Neues Buch berichtet über die tragischen Schicksale der Luftwaffenhelfer

Eine bleibende Mahnung für den Frieden

Eine bleibende Mahnung für den Frieden

Autor Dr. Hasso Pacyna. Fotos: DU

Eine bleibende Mahnung für den Frieden

Das neue Buch von Dr. Hasso Pacyna „Luftwaffenhelfer – Jung, dem „Heldentod“ ganz nah“.

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ende 1942/Anfang 1943: der von Deutschland entfesselte zweite Weltkrieg tobt an zahlreichen Fronten und fordert, vor allem an der Ostfront, unvorstellbar hohe Opfer und Verluste. Die personellen Ressourcen waren schon praktisch erschöpft, so dass später im weiteren Kriegsverlauf auch Minderjährige und alte Menschen, die das wehrfähige Alter bereits überschritten hatten, in den sinnlosen Kampf geschickt wurden. Ein Beispiel hierfür ist der so genannte „Volkssturm“. Hinzu kamen die „Luftwaffenhelfer“ und die „Marinehelfer“ – im wahrsten Sinne des Wortes „Kindersoldaten“, die mittels Notstandsverordnung nach vollendetem 15. Lebensjahr eingezogen werden konnten. Bereits am 26. Januar 1943 erließ das Reichsinnenministerium eine entsprechende „Luftwaffen-Verordnung“.

Der Begeisterung folgten Tod und Verwüstung

Nicht wenige der Jungen folgten dem Einsatzbefehl zunächst noch mit Begeisterung, doch schnell sollten sie die Schrecken des Krieges mit Tod und Verwüstung kennenlernen. Einer dieser Luftwaffenhelfer war der heute in Bad Neuenahr-Ahrweiler wohnhafte Dr. Hasso Pacyna, der schon 2018 mit dem Buch „Luftwaffenhelfer – Eine aussterbende Generation: Deutsche Kinder-Soldaten im Einsatz – Ein Zeitzeuge berichtet“ seine bewegenden und teils erschütternden Erlebnisse als Luftwaffenhelfer veröffentlichte. Jetzt hat Hasso Pacyna mit dem soeben erschienenen Werk „Luftwaffenhelfer – Jung, dem „Heldentod“ ganz nah“ ein weiteres Buch über die Geschichte der Luftwaffenhelfer herausgebracht, die an vielen Luftkriegsbrennpunkten des damaligen Reichsgebietes eingesetzt waren. Wie beispielsweise bei der Flak-Batterie 7 der „Leichten Flak-Abteilung 45“ am Flugplatz Leipheim, die mit ihren 3,7 cm-Geschützen die nahen Messerschmidt-Produktionsstätten schützen sollten. In größerer Höhe fliegende Bomberverbände waren mit diesen Geschützen nicht erreichbar. So führte ein schwerer Luftangriff mit Bomben und später auch Bordwaffen dazu, dass am 19. Juli 1944 allein hier zehn Luftwaffenhelfer durch Bombensplitter ums Leben kamen – alle Gefallenen waren um die 17 Jahre jung.

„Mögen sich solche Zeiten nie und nimmer wiederholen“

Viele dieser Schicksale und dramatischen Ereignisse beleuchtet Hasso Pacyna in seinem neuen Buch, auch seinen persönlichen Einsatz, unter anderem westlich vom Leuna-Werk bei Merseburg/Sachsen schildert der Autor in überaus nachdenklich stimmenden Worten. Hier erlebt er einen Bomben-Volltreffer der Befehlsstelle, der acht Menschenleben forderte. Erlebnisse, die für einen 16-jährigen kaum verkraftbar waren. Auch tragische Einzelschicksale sowie die heute fast unbekannten „Luftwaffenhelferinnen“ werden in dem 110-seitigen Buch beleuchtet, das in seiner Eindringlichkeit vor allem eine bleibende Mahnung für den Frieden darstellt. „Mögen sich solche Zeiten in einem der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte, in denen ein verbrecherisches Regime nach gewissenloser Ausschöpfung aller personellen Reserven sogar auf „Kindersoldaten“ zurückgriff, nie und nimmer wiederholen. Ich hoffe, dass die Jugend nie wieder auf Demagogen und Populisten hereinfällt, die den Begriff „Vaterlandsliebe“ missbrauchen um den Boden für Hass, Gewalt und Krieg zu bereiten“, so Hasso Pacyna.

„Luftwaffenhelfer – Jung, dem „Heldentod“ ganz nah“, ist im Selbstverlag erschienen und zum Preis von 12,90 Euro überall im lokalen Buchhandel erhältlich. DU