Neues Buch berichtet über die tragischen Schicksale der Luftwaffenhelfer

Eine bleibende Mahnung für den Frieden

Autor Dr. Hasso Pacyna trug wertvolles Wissen rund um die „Kindersoldaten“ zusammen

23.06.2020 - 11:25

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ende 1942/Anfang 1943: der von Deutschland entfesselte zweite Weltkrieg tobt an zahlreichen Fronten und fordert, vor allem an der Ostfront, unvorstellbar hohe Opfer und Verluste. Die personellen Ressourcen waren schon praktisch erschöpft, so dass später im weiteren Kriegsverlauf auch Minderjährige und alte Menschen, die das wehrfähige Alter bereits überschritten hatten, in den sinnlosen Kampf geschickt wurden. Ein Beispiel hierfür ist der so genannte „Volkssturm“. Hinzu kamen die „Luftwaffenhelfer“ und die „Marinehelfer“ – im wahrsten Sinne des Wortes „Kindersoldaten“, die mittels Notstandsverordnung nach vollendetem 15. Lebensjahr eingezogen werden konnten. Bereits am 26. Januar 1943 erließ das Reichsinnenministerium eine entsprechende „Luftwaffen-Verordnung“.


Der Begeisterung folgten Tod und Verwüstung


Nicht wenige der Jungen folgten dem Einsatzbefehl zunächst noch mit Begeisterung, doch schnell sollten sie die Schrecken des Krieges mit Tod und Verwüstung kennenlernen. Einer dieser Luftwaffenhelfer war der heute in Bad Neuenahr-Ahrweiler wohnhafte Dr. Hasso Pacyna, der schon 2018 mit dem Buch „Luftwaffenhelfer – Eine aussterbende Generation: Deutsche Kinder-Soldaten im Einsatz – Ein Zeitzeuge berichtet“ seine bewegenden und teils erschütternden Erlebnisse als Luftwaffenhelfer veröffentlichte. Jetzt hat Hasso Pacyna mit dem soeben erschienenen Werk „Luftwaffenhelfer – Jung, dem „Heldentod“ ganz nah“ ein weiteres Buch über die Geschichte der Luftwaffenhelfer herausgebracht, die an vielen Luftkriegsbrennpunkten des damaligen Reichsgebietes eingesetzt waren. Wie beispielsweise bei der Flak-Batterie 7 der „Leichten Flak-Abteilung 45“ am Flugplatz Leipheim, die mit ihren 3,7 cm-Geschützen die nahen Messerschmidt-Produktionsstätten schützen sollten. In größerer Höhe fliegende Bomberverbände waren mit diesen Geschützen nicht erreichbar. So führte ein schwerer Luftangriff mit Bomben und später auch Bordwaffen dazu, dass am 19. Juli 1944 allein hier zehn Luftwaffenhelfer durch Bombensplitter ums Leben kamen – alle Gefallenen waren um die 17 Jahre jung.


„Mögen sich solche Zeiten nie und nimmer wiederholen“


Viele dieser Schicksale und dramatischen Ereignisse beleuchtet Hasso Pacyna in seinem neuen Buch, auch seinen persönlichen Einsatz, unter anderem westlich vom Leuna-Werk bei Merseburg/Sachsen schildert der Autor in überaus nachdenklich stimmenden Worten. Hier erlebt er einen Bomben-Volltreffer der Befehlsstelle, der acht Menschenleben forderte. Erlebnisse, die für einen 16-jährigen kaum verkraftbar waren. Auch tragische Einzelschicksale sowie die heute fast unbekannten „Luftwaffenhelferinnen“ werden in dem 110-seitigen Buch beleuchtet, das in seiner Eindringlichkeit vor allem eine bleibende Mahnung für den Frieden darstellt. „Mögen sich solche Zeiten in einem der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte, in denen ein verbrecherisches Regime nach gewissenloser Ausschöpfung aller personellen Reserven sogar auf „Kindersoldaten“ zurückgriff, nie und nimmer wiederholen. Ich hoffe, dass die Jugend nie wieder auf Demagogen und Populisten hereinfällt, die den Begriff „Vaterlandsliebe“ missbrauchen um den Boden für Hass, Gewalt und Krieg zu bereiten“, so Hasso Pacyna.

