahrhunderts den Namen Ehrenbreitstein führt. Pünktlich zum ersten Halt am Kapuzinerplatz, den die beiden Führer in Anlehnung an das dort angesiedelte Café in Cappuccinoplatz umtauften, öffnete der Himmel sämtliche Schleusen. Doch die Gruppe ließ sich den Stadtrundgang nicht vermiesen. Zu sehen und verstehen gab es allerlei - sogar Fenster öffneten sich für einen Einblick. Die „Doctores on tour“ sprachen über Hochwasser und Hochwasserschutz, führten zu Mauern, Treppen und historischen Bauten wie dem Gesellenturm. Sie zeigten die ältesten Häuser des Stadtteils, erzählten von Schnapsbrennerei und Gerberei und warfen einen Blick auf die Geschichte von Fort Helfenstein als Teil der Festungsanlage Ehrenbreitstein. Bei der Gelegenheit fand natürlich der Riesling-Wein lobende Erwähnung, den ein heimisches Weingut von der Hanglage in die Flasche bringt.

Was ist Wahrheit, was ist Märchen – das hatten die Teilnehmer zu entscheiden, als sie von der Geschichte hörten, Loreley habe zu alten Zeiten auf dem Helfenstein gesessen bis sie dann von den Dählern, wie die Ehrenbreitsteiner sich heute noch nennen, vertrieben wurde.

Kein Märchen und sicherlich den meisten gut bekannt ist, dass Beethovens Mutter 1746 in Ehrenbreitstein geboren wurde. Wenigen bekannt war dagegen, dass knapp 200 Jahre später der Kabarettist Jürgen von Manger hier das Licht der Welt erblickte. Kurz vor dem Abschluss der mit Anekdoten und Witz gewürzten Führung riss der Himmel wieder auf. Die Schirme wurden geschlossen, das Rheinsteiguferfest konnte bei Sonnenschein seinen Lauf nehmen.

Klasse Musik wurde auf der Bühne geboten

Auf der Bühne war unterdessen die Cover-Band „Vicky-unplugged“ mit Sängerin und Frontfrau Viktoria Lay eingezogen. Die Gute-Laune-Musik bereitete dem Fest-Nachmittag den optimalen Stimmungsteppich. Während die Kinder Spaß beim Schneiden von Knollenlichtern hatten, erfreuten sich die Erwachsenen am Miteinander und an dem Angebot der regionalen festen und flüssigen Köstlichkeiten. Neben der obligatorischen Bratwurst gab es als exotisches Alternativgericht eine als Eintopf gekochte senegalesische Mafe, ein Beitrag des Kochs von dem, direkt an das Festgelände angrenzenden „Diehls Hotel“, welches als Anbieter von Getränken und Speisen aktiver Partner des Rheinsteiguferfests war.

Hier und da ertönte ein freudiges Hallo, wenn ein glücklicher Gewinner bei der von den Gewerbetreibenden bestückten Tombola einen der Spitzenpreise, Veranstaltungs-, Wellness- oder Blumen-Gutscheine, abräumen konnte. Und inmitten der fröhlich Feiernden begegnete einem immer wieder die rührige Anja Bogott, Vorsitzende des Vereins „WIR in Ehrenbreitstein“. In einer kurzen Ansprache spielte sie mit den Jahrestagen. Das 14. Rheinsteiguferfest fand an dem Tag statt, an dem „30 Jahre Mauerfall“ gefeiert wurde. Für die gebürtige Brandenburgerin, die drei Jahre später ihr Abitur in Cottbus absolvierte, hat dieser Tag eine wegweisende Bedeutung. „Seit 27 Jahren bin ich nun im Westen, seit 18 Jahren in Ehrenbreitstein“. Seit 2004 hat die Diplom-Künstlerin im „Haus 121“ in der Humboldtstraße ihr eigenes Atelier und betreibt seit sieben Jahren die Galerie „Kunstbackstube“ in Haus Nr. 124. Und schließlich feiert in diesem Jahr der von ihr initiierte und aufgebaute Wochenmarkt in Ehrenbreitstein seinen zehnten Geburtstag. Ein guter Grund, mit den vielen Unterstützern auf eine weitere gute Entwicklung des schönen Stadtteils auf der rechten Rheinseite anzustoßen.

Neben dem reichlichen Angebot fürs leibliche Wohl gab es auf dem Fest auch Platz für einige Stände, an denen Selbstgemachtes feilgeboten wurde. Marmeladen aus Obst von der rechten Rheinseite fanden ebenso reißenden Absatz wie die Produkte der „Kräuterfee“ Kerstin Jünger. Ob Pflanzen, Samen, Kräuter oder Tees – hier kamen gesundheitsbewusste Festbesucher auf ihre Kosten.

Zum Ausklang des Rheinsteiguferfestes gab es am Abend noch einmal tüchtig was auf die Ohren. Die Band „Rolf Zwirner & Friends“ präsentierte Rock-, Soul- und Blues-Hits mit „fettem Sound“ am laufenden Band. Alte und neue Fans des Festes waren begeistert. Es zeigt sich, dass Ehrenbreitstein auch im Herbst viel zu bieten hat.