Konzert der Kirchdauner im Kurpark Bad Neuenahr

Ein kurzweiliger Abend,der einen die Zeit vergessen ließ

Ein kurzweiliger Abend,
der einen die Zeit vergessen ließ

Die Kirchdauner Dorf-Musikanten waren in ihrem Element. Foto: privat

Bad Neuenahr. Zugegeben, die kleine Bühne im Kurpark kann den bisherigen Konzertsaal bei Weitem nicht ersetzen. Eine große Bühne und ein entsprechender Konzertraum geben einer Veranstaltung immer eine besondere Note. Gerade zu diesem Konzert hätten es auch nicht weniger Stühle sein dürfen - der Raum war voll, aber die Nähe von Publikum und Künstlern, die familiäre Atmosphäre, die dadurch entsteht, hat auch Vorteile. Die Kirchdauner Dorf-Musikanten schienen sich sehr wohlzufühlen und das Publikum bekam das, was man bei den Konzerten dieses Ensembles gewöhnt ist: einen bunten Mix aus allen Musikrichtungen, humorvoll serviert vom ersten Vorsitzenden Stefan Bendel. Das nun zweite Konzert unter musikalischer Leitung von Christian Gerling ließ keinen Zweifel am hohen musikalischen Niveau der Truppe, die offensichtlich sehr viel Spaß beim Musizieren hatte.

Es war ein kurzweiliger Abend, der einen die Zeit vergessen ließ. Musikalisch war alles dabei: „Valerie“ von Amy Winehouse, Deutschrock wie „Tage wie diese“ von den Toten Hosen, genauso NDW-Kulthits wie „Skandal im Sperrbezirk“. Einige Jazz Standards wie Duke Ellingtons „It don’t mean a Thing“ zeigten in einem Swing-Block die Big-Band-Qualitäten des Ensembles. Selbst für die Kirchdauner außergewöhnlich progressiv war die Ska-Nummer „Full of beans“ - ungewöhnlich für ein Blasorchester und erfrischend anders. Man merkte förmlich, wie die Kirchdauner die Aussage „Wir sind bunt“ wörtlich nahmen. Ein kurzer Exkurs in Theorie und Praxis zum Unterschied zwischen böhmischer und mährischer Polka nahm die Zuschauer mit in die traditionellere Blasmusik, bevor man sich mit „Show must go on“ von Queen, Werken von Michael Jackson und zum Abschluss mit Hits der 80er wieder deutlich zeitgenössischer zeigte. Das Publikum hatte sich bei Weitem noch nicht sattgehört und auch die Musiker schienen sich grade erst richtig warmgespielt zu haben. Zwei ausgiebige Zugaben - ein Coldplay- und ein Beatles Medley - erlaubten es Zuhörern und Orchester, den schönen Abend gemeinsam noch ein wenig länger genießen zu dürfen.