„Luftwaffenhelfer – Jung, dem „Heldentod“ ganz nah“, ist im Selbstverlag erschienen und zum Preis von 12,90 Euro überall im lokalen Buchhandel erhältlich. DU

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Junger Mann stirbt bei Motorradunfall

Cochem. Zu einem folgenschweren Verkehrsunfall kam es am Samstag um die Mittagszeit bei Düngenheim im Kreis Cochem-Zell. Ein 23-jähriger Motorradfahrer fuhr auf der L 98 aus Richtung Kaisersesch kommend. Nachdem er einen PKW überholt hatte, steuerte er sein Krad weiter Richtung Monreal. In Höhe der Einmündung nach Düngenheim verlor er aus noch ungeklärter Ursache die Gewalt über seine Maschine und kam nach rechts von der Fahrbahn ab. mehr...

Tageseinnahmen eines Restaurants entwendet

Linz am Rhein. Am Samstagabend gegen 18 Uhr wurden durch einen unbekannten Täter die Tageseinnahmen des Restaurants Minnesinger, Markplatz 25, Linz am Rhein entwendet. Die Inhaber waren in Begriff, den vierstellen Betrag bei einer örtlichen Bank einzuzahlen. Dazu wurde das Bargeld zunächst für den Transport in einer Handtasche verstaut. In einem unbeobachteten Moment entnahm der unbekannte Täter die Geldbörse aus der Handtasche. mehr...

Regional+
 

Fußgänger geschlagen und geschubst

Ockenfels. Ein 63-jähriger Geschädigter wurde am Samstagabend als Fußgänger in Ockenfels durch zwei unbekannte Täter attackiert. Die Täter griffen den Mann aus Monheim am Rhein an, indem sie ihm ins Gesicht schlugen und schubsten. Der Geschädigte kam dabei derart zu Fall, dass er durch einen Gartenzaun eine Böschung herunterfiel. Er wurde durch den Vorfall erheblich im Gesicht verletzt. Der Geschädigte besuchte zuvor eine örtliche Gaststätte und hatte dort erheblich dem Alkohol zugesprochen. mehr...

Kinderwagen als Tatmittel zum Diebstahl genutzt

Linz am Rhein. Am Samstagabend gegen 21 Uhr entwendeten zwei gemeinschaftlich agierende Täter aus einem Einkaufsmarkt in Linz Lebensmittel im Wert von über 300 Euro. Der Mann im Alter von 29 Jahren und die Frau im Alter von 22 Jahren nutzen zur Tatausführung einen Kinderwagen, welchen sie zweckentfremdeten und mit Diebesgut beluden. Bei der Durchsuchung der Personen konnte zudem eine Anscheinswaffe... mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Feuerwehr rettet Reh vom Kinderspielplatz

Feuerwehr rettet Reh vom Kinderspielplatz

Andernach. Am Samstagvormittag, den 4. Mai verirrte sich ein Reh auf dem Kinderspielplatz im Deutschpfädchen in St. Sebastian. Der hinzugerufene Jagdpächter, die Freiwillige Feuerwehr Weißenthurm, sowie die Polizei erschienen vor Ort um dem Reh zu helfen. mehr...

Einbruch in Buchholzer Bäckerei

Einbruch in Buchholzer Bäckerei

Buchholz. Zwischen Freitagabend und dem frühen Samstagmorgen brachen unbekannte Täter in eine Bäckerei in Buchholz im Bereich Industriepark Nord ein. Der/ die Täter hebelten ein Fenster auf und gelangten so in die Geschäftsräume des Unternehmens. mehr...

Zeugenaufruf nach Unfallflucht

Zeugenaufruf nach Unfallflucht

Urbar. Im Zeitraum, von Samstagmorgen, gegen 00:30 Uhr, bis gegen 12:15 Uhr, wurde in der Friedrich-Ebert-Straße, ein geparkter Pkw BMW beschädigt. Der Unfallverursacher entfernte sich im Anschluss von der Unfallstelle. mehr...

Ein Vorstoß in ganz neue Dimensionen

42. Auflage des „Lohners Vulkan-Marathon“ in Mendig pulverisierte mit 2141 Startern den bisherigen Teilnehmerrekord

Ein Vorstoß in ganz neue Dimensionen

Mendig. Die Traditionsveranstaltung „Lohners Vulkan-Marathon“, wie das Event offiziell heißt, stößt langsam in ganz neue Dimensionen vor: 2141 Starter, von denen 1806 das Ziel erreichten, sorgten am vergangenen... mehr...

Abenteuer im Trampolinpark

Tennisjugend des TC Wiesengrund Rieden

Abenteuer im Trampolinpark

Rieden. Viel Spaß hatte die Tennisjugend des TC Wiesengrund Rieden am letzten Samstag im April beim Besuch eines Trampolinparks in Koblenz. Es wurden dabei einige Saltos und Flickflacks absolviert, so... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Premiere in Ransbach-Baumbach

K. Schmidt:
Herr Müller hat schon Recht. Nie war doch mehr Information wie heute. Ich lade mir alle Beschlussvorlagen des Stadtrates herunter, als wär ich dort selber Mitglied. Ich kann mir deren Beschlüsse der letzten Jahre anschauen. Die Homepage der Verwaltung ist proppevoll mit Infos. Und das gilt sogar für...
Werner Müller:
Bürger, die keine VG-Blätter lesen (weder die Ankündigung noch die Entscheidung) und nicht an den öffentlichen VG-Sitzungen teilnehmen, wollen mehr informiert werden. Angebote nicht annehmen und sich dann laut über die eigene Inkompetenz beschweren - den gleichen Quatsch haben wir in Höhr-Grenzhausen...
K. Schmidt:
War es nicht die CDU, die die 7% eingeführt hatte, und dies ausdrücklich mit einer Befristung versah? Die stellt sich dann jetzt hin und jammert, weil diese Frist auslief und nicht verlängert wurde. Dieses elendige, unehrliche Hin und Her, Regierungs- und Oppositionsgetue mit quasi frei austauschbaren...
juergen mueller:
Typisch AfD-Manier. Warum die AfD seid 2015 so stark werden konnte? Weil sie permanent ihren Fokus darauf ausrichtet, die vermeintlich wohlstandsgefährdende Politik der Altparteien anprangert u. damit Erfolg bei denen hat, die grundsätzlich immer dabei sind, wenn es um`s Jammern auf höchstem Niveau...
Amir Samed:
Wegen der Steuergesetze bleibt den Arbeitnehmern von ihren höheren Gehältern kaum etwas übrig. Mit der Umsatzsteuer in der Gastronomie, der CO2-Steuer, der Luftverkehrssteuer, der Plastiksteuer, der LKW-Maut oder den stark steigenden Beiträgen in Kranken- und Pflegeversicherung hat die Ampel die Bürger...
K. Schmidt:
Ich habe mit dem Begriff "Bürger" an der Stelle ein kleines Problem. Denn während ich bei Bundes- oder Landtagsabgeordneten auch öfters den Eindruck habe, da steht die Partei und Machterhalt über allem und es gibt eine gewisse Basis- und Realitätsferne, kann man das den Mitgliedern von Ortsbeiräten...
Veronika Wildner:
Wenn nicht jetzt, wann dann! So ist es, ich wünsche der Wählergruppe Erfolg und gutes Gelingen ihrer gesteckten Ziele. Das ist Basisdemokratie, selbst die Hand anzulegen, die Bürger für die Bürger vor Ort bestimmen die Richtung, viel Glück....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